F&uuml;r den Fahrer der Buslinie 149 ist die Kantstra&szlig;e in Charlottenburg nichts weiter als eine Piste. Er sieht in ihr eine M&ouml;glichkeit, z&uuml;gig die West-City zu verlassen. Zehn Minuten, acht Haltestellen und schon ist er vom Breitscheidplatz quer durchs quirlige Gesch&auml;ftsgebiet fast bis zum Messegel&auml;nde hindurchgebraust. Es geht ihm so wie vielen Autofahrern, die die Stra&szlig;e nur zur Durchfahrt nutzen. Er denkt, er kennt die Kantstra&szlig;e. Aber er ist dort noch nie zu Fu&szlig; unterwegs gewesen. Er wei&szlig; nicht, dass sein Bus lauter kleine Welten miteinander verbindet, noble und raue Welten, b&uuml;rgerliches und junges hippes Leben. Er hat niemals am Savignyplatz auf einer Bank im Blumenmeer gesessen, war noch nie eine Nacht lang zur Jazz-Session im Kellerclub Quasimodo, zum Doppelprogramm im Kant-Kino oder hat bei &quot;Moon Thai&quot; Bambus mit gr&uuml;nem Curry gegessen.Zugegeben, es ist nicht ganz einfach zu sagen, was die Kantstra&szlig;e eigentlich ist. Am Breitscheidplatz ist sie grob: Snack Bars verkaufen schlechtes Essen, die Baustellen rechts und links der Stra&szlig;e sind so laut wie h&auml;sslich, Beate Uhse hat ein Erotikmuseum eingerichtet und unter der S-Bahn-Br&uuml;cke stinkt es nach Urin. Dann kommt das Neue Kranzler Eck: neues Berlin, k&uuml;hl mit viel Stahl und Glas. Danach wird es un&uuml;bersichtlich: viele kleine Biotope, keines gleicht dem anderen. Der Busfahrer m&uuml;sste seinen Fahrg&auml;sten folgen, um sie zu entdecken. Ein Rest von West-BerlinEiner Frau zum Beispiel, die an der Ecke zur Joachimstaler Stra&szlig;e aussteigt. Sie steuert auf ein winziges Haus vor dem Kantdreieck zu, vor jenem B&uuml;rohochhaus mit dem Segel auf dem Dach. Wie eine Hundeh&uuml;tte sieht das einst&ouml;ckige Geb&auml;ude davor aus, rechts und links abgebrochen. In der Auslage liegen ein paar alte Schmuckst&uuml;cke. Drinnen schl&auml;ft ein Hund unterm Regal. Zwei &auml;ltere Damen warten auf Kundschaft. Es sind Mutter und Tochter, Alexandra und Katharina Zapp. &quot;Wir sind seit 55 Jahren hier. L&auml;nger als die Paris Bar&quot;, sagt Alexandra Zapp. Die 80er-Jahre seien die beste Zeit an der Kantstra&szlig;e gewesen. &quot;Viele Schauspieler und T&auml;nzer kamen aus dem Theater des Westens zu uns. Jeanne Moreau hat Art-d&eacute;co-Schmuck gekauft und Marika R&ouml;kk etwas mit Granat.&quot; Vor f&uuml;nf oder sechs Jahren sei es dagegen schlimm gewesen. &quot;&Uuml;berall Fixer.&quot; Der Parkplatz gegen&uuml;ber wurde zum Treffpunkt. Die Fixer sind mittlerweile wieder verschwunden. Weil die Polizei sie vertrieben hat vielleicht, aber sicher auch, weil der Parkplatz nun bebaut wird.&Uuml;bers Bauen m&ouml;chten die beiden Frauen am liebsten nicht sprechen und tun es dann doch. Seit einigen Jahren versuchen die Eigent&uuml;mer des Kantdreiecks das winzige Gesch&auml;ft loszuwerden und an seiner Stelle einen Stadtplatz mit Anbindung an das Neue Kranzler Eck anzulegen. Die Frauen weigerten sich zu verkaufen. &quot;Wir wollen selber bauen, seit 1987 schon&quot;, sagt Katharina Zapp. Aber sie haben auch das Land Berlin gegen sich. Die Familie soll enteignet werden. Das ist das Ergebnis eines jahrelangen Rechtsstreits. Dann k&ouml;nnen die Frauen nicht mehr weitersprechen, weil sie