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bpb.de - Dossier Linksextremismus
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Autonomer am 1. Mai 2009 in Berlin, bewaffnet mit Flasche und Stein.

Linksextremismus

Linksextremismus: Dahinter verbirgt sich eine Fülle von teilweise widersprüchlichen Positionen und Einstellungen. Im Unterschied zum Rechtsextremismus teilen sozialistische und kommunistische Bewegungen die liberalen Ideen von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – interpretieren sie aber auf ihre Weise um. So will die extreme Linke durch revolutionäre Aktionen den Sturz des Kapitalismus herbeiführen, um dann die sozialistische Gesellschaftsordnung zu errichten.

Was trennt Linksextreme von Rechtsextremen und Islamisten, wo sind Schnittmengen? Welche Gruppen sind in Deutschland aktiv? Und welche Ziele verfolgen sie? Das Dossier beleuchtet Ideologie, Struktur und Geschichte des Linksextremismus in Deutschland.

Demonstranten beim G20-Gipfel in Hamburg am 6. Juli 2017.

Tom Thieme

Die internationale Vernetzung von Linksextremisten

Organisatorisch und ideologisch tritt der Linksextremismus in Europa vielgestaltig auf. Ihn eint der antifaschistische Kampf und die Forderung, den Kapitalismus abzuschaffen. Seine Schlagkraft resultiert vor allem aus der internationalen Vernetzung. Die massiven Ausschreitungen während des G20-Gipfels in Hamburg im Sommer 2017 sind als organisierte Zusammenkunft mit hoher Planungsintensität von Linksextremisten aus ganz Europa zu betrachten.

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Linksextreme Demonstranten am 1. Mai 2016 in Hamburg.

Tom Thieme

Repräsentation des Linksextremismus in öffentlichem Diskurs und Wissenschaft

Das Verhältnis der demokratischen Parteien zum Linksextremismus hat sich seit der Wiedervereinigung grundlegend gewandelt. Nicht überall wird er heute als Bedrohung wahrgenommen. Auch in der Bevölkerung sind die Einstellungen gegenüber der linksextremen Szene ambivalent. Die Wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff "Linksextremismus" sowie vergleichende Analysen fristen noch immer ein Schattendasein.

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Polizisten sichern am 14.08.2013 in der Rigaer Straße in Berlin die Durchsuchung von Wohnungen der linken Szene ab. Nach mehreren Anschlägen mutmaßlicher Linksextremisten haben etwa 400 Polizisten in Berlin Wohnungen durchsucht. Anlass seien ein Anschlag mit Brandsätzen auf Polizisten in Kreuzberg im Juni und Schmierereien an Jobcentern. Gesucht werde nach Beweismitteln vor allem in Zusammenhang mit einem versuchten Tötungsdelikt am Kottbusser Tor.

Armin Pfahl-Traughber

Linksextremismus – analytische Kategorie oder politisches Schlagwort?

In den 1980er Jahren bildete sich ein systematisch entwickeltes Verständnis von Extremismus in den Politikwissenschaften heraus, das bis heute umstritten ist. Dient der Extremismusbegriff der "Definitionsherrschaft über die zentralen Standards einer Gesellschaftsordnung"?

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General James Lee Dozier: Am 17. Dezember 1981 wurde der ranghöchste Offizier im Nato-Hauptquartier Süd in Verona von den Roten Brigaden entführt. Die Polizei konnte ihn nach 42 Tagen am 28. Januar 1982 befreien.

Armin Pfahl-Traughber

Linksextremismus in Deutschland im europäischen Vergleich

Wie entwickelte sich der Linksextremismus in Frankreich, Griechenland, Italien und Schweden? Und welche Schlüsse kann man daraus für Deutschland ziehen?

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Kapitalismuskritik: auch im Rechtsextremismus ideologische Säule.

Hans-Gerd Jaschke

Rechts- und Linksextremismus, Islamismus

Absolutheitsanspruch, Dogmatismus, Freund-Feind-Schemata, Verschwörungstheorien und Fanatismus: Trotz aller Differenzen gibt es eine Reihe gemeinsamer Merkmale des modernen politischen Extremismus.

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Nazi-Outing-Website mit der Aufforderung, die abgebildeten Personen zu benennen. (verfremdeter) Screenshot vom 21.05.2012, https://linksunten.indymedia.org/de/node/6761.

Tom Mannewitz

"Nazi-Outing"

"Nazi-Outing" meint das Publizieren privater Informationen von tatsächlichen oder vermeintlichen Rechtsextremisten. Diese moralisch umstrittene Methode des politischen Kampfes ist allerdings höchst problematisch, da sie fehleranfällig ist und die Veröffentlichung privater Informationen im Zweifel strafrechtlich relevant wird.

