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McDonald‘s-Fan kettet sich an russische Filiale, um gegen Schließung zu protestieren
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McDonald‘s-Fan kettet sich an russische Filiale, um gegen Schließung zu protestieren

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Luka Safronov-Zatravkin band sich an die Tür eines russischen McDonalds Restaurant und protestierte gegen die Schließung von Filialen in ganz Russland. Auf dem Bild ist er beim Protest zu sehen, auf der rechten Seite ist eine russische McDonalds Filiale als Symbolbild abgebildet.
McDonald‘s-Liebhaber Luka Safronov-Zatravkin band sich aus Protest gegen die geplante Schließung an die Tür einer Moskauer Filiale der Fast-Food-Kette. (Symbolbild) © Screenshot Youtube, Jan Woitas/dpa (Collage)

Ist Fast-Food-Konsum Freiheit? Ein russischer McDonald‘s-Fan findet: ja! Er bindet sich mit einem Kabelbinder an eine Filiale in Moskau.

Am vergangenen Wochenende spielte sich in einer McDonald‘s-Filiale in der russischen Hauptstadt Moskau eine merkwürdige Szene ab: Wer dort zum letzten Mal in einen saftigen Burger beißen wollte (die amerikanische Fast-Food-Kette hatte angekündigt, ihre 859 Filialen in Russland am 14. März 2022 zu schließen) musste an Luka Safronov-Zatravkin vorbei. Mit einem schwarzen Kabelbinder hatte sich der 31-Jährige Pianist und Sohn des bekannten russischen Künstlers Niklas Safronow an die Eingangstür der Filiale gebunden, um gegen die Schließung der russischen McDonald‘s-Filialen zu demonstrieren. Umgekehrt boykottieren momentan viele Menschen russische Produkte in Deutschland.

McDonald‘s-Schließung ist für den Pianisten „Freiheitsberaubung“ und „Völkermord“

Vor allem seine eigene Freiheit nennt der russische Musiker als Grund für seinen Protest. In einem Statement auf Telegram, das dem Stern und der Bild vorlag, begründet er die Aktion so: „Mit McDonald‘s kamen verschiedene Arten von Freiheit in mein Leben. Freiheit der Wahl, Freiheit, sich zu bewegen, Freiheit, meine eigenen Werte umzusetzen und ihnen zu folgen.“ Die Schließung der McDonald‘s-Filialen sind für Safronov-Zatravkin „Freiheitsberaubung“ – ja sogar „Völkermord“.

Seine Aktion vor dem McDonald‘s-Restaurant in Moskau zog zahlreiche Schaulustige an und verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Auf Twitter kursiert ein Video von Safronov-Zatravkin, in dem er seinen Protest noch einmal ausführlich auf Russisch wiedergibt. „Man fühlt seinen Schmerz richtig“, kommentiert diese:r Twitter-User:in (oben) das Video ironisch. Auch auf Youtube laden mehrere Russ:innen Szenen hoch, in denen sie den Demonstrierenden Dinge fragen, ja geradezu ein nettes Schwätzchen mit ihm halten. Im Video sieht man außerdem, dass der McDonald‘s-Fan später von der Polizei abgeführt wird.

In einem Facebook-Post am 14. März 2022 dankt Safronov-Zatravkin den Polizist:innen jedoch sogar für die Unterstützung bei der Festnahme und prahlt damit, dass ihm seine Aktion mit dem Kabelbinder nur eine kleine Geldstrafe und einen Eintrag für Ordnungswidrigkeit eingebracht habe.

Scharfe Kritik: Safronov-Zatravkin ignoriert Ukraine-Konflikt

Der junge Russe beschwert sich in seinem Telegram-Text und seinen Videos nur über Maßnahmen des Westens, die ihn als „normalen russischen Bürger“ in seiner Freiheit einschränken. Er positioniert sich geradezu als Opfer internationaler Außenpolitik. Was er neben all der Kritik an McDonald‘s jedoch völlig außen vor lässt, ist der Angriffskrieg Wladimir Putins auf die Ukraine, den die meisten Menschen, wie diese 11 Künstler:innen heftig verurteilen.

Kein Wunder, strafen ihn die Kommentare unter seinem letzten Facebook-Post gehörig dafür ab: Eine Nutzerin schreibt beispielsweise: „Genieß deinen geliebten McDonald‘s! Während du das machst, befinden sich unschuldige Menschen, Frauen und Kinder in ihren Häusern und in Krankenhäusern unter Bombenbeschuss!“ (übersetzt). Eine andere fragt ihn, ob er eigentlich Witze mache und ob er denn nicht erkenne, dass sein Diktator-Präsident gerade in diesem Moment hunderte Menschen umbringe.

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