nicht verstehen, warum man sie loswerden will und weil jetzt Tr&auml;nen flie&szlig;en.Sie sind ein &uuml;brig gebliebener Rest der West-Berliner Mauerzeit, den nicht nur Stadtplaner gern weghaben wollen. So wie die Baul&uuml;cken, so wie die ganze tote Ecke zwischen Fasanenstra&szlig;e und Breitscheidplatz. Das soll in den n&auml;chsten Jahren alles anders werden, glatt und edel, mit dem &quot;Zoofenster&quot; und anderen neuen Gesch&auml;ftsh&auml;usern. Das Stilwerk hat f&uuml;r den Bereich an der Uhlandstra&szlig;e jene Entwicklung schon vorweg genommen. Nichts hat die Kantstra&szlig;e in den vergangenen Jahren so sehr ver&auml;ndert wie das M&ouml;belhaus mit seinen knapp 60 L&auml;den rund ums Einrichten. &quot;Wir hoffen nun auf eine bessere Anbindung an den Breitscheidplatz&quot;, sagt Stilwerk-Chef Klaus Gennrich. &quot;Bisher sind wir von der City wie abgeschnitten. Da geht doch keiner lang.&quot; Seit zweieinhalb Jahren gibt es das M&ouml;belhaus der gehobenen Preisklasse. Es war ein Ansto&szlig; f&uuml;r Ver&auml;nderung von Anfang an. Pl&ouml;tzlich &ouml;ffneten Designer und K&uuml;chenstudios in direkter Umgebung. &quot;Unsere Trittbrettfahrer&quot;, sagt Gennrich. Er glaubt nicht, dass diese Entwicklung wieder zur&uuml;ckgeht. Doch es gibt daf&uuml;r Anzeichen, zum Beispiel, dass der Lampenladen &quot;Arno&quot; am Savignyplatz pleite ist. Gennrich sieht darin nur die Auswirkungen der schlechten Konjunktur. Ab und zu schlie&szlig;e eben ein Gesch&auml;ft. In leere L&auml;den k&auml;men eigentlich immer neue Einrichter hinein. Die M&ouml;belmeile reicht bisher nur bis zum Savignyplatz - zum &Auml;rger einiger Lifestyle-Anbieter weiter oben an der Kantstra&szlig;e. Mit den immer schon noblen Gesch&auml;ften an dem, nach historischem Vorbild hergerichteten Gartenplatz vertr&auml;gt sich das Stilwerk gut. Dann kommt der Bruch. Vom Bus aus betrachtet, sieht die Ver&auml;nderung im Stra&szlig;enbild so aus: graue Lockenk&ouml;pfe, Pastell- und Beiget&ouml;ne bei den Kleiderfarben, rollbare Einkaufstaschen. Pl&ouml;tzlich sind die Passanten nicht mehr alle jung. &Auml;ltere Frauen erledigen ihre Eink&auml;ufe. Sie wohnen hier, manche an der Kantstra&szlig;e, die meisten in den Seitenstra&szlig;en. Restaurants servieren &auml;gyptische Speisen, t&uuml;rkische, chinesische. Ein Gesch&auml;ft verkauft asiatische Lebensmittel, ein anderes spanische. Hier ist die Kantstra&szlig;e lebendig, nichts ist touristisch, keine Lackfassade.In den Seitenstra&szlig;en wohnen viele Russen. In den 20er-Jahren sollen die meisten der 300 000 Berliner Russen in dieser Gegend gewohnt haben. Noch immer h&auml;lt sich der Name &quot;Charlottengrad&quot; als Bezeichnung f&uuml;r das Gebiet rund um Stuttgarter Platz und Kantstra&szlig;e. Heute wird den Russen nachgesagt, sie betrieben die vielen Im- und Exportl&auml;den f&uuml;r HiFi-Ger&auml;te, die es vor allem an der oberen Kantstra&szlig;e gibt. Sie hatten sich nach der Wende explosionsartig entlang der ganzen Stra&szlig;e ausgebreitet. F&uuml;r Kunden aus dem Osten Berlins und Deutschlands, die damals stapelweise die Billig-Elektronik wegschleppten. &quot;Aber die Verk&auml;ufer kamen vor allem aus Polen. Deswegen nannte man die Stra&szlig;e auch zeitweilig Warschauer Allee&quot;, sagt Roman