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Anschlag der "militanten gruppe" auf ein Fahrzeug der Bundespolizei am 04.09.2006 in Berlin-Lichtenberg.

Ingo Arzt

militante gruppe

Die linksextreme "militante gruppe" bekannte sich zwischen 2001 und 2007 zu zahlreichen Anschlägen. Im Oktober 2009 verurteilte das Berliner Kammergericht drei Männer wegen Mitgliedschaft in der Gruppe. Die gab fast gleichzeitig ihre Selbstauflösung bekannt. Einzelne Mitglieder sind wahrscheinlich weiterhin aktiv.

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Autonome am Montag, 28.Mai 2007, in Hamburg: Mehrere tausend Menschen beteiligten sich im Zusammenhang mit dem ASEM-Treffen und dem bevorstehenden G8-Gipfel an Protestaktionen.

Armin Pfahl-Traughber

Die Autonomen zwischen Anarchie und Bewegung, Gewaltfixiertheit und Lebensgefühl

Durch ihr gewalttätiges Auftreten sind die Autonomen wohl die bekannteste Subkultur im Linksextremismus. Sie formulieren aber kaum konkrete politische Ziele über die Verteidigung oder Erweiterung von "Freiräumen" hinaus.

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Ein orthodoxer Jude küsst seinen Bruder, eine der befreiten Geiseln von Entebbe, Tel Aviv am 4. Juli 1976. Bei der Flugzeugentführung von Entebbe trennte das Terror-Kommando aus Mitgliedern der PFLP und der deutschen "Revolutionären Zellen" die Flugzeuginsassen nach jüdischen und nicht-jüdischen.

Daniel Kilpert

Antisemitismus von links

Antisemitismus von links? Das ist vielen auch heute noch neu. Er zeigt sich u.a. als kompromisslose Parteinahme für die Palästinenser und im teilweise antisemitischen Vokabular der Globalisierungskritiker.

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Der Titel der Tageszeitung "junge welt" am 50. Jahrestag des Mauerbaus. Screenshot, 2. Novemer 2011, http://www.jungewelt.de/2011/08-13/069.php.

Rudolf van Hüllen

Linksextreme Medien

Linksextreme Medien wollen nicht möglichst objektiv über allgemeine Belange berichten. Sie sind auch keine Wirtschaftsunternehmen, die kundenorientiert Leistungen verkaufen wollen. Sie verfolgen politische Ziele - und bekämpfen die politischen Gegner.

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Christel Wegner war das erste DKP-Mitglied im Landtag.

Armin Pfahl-Traughber

Die "Deutsche Kommunistische Partei" (DKP)

Die DKP ist zwar durch interne Konflikte gelähmt und in der Mitgliedschaft erheblich geschrumpft, sie hat aber immer noch Einfluss. Ihre Mitglieder beteiligen sich an vielen Demonstrationen von Protestbewegungen, manche kandidieren auch auf Listen der Partei "Die Linke".

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"Antideutsche" Demonstranten. Foto: Ralf Fischer / Agentur Ahron

Rudolf van Hüllen

"Antiimperialistische" und "antideutsche" Strömungen im deutschen Linksextremismus

"Nie wieder Deutschland!": Mit der deutschen Einheit erschien 1990 eine neue Strömung im linksextremen Spektrum. Die "Antideutschen" und "Antinationalen" haben sich längst als feste Größen in der linksextremen Ideenwelt etabliert. Ihre Herausbildung aus der klassisch "antiimperialistisch" ausgerichteten extremen Linken ist durchaus bemerkenswert.

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Dossier

Rechtsextremismus

Das Auffliegen der Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU) hat gezeigt: In Deutschland sind Strukturen entstanden, die unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung in Frage stellen. Aber nicht nur im Untergrund oder am Rand der Gesellschaft gibt es rechtsextreme Einstellungen wie Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus und den Glauben an einen starken Führer.

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Publikation zum Thema

Coverbild Linksextremismus in Deutschland

Linksextremismus in Deutschland

In seiner Bestandsaufnahme skizziert der Extremismusforscher Armin Pfahl-Traughber die radikale Linke in Deutschland. Er stellt die Gruppen, Netzwerke, Organisationen und Parteien systematisch vor und schätzt auch das Gefahrenpotenzial der unterschiedlichen Akteure ab.Weiter...

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Veranstaltungsdokumentation (Juni 2017)

Linksextremismus und linke Militanz - Phänomene, Kontroversen und Prävention

Ist Gewalt ein Unterscheidungskriterium zwischen demokratischer und extremistischer Linke? Gibt es inhaltlich-ideologische Unterschiede? Die Fachtagung ging diesen Fragen nach und bot Einblicke in verschiedene Handlungsfelder und Strömungen.

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