(Translated by https://www.hiragana.jp/)
Afghanistan - das zweite Gesicht | bpb
The Wayback Machine - https://web.archive.org/web/20190605231250/https://www.bpb.de/internationales/asien/afghanistan-das-zweite-gesicht/
Afghan traditional music players are seen during a music performance organized by The Aga Khan Trust for Culture (AKTC) at the Baghe Babur in Kabul, Afghanistan on Saturday, March 29, 2008. Playing music was once forbidden as many other things during the fundamentalist regime of the Taliban, who were ousted from power by U.S. forces in late 2001. (ddp images/AP Photo/Musadeq Sadeq)

Afghanistan - das zweite Gesicht

Kriege und Konflikte überschatten die Geschichte Afghanistans, vor allem in jüngerer Zeit. Sie dominieren auch die Berichterstattung über das Land, das aus deutscher Perspektive noch Anfang des 20. Jahrhunderts ein nahezu weißer Fleck auf der Landkarte war. Afghanistan hat aber weit mehr zu bieten als den anhaltenden Terror der Taliban. Im bunten kulturellen Leben dominierte früher ein gelebter Islam, der seine Stärke vor allem aus einer "Kultur der Ambiguität" zog: Viele Gelehrte sahen den unterschiedlichen Islamauffassungen und -praxen gelassen entgegen und richteten sich dabei nach der bekannten Tradition des Propheten Mohammed, dass der Dissens muslimischer Gemeinschaft ein Zeichen der Gottesgnade sei. Im traditionellen Handwerk und der Musik zeigten sich der Reichtum und Vielfalt der afghanischen Kultur besonders deutlich. Es ist ein anderes, zweites Gesicht Afghanistans, das afghanische Autoren hier von ihrem Land zeichnen.

Afghanische Frauen in Kabul

Abbas Poya

Der Islam in Afghanistan

Islamischer Fundamentalismus, eine rückwärtsgewandte Religiosität und mittelalterliche Denk- und Lebensweisen bestimmen häufig das Bild von Afghanistan. Dabei hat das Land mittlerweile eine Verfassung, einen direkt gewählten Präsidenten und ein demokratisch gewähltes Parlament. Trotzdem können sich bestimmte religiöse Kräfte über das Gesetz stellen. Wie groß ist ihr Einfluss? Wie wird der Islam in Afghanistan verstanden?

Mehr lesen

Afghanische Jugendliche beim 3. "Go Skateboarding Day" am 21. Juni 2011 in Kabul.

Sayed Asef Hossaini

Die afghanische Jugend zwischen Tradition und Moderne

In ländlichen afghanischen Gebieten herrscht nach wie vor das Patriarchat, Vater und Großvater entscheiden in allen wichtigen Angelegenheiten. Insbesondere die Mädchen sind bei der Ausbildung, Heirat und der Ausübung eines Berufes vom positiven Votum ihrer Väter abhängig.

Mehr lesen

Khadim Ali

Mohammad Ali Karimi

Zeitgenössische afghanische Kunst

Die moderne Kunst in Afghanistan war immer ein westliches Projekt: In den 1920er Jahren verbreiteten die ersten afghanischen Künstler mit westlichem Wissen den europäischen Stil der Malerei in Afghanistan. 1983 wurde die erste afghanische Nationalgalerie mit 200 von den in Kabul residierenden westlichen Botschaften zur Verfügung gestellten Werken eröffnet. Nach den Taliban und ab 2001 ist es wieder der Westen, der die moderne Kunst in Afghanistan bekannt macht.

Mehr lesen

Loja Dschirga in Kabul am 17.11.2011.

Sayed Asef Hossaini

Die Rolle der Stämme

Die Rolle der Ethnien und Stämme in der afghanischen Staatsbildung und Politik geht auf das 18. Jahrhundert zurück, als das Land im Anschluss an eine neuntägige "Dschirga" (traditionelle Versammlung der Stämme) gegründet wurde. Heute stellt die Loja Dschirga ein Parallelorgan zu anderen Institutionen wie Parlament und Senat dar – und verringert deren Einfluss.