Savary, der in einer stadtbekannten Institution an der Ecke zum Savignyplatz arbeitet: Seine Mutter ist die Inhaberin von &quot;C. Adolph Eisenwaren&quot;. Hier gibt es tausende verschiedener Schrauben - seit 104 Jahren. Die Familie verkauft sie einzeln, so viele wie ein Kunde eben braucht. Aus ganz Berlin kommen Heimwerker wie auch Profihandwerker, wenn die Baum&auml;rkte nicht mehr weiter wissen. &quot;Gl&uuml;cklicherweise sind die Im- und Exportl&auml;den auf dem R&uuml;ckzug&quot;, sagt Roman Savary.Nur westlich der Fu&szlig;g&auml;ngerzone an der Wilmersdorfer Stra&szlig;e haben sich noch viele gehalten. Sehr zum Kummer der Familie Lehmann, die hier ihre &quot;Parf&uuml;mfabrik&quot; betreibt. In den Regalen stehen Flakons mit mehreren Litern Fassungsverm&ouml;gen. Lutz Lehmann stellt die Duftw&auml;sser im Keller her. &quot;All die Ramschl&auml;den und die vielen leeren Gesch&auml;fte sind ein furchtbarer Anblick&quot;, sagt seine Mutter, die 85-j&auml;hrige Edith Lehmann. Seit 76 Jahren betreibt die Familie ihr Gesch&auml;ft. Noch gibt es erstaunlich viele dieser traditionellen Spezialgesch&auml;fte an diesem Teil der Kantstra&szlig;e: &quot;Korsett Engelke&quot; zum Beispiel, der ausschlie&szlig;lich Mieder und Korsagen verkauft. Andere handeln mit Brautmoden, mit Berufskleidung, mit Musikalien. Fotogesch&auml;fte reparieren hier noch Kameras. &quot;Aber wenn die Alten aufgeben, folgt niemand nach&quot;, sagt Edith Lehmann. So wie bei &quot;Handschuh Porkert&quot;, der Handschuhe angefertigt hat. &quot;Fr&uuml;her war die Stra&szlig;e gut b&uuml;rgerlich&quot;, sagt Edith Lehmann. Dass die Zeit dieser traditionellen Spezialisten vorbei ist, wei&szlig; auch sie. &quot;Aber vielleicht bringt die neue Zeit ja noch etwas Positives.&quot;Vielleicht etwas Ausgefallenes wie die gr&uuml;nen Eier, die Nalan Ozenir westlich der Windscheidstra&szlig;e verkauft - biodynamisch und garantiert cholesterinreduziert. Vielleicht schwappt aber auch noch mehr vom Stuttgarter Platz her&uuml;ber. L&auml;den, wie der von &quot;Mona&quot;: separater Eingang, Besuch von M&auml;nnern in grauen Anz&uuml;gen und Herzchen in den Fenstern. Der Busfahrer findet daran nichts Merkw&uuml;rdiges: &quot;Das gab s hier immer&quot;, sagt er. Dann schlie&szlig;t er am Amtsgerichtsplatz hinter den Aussteigenden seine T&uuml;ren und braust &uuml;ber die Neue Kantstra&szlig;e Richtung Lietzensee davon.Ein Philosoph als Namensgeber // Die Kantstra&szlig;e wurde nach Immanuel Kant benannt. Der 1724 in K&ouml;nigsberg geborene Kant gilt als einer der gro&szlig;en Vertreter der klassischen deutschen b&uuml;rgerlichen Philosophie.Ihren Namen tr&auml;gt die Charlottenburger Stra&szlig;e seit dem 23. Februar 1887. Vorher hie&szlig; sie Stra&szlig;e Nr. 9. Sie beginnt an der Hardenbergstra&szlig;e am Breitscheidplatz und endet an der Suarezstra&szlig;e am Amtsgerichtsplatz.Bekannt ist die Gesch&auml;ftsstra&szlig;e in der ganzen Stadt. Fast jeder war schon einmal im Kant-Kino, im Stilwerk, im Kino Delphi oder im Theater des Westens.BERLINER ZEITUNG/MICHAEL BREXENDORFF Mit dem Stilwerk ist das neue Berlin in die Kantstra&szlig;e eingezogen. Aber die Ver&auml;nderung bleibt bisher auf dieses kleine Stra&szlig;enst&uuml;ck beschr&auml;nkt.BERLINER ZEITUNG/ANJA K&Uuml;HL

