Die Roboter sind los: Gerade erst kündigte das Unternehmen Mentee Robotics seinen humanoiden Haushaltshelfer MenteeBot für das Frühjahr 2025 an, nun meldet sich auch Pionier Boston Dynamics mit einem neuen Blechmann zurück. Das zum Autobauer Hyundai gehörende Unternehmen hat einen Nachfolger für den sportlichen Atlas vorgestellt. Erst Mitte April 2024 hatte Boston Dynamics das hydraulisch betriebene Modell, das in den vergangenen Jahren in etlichen Videos spektakuläre Sprünge, Saltos und Tanzeinlagen präsentiert hat, in Rente geschickt. Der neue Roboter setzt auf elektrische Antriebe und arbeitet dadurch nicht nur leiser, sondern auch effizienter. Ein wichtiger Grundstein, um das bislang nur als Prototyp und Forschungsobjekt eingesetzte Produkt auf den kommerziellen Einsatz vorzubereiten.

Neue KI-Systeme an Bord

Zusätzlich zu den elektromotorischen Aktuatoren wartet der neue Atlas mit mehr Grips auf. Im Inneren werkeln frische KI-Systeme, die Atlas in die Lage versetzen sollen, komplexe Aufgaben zu erledigen. Wie gut das funktioniert, will Boston Dynamics zunächst an den Produktionsbändern des Mutterkonzerns Hyundai ausprobieren. Dort soll Atlas künftig bei der Automobilherstellung helfen. Optisch fallen die Änderungen an dem Roboter überschaubar aus, Atlas setzt nach wie vor auf einen menschlichen Look mit zwei Armen, zwei Beinen und einem Kopf. Allerdings kann er seine Gliedmaßen deutlich flexibler einsetzen, als es für Menschen möglich wäre. Um die Effizienz seiner Bewegungen zu steigern, kann er seine Extremitäten um 360 Grad drehen und so auch Aufgaben erledigen, die seine aus Fleisch und Blut bestehenden Kollegen nicht hinbekommen.

Zusammenarbeit mit anderen Robotern möglich

Anders als der von fest vorprogrammierten Bewegungsabläufen gesteuerte hydraulische Atlas soll das neue Modell mithilfe künstlicher Intelligenz flexibel und eigenständig auf seine Umwelt reagieren und sich an diese anpassen. Technische Details bleibt Boston Dynamics aktuell allerdings schuldig. Insbesondere bei der Greifmechanik der Hände testet der Hersteller noch verschiedene Lösungen. Dank einer hauseigenen Software namens Orbit lässt sich Atlas laut Unternehmen mit anderen Robotern von Boston Dynamics koppeln. So kann er etwa mit dem mechanischen Hund Spot und dem Logistikhelfer Stretch kooperieren und gemeinsam mit ihnen besonders anspruchsvolle und vielseitige Aufgaben erledigen. Wann Atlas tatsächlich bereit für den Einsatz außerhalb der hauseigenen Testbereiche ist, bleibt unklar.