„Spiegel“-Kommentar : Gold spinnen
Ein Kommentar von Jürgen Kaube
Lesezeit: 3 Min.
Der Journalismus unterliege, wie alles, der „Gebrechlichkeit der Welt“. Dies ließ uns, mit dem Hinweis, das Wort stamme von Kleist, soeben der „Spiegel“ in seiner ersten Erklärung zum Geschichtenerfinder Relotius wissen. Schon wieder allerdings versagte die Hamburger Dokumentationsabteilung, die angeblich alle Tatsachenbehauptungen des Magazins auf ihre Korrektheit hin überprüft. Denn Kleist hatte im „Michael Kohlhaas“ wie in der „Marquise von O.“ von der „gebrechlichen Einrichtung der Welt“ gesprochen, was gewiss nicht auf