Nach der Wende war die Kantstraße eine Ramsch-Meile - heute verändern Designerläden das Bild: Eine Frage des Stils

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Die Brass Band Berlin swingt mit einer originellen Mischung aus Slapstick und Swing durch Klassik, Jazz, Ragtime und Schlager. Die elf Musiker spielen im Stil der gro&szlig;en Swing-Orchester der 40er-Jahre. Die Bl&auml;sersolisten um Bandleader und Percussionist Thomas Hoffmann, der die Brass Band Berlin 1989 gr&uuml;ndete, spielen mit Verve, Komik und Klamauk Evergreens wie &quot;Pink Panther&quot; von Mancini, &quot;I Got Rhythm&quot; von Gershwin oder das &quot;Gl&uuml;hw&uuml;rmchen&quot; von Lincke, die &quot;Carmen-Suite&quot; von Bizet, &quot;Bolero&quot; von Ravel oder Marilyn Monroe gehauchtes &quot;I wanna be loved by you&quot;. Mo 18 Uhr Nikolaisaal, Potsdam, Wilhelm-Staab Str. 10/11 (ab Glienicker Br&uuml;cke Bus 93), - 308 78 56 85.

Das swingt, fetzt und rockt mit Witz und Charme

Die Anekdote ist so sch&ouml;n, dass sie fast schon wahr sein k&ouml;nnte: Die argentinische Regierung soll einmal eine Marketingstudie in Auftrag gegeben haben, die nach den weltweit am positivsten besetzten Begriffen suchen sollte. Auf Platz eins kam Coca-Cola, dahinter gleich der Tango. Und besonders viele Freunde dieser traditionellen argentinischen Musik leben in Berlin. Nirgendwo auf dem alten Kontinent werden Astor Piazolla und Co. so geliebt wie an den Ufern der Spree. Tango-Hochburgen sind das Ballhaus Rixdorf am Kottbusser Damm (immer sonnabends), das Trialarit in der Gervniusstra&szlig;e in Charlottenburg, der Gr&uuml;ne Salon der Volksb&uuml;hne in Mitte, die Tanzschule Walzerlinksgetrickt (Am Tempelhofer Berg, Kreuzberg) oder die Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg mit ihrer monatlichen Cantina de Tango. &quot;Man kann in der Stadt an jedem Tag irgendwo Tango tanzen. Das ist wirklich einmalig&quot;, sagt Martin Paulus, aufgewachsen in Spanien, seit Jahren Journalist und Konzertveranstalter in Berlin. Einen Einblick in diese Szene gibt das internationale Tangofestival, das am Donnerstag mit einem Fest im Roten Rathaus begann und noch bis Montag an mehreren Orten in Berlin l&auml;uft.In insgesamt vier bereits sehr gut gef&uuml;llten Workshops k&ouml;nnen die Berliner Aficionados ihren Stil verfeinern - unter Anleitung von absoluten Profis. Alle Workshops werden von Tangolehrern geleitet, die die Festivalmacher eigens aus Argentinien eingeflogen haben. Die Zentrale befindet sich im Probesaal der Berliner Kammeroper am Kottbusser Damm 79. Dort gibt es Teilnahme- und Eintrittskarten. Sein K&ouml;nnen beweisen kann man dann bei mehreren B&auml;llen und Galas. Stets steht Live-Musik auf dem Programm, und Tanzshows zum Animieren sind geplant.Raimund Schlie ist T&auml;nzer, Lehrer, DJ und Veranstalter in Sachen Tango. Er spricht von mehreren tausend Freunden des Tango in Berlin. &quot;Das Tangofestival wurde hohe Zeit&quot;, sagt er. &quot;Obwohl&quot;, schr&auml;nkt er ein, &quot;ja viele Leute sagen: In Berlin ist jeden Tag Festival.&quot;Tango de Berlin // Das Festival: Bis Pfingstmontag an mehreren Orten in Berlin.Die Workshops: &Uuml;ben mit Profis im Ballhaus Rixdorf, der Tanzschule Tango Vivo am Mehringdamm und im Probesaal der Kammeroper.Die B&auml;lle: Gala mit Live-Musik und Tanzshow (Sa. u. So. 21 Uhr, ehem. Staatsratsgeb&auml;ude); Abschluss (Mo. , 21 Uhr, Ballhaus Rixdorf).Infos: 44 04 71 95 oder im Netz unter www. tangofestivalberlin. de PETER MEISSNER M&auml;chtig Tango: Am Donnerstag eroberten die T&auml;nzer das Rote Rathaus.

Berlin ist eine Tangometropole - und will diesen Ruf jetzt mit einem Festival sichern: Eine argentinische Liebe

Mitte

Prenzlauer Berg

Kreuzberg

Coca Cola

Spree

Der Bundestagsabgeordnete der Gr&uuml;nen, Cem &Ouml;zdemir, ist nicht nur gro&szlig;er Fan des Kanevals der Kulturen, sondern auch ein begeisterter Anh&auml;nger der so genannten Weltmusik. Als solcher hat er im vergangenen Jahr eine Sendung bei Radio Multikulti (SFB) moderiert. Am Sonnabend wird &quot;DJ &Ouml;zdi&quot; gegen 23.30 Uhr im Rahmen des Karnevals auf der &quot;Sch&ouml;nen Party&quot; in der Kalkscheune Musik aus aller Welt auflegen. Vorab hat er der &quot;Berliner Zeitung&quot; eine Mix-CD mit zehn Titeln seiner Lieblingsk&uuml;nstler zusammengestellt und kurz beschrieben. 1. &quot;Ojos asi&quot; von Shakira aus ihrem vorletzten Album &quot;Donde estan los ladrones&quot; (Was &uuml;bersetzt so viel hei&szlig;t wie: &quot;Wo sind die R&auml;uber?&quot;) Nach ihrem Superhit &quot;Whenever, Wherever&quot; kennt jetzt jeder Shakira und ihren Oriental-Latino-Stil. Und: Die geb&uuml;rtige Kolumbianerin mit libanesischem Vater brachte mit ihrem Raks Sharki - dem orientalischen Tanz mit viel H&uuml;ft- und Bauchwackeln - einen neuen Tanzstil in die europ&auml;ischen Clubs.2. &quot;Ya Rayah&quot; von Rachid Taha aus dem Album &quot;Rachid Taha Live&quot;. Taha ist vor allem in franz&ouml;sischen Clubs popul&auml;r, die von Arabern besucht werden. Er gilt als &quot;die arabische Stimme&quot; und sch&ouml;pft f&uuml;r seine Musik aus dem gro&szlig;en orientalischen Fundus.3. &quot;Ay und H&uuml;p&quot; von Tarkan. Tarkan ist ein sch&ouml;nes Beispiel f&uuml;r die Unterschiede zwischen Frankreich und Deutschland. Tarkan, in Deutschland geboren, wurde zun&auml;chst in der T&uuml;rkei ein Star und hatte hierzulande erst eine Chance, nachdem er in Frankreich und in den USA die Charts gest&uuml;rmt hatte.4. &quot;Sratli&quot; von Khaled aus dem Album &quot;Sahra&quot;. Khaled ist so etwas wie der Elvis Presley des Orients. Er kommt aus Algerien und pr&auml;gte den Rai - eine Mischung aus New-Orleans-Musik, Flamenco und lokaler Bordellmusik. Mittlerweile lebt er in Frankreich.5. &quot;America perdida&quot; (&quot;Verlorenes Amerika&quot;) von Mano Negra aus dem Album &quot;The Best of Mano Negra&quot;. Mano Negra nennt sich nun Manu Chao. Und schaffte es mit &quot;King of the bongo&quot; vor Jahren in die deutschen Charts. Ein Kultlied.6. &quot;Flying away&quot; von Mo`horizons aus dem Album &quot;Come touch the sun&quot;. Die Gruppe kommt aus Hannover und ist eine der wenigen Bands, die hier super World Music machen. Nicht ganz so bekannt.7. &quot;Matador&quot; von Los Fabulosos Cadillacs vom Album &quot;Vasos Vacios&quot;. In den 90er-Jahren haben sie damit in den USA einen Riesenhit gelandet und wurden mit dem ersten Grammy f&uuml;r das beste Latin Rock Album ausgezeichnet. 8. &quot;Mother Earth&quot; von Ramesh, einem aus Sri Lanka stammenden Berliner, der bei Radio Multikulti arbeitet. Rameshs Musik h&auml;tte einen gr&ouml;&szlig;eren H&ouml;rerkreis verdient. Leider f&uuml;hrt World Music bei uns in Deutschland noch immer ein Schattendasein. 9. &quot;Oh! Oh!&quot; von Sezen Aksu. Aksu spielte in der vergangenen Woche im ausverkauften Tempodrom. Es soll sogar ein spontanes Duett mit Udo Lindenberg gegeben haben. Aksu ist eine tolle Frau, die viele ihrer Texte selbst schreibt. So wie sie hat kaum jemand die Liebe und Trennung besungen.10. &quot;Besame Mucho&quot; - der absolute Klassiker. Ich liebe ihn in jeder Version - aber am meisten liebe ich ihn von Cesaria Evora, der Grande Dame der World Music.(Aufgezeichnet von Silke Stuck.)

Am Plattenteller: Cem Özdemir

Kultur

Frankreich

Cem Özdemir

Pop-Star Shakira

Bundestagsabgeordnete

Frank Nitsche geh&ouml;rt zu den Malern des &quot;Dresden-Pop&quot;, auf Anhieb eroberte er die Szene in London, New York und auch Berlin. Diese Bilder sind erfolgreich, weil sie so viel vom Design unserer Tage enthalten, die schnittigen Formen, Biomorphismus und Helixstrukturen, die abget&ouml;nten Farben des Retro-Stils, zugleich sind sie von hoher, selten gewordener Malkultur durchdrungen. Nitsches Gebilde abstrahieren auf magische Weise rasante Formen von heute. Jugendliche Zeitgenossenschaft und zeitlose Regelhaftigkeit durchdringen sich. Am Sonnabend Finissage, in der Galerie Hetzler, Zimmerstra&szlig;e 90/91, 11-18 Uhr, Tel. 229 24 37.

Finissage mit Frank Nitsches rasanten Formen

London

New York

TARRAGONA. Der spanische Themenpark Universal Mediterranea an der Costa Daurada hat seit April ein eigenes Hotel. &quot;Port Aventura&quot; ist im Stil eines Mittelmeerdorfes gestaltet. Die 500 Hotelzimmer verteilen sich auf 22 Geb&auml;ude. Au&szlig;erdem geh&ouml;ren zu der Anlage sechs Restaurants, die um den zentralen Marktplatz angeordnet sind, drei Bars, zwei Swimming Pools, ein Kids-Club sowie Indoor- und Outdoor-Spielpl&auml;tze. In den kommenden Wochen wird Universal Mediterranea noch um einen Wasserpark und ein zweites Hotel wachsen. Den Themenpark haben Neckermann, Dertour, ITS und Ameropa im Programm. (pm.)

Stil 17. Mai 2002

Nach der Wende war die Kantstraße eine Ramsch-Meile - heute verändern Designerläden das Bild: Eine Frage des Stils

Das swingt, fetzt und rockt mit Witz und Charme

Berlin ist eine Tangometropole - und will diesen Ruf jetzt mit einem Festival sichern: Eine argentinische Liebe

Am Plattenteller: Cem Özdemir

Finissage mit Frank Nitsches rasanten Formen

Spanischer Themenpark mit eigenem Hotel