Mehr lesen

Afghan Information and Culture Minister Abdul Karim Khurram, second right, is briefed regarding the rescued Afghanistan's artifacts at the National Museum in Kabul, Afghanistan on Tuesday, Oct. 6, 2009. Around 2,000 Afghan artifacts those had been transferred illegally to Britain during the civil war in 1990s were returned to Afghanistan in cooperation with British authorities. (ddp images/AP Photo/Musadeq Sadeq)

Mohammad Ali Karimi

Das traditionelle Handwerk Afghanistans

Reichtum und Vielfalt der afghanischen Kultur zeigen sich am deutlichsten im traditionellen Handwerk des Landes. Teppiche, Filzerzeugnisse, Stickerei und Nadelmalerei machten einst mit ihrer bunten Pracht die afghanischen Basare zu den lebhaftesten Orten auf der Route der Seidenstraße. Heute ist nichts mehr von jener goldenen Zeit geblieben. Dabei könnte gerade das traditionelle Handwerk helfen, die wirtschaftliche Situation vieler Haushalte zu verbessern und damit insgesamt zur Stabilisierung des Landes beitragen.

Mehr lesen

Afghanische Ärztin bei der Arbeit.

Afghanische Diaspora und Brain Drain

Nach wie vor kommen die meisten Flüchtlinge aus Afghanisten: Rund 2,7 Millionen Afghanen leben außerhalb ihres Herkunftslandes. In den vergangenen 30 Jahren kam es in Afghanistan immer wieder zu einer Abwanderung von Menschen mit relativ höherer Bildung, die hauptsächlich durch Kriege und Wechsel von politischen Systemen verursacht wurde.

Mehr lesen

Afghan traditional music players are seen during a music performance organized by The Aga Khan Trust for Culture (AKTC) at the Baghe Babur in Kabul, Afghanistan on Saturday, March 29, 2008. Playing music was once forbidden as many other things during the fundamentalist regime of the Taliban, who were ousted from power by U.S. forces in late 2001. (ddp images/AP Photo/Musadeq Sadeq)

Die Stimme vom Hindukusch

Die traditionelle afghanische Musik ist bislang nicht ausreichend untersucht worden. Dabei ist sie für die Afghanen mehr als Unterhaltung. Afghanistan besitzt eine "orale Kultur", die schriftliche Fixierung und Erfassung spielt eine untergeordnete Rolle. Die Musik ist deshalb eine reiche Quelle der Geschichte und des kollektiven Gedächtnisses des afghanischen Volkes.

Mehr lesen

Kabul

Landschaftsarchitektur und Siedlungsbau

Die massive Zerstörung der großen Zentren einerseits und die hohe Arbeitslosigkeit und Bevölkerungsexplosion im ländlichen Raum anderseits haben in Afghanistan zu einer gewaltigen Verstädterung geführt: Lebten beispielsweise vor dem Krieg schätzungsweise 500.000 Menschen in Kabul, sind es heute wohl 4,5 Millionen.

Mehr lesen

Dossier

Afghanistan

2001 wurden die Taliban in Afghanistan gestürzt. Seitdem beteiligen sich mehr als 40 Länder am Wiederaufbau. Schulen werden gebaut, Polizisten ausgebildet und staatliche Strukturen geschaffen. Doch der Friede ist zerbrechlich: Noch immer versuchen die Taliban, gewaltsam die Macht im Land wiederzuerlangen.

Mehr lesen

Publikation zum Thema

Coverbild Afghanistan

Afghanistan kontrovers

Der Krieg in Afghanistan aus zwei Perspektiven: Das Themenblatt beleuchtet einerseits die völkerrechtlichen Grundlagen und die Motive der internationalen Gemeinschaft für einen Einsatz in Afghanistan. Andererseits geht es um Folgen des Krieges für die Zivilbevölkerung und ihren Alltag. Weiter...

Zum Shop