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Steinmeier über Corona: „Reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte“ | Politik | BILD.de

Mehr als 100 000 Corona-Tote in Deutschland: Bundespräsident Steinmeier schreibt in BamS

„Reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte“

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Foto: Britta Pedersen/dpa
Von: BUNDESPRÄSIDENT FRANK-WALTER STEINMEIER

Liebe Leserinnen und Leser, seit dieser Woche haben wir in Deutschland 100 000 Tote der Corona-Pandemie zu beklagen. Eine unfassbare Zahl, die mich erschüttert und schmerzt.

Sie steht für eine menschliche Katastrophe. Hinter jedem einzelnen Todesopfer steht ein Schicksal, steht ein Mensch, der von uns gegangen ist. Viele müssen einsam sterben. Zurück bleiben Familien, Freunde, Kollegen, die sich oft nicht verabschieden konnten von ihren Liebsten.

Welches Leid, welche Trauer, welcher Schmerz. Wir als Gesellschaft dürfen davor nicht die Augen verschließen. Wir schulden den Toten unser Angedenken. Wir schulden ihren Angehörigen und Freunden unsere Anteilnahme. Wir schulden ihnen auch, dass wir nicht nur über die richtigen Mittel zur Bekämpfung der Pandemie streiten, sondern dass der Schmerz, die Trauer, das Entsetzen einen öffentlichen Raum haben.

Gedenkakt für Corona-ToteJetzt spricht Bundespräsident Steinmeier

Quelle: Reuters

In diesen Tagen spitzt sich die Lage erneut dramatisch zu. Immer mehr Menschen ringen in den Intensivstationen um ihr Leben. Tag für Tag verlieren Hunderte von Menschen diesen Kampf. Kann es noch Zweifel geben, dass es in dieser Pandemie um Leben und Tod geht?

Wir könnten doch so viel weiter sein! Das ist eine bittere, aber notwendige Erkenntnis. Das Mittel, sich vor einem schweren, gar tödlichen Verlauf der Krankheit zu schützen, haben wir in der Hand. Aber immer noch haben es bisher zu wenige in Anspruch genommen.

Deshalb bitte ich Sie heute noch einmal: Lassen Sie sich impfen, und erneuern Sie Ihren Impfschutz rechtzeitig! Es geht um Ihre Gesundheit und um die Gesundheit Ihrer Mitmenschen! Es geht um die Zukunft unseres Landes.

Wichtig ist, dass wir jetzt alle gemeinsam handeln. Halten wir uns an die Regeln, reduzieren wir noch einmal unsere Kontakte. Tun wir es, damit Schulen und Kitas nicht wieder schließen, damit wir das öffentliche Leben nicht wieder vollständig herunterfahren müssen. Tun wir es vor allem, um Menschenleben zu retten.

Und so bitter es ist, dass sich unser Wunsch nach einem „normalen“ Advent nicht erfüllt hat: Bewahren wir uns die Zuversicht, dass es uns gemeinsam gelingt, die vierte Welle zu brechen und die Corona-Pandemie in den Griff zu bekommen. Das wünsche ich unserem Land und Ihnen allen persönlich.

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