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Religiosität – Schreibung, Etymologie, Beispiele | DWDS
Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Religiosität, die

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GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Religiosität · Nominativ Plural: Religiositäten
Nebenform Religiösität · Substantiv · Genitiv Singular: Religiösität · Nominativ Plural: Religiösitäten
Aussprache 
Worttrennung Re-li-gi-osi-tät · Re-li-gio-si-tät ● Re-li-gi-ösi-tät · Re-li-giö-si-tät
Grundformreligiös
Wortbildung  mit ›Religiosität‹/›Religiösität‹ als Letztglied: Irreligiosität · Volksreligiosität
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Religion · religiös · Religiosität
Religion f. ‘Glaube an als existent vorausgesetzte überirdische, heilige, göttliche Mächte, dessen Lehre (Festlegungen, Dogmen u. dgl.) und seine Ausübung’, entlehnt (1. Hälfte 16. Jh.) aus lat. religio (Genitiv religiōnis) ‘gewissenhafte Beachtung dessen, was sich auf die Verehrung der Götter bezieht, Sorgfalt, Gewissenhaftigkeit (gegenüber dem Heiligen), religiöses Gefühl, fromme Scheu, Gottesfurcht, Glaube, das Heilige, kultische Verehrung’. Es handelt sich wahrscheinlich um eine Bildung (so bereits Cicero) zu lat. relegere ‘von neuem in Gedanken durchgehen’, eigentlich ‘wieder zusammennehmen, zurücknehmen, wieder, von neuem lesen’ (vgl. lat. legere ‘auflesen, sammeln, auslesen, auswählen, lesen’). Eine andere, ebenfalls antike, jedoch bereits christlich geprägte Auffassung (bei Lactantius, um 300) stellt lat. religio zu lat. religāre ‘zurück-, auf-, anbinden, befestigen’ (vgl. lat. ligāre ‘binden, an-, festbinden, verbinden, vereinigen’); sie wird von Augustin aufgenommen, der religio als ‘Bindung des Menschen an Gott’ begreift, und dadurch Bestandteil der älteren Kirchensprache. – religiös Adj. ‘die Religion betreffend, auf ihr beruhend, gläubig, fromm’, Übernahme (um 1700, anfangs in frz. Schreibweise) von gleichbed. frz. religieux (afrz. religios), das im Dt. früher bezeugtes religios (16. Jh., vereinzelt noch im 20. Jh.) zurückdrängt. Älter ist mhd. religiōse m., frühnhd. Religios ‘Priester, Mitglied eines Ordens’, heute (nur noch in der zweiten Bedeutung) meist Plur. die Religiosen. Alle Formen beruhen auf lat. religiōsus ‘gewissenhaft, voll religiöser Scheu, gottesfürchtig, fromm, heilig’, mlat. (substantiviert) auch ‘Mitglied eines Ordens, Mönch, Geistlicher’. Religiosität f. ‘Gläubigkeit, Frömmigkeit’ (2. Hälfte 17. Jh.), spätlat. religiōsitās (Genitiv religiōsitātis); vgl. frz. religiosité (afrz. auch ‘Ordens-, Mönchsleben’).

Typische Verbindungen zu ›Religiosität‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Religiosität‹.

Verwendungsbeispiele für ›Religiosität‹, ›Religiösität‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Weltweite Verantwortung ist der neue Name für Religiosität in unserer Zeit. [Alt, Franz: Liebe ist möglich, München: Piper 1985, S. 173]
Tatsächlich hat sie denn auch der indischen Religiosität den Stempel aufgeprägt. [Weber, Max: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. II, Tübingen: Mohr 1921 [1920-1921], S. 147]
Schwierig ist es, über die Religiosität dieser Kultur etwas auszusagen. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1929, S. 429]
Wenn man so vorgeht, erscheint zunächst die persönliche Religiosität in der muslimischen Gemeinschaft unabhängig von fundamentalistischen Positionen. [Die Zeit, 23.08.1996, Nr. 35]
Das ist aber nur ein Argument für Religiosität, nicht für Religion. [Die Zeit, 26.08.2013, Nr. 34]
Zitationshilfe
„Religiosität“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Religiosit%C3%A4t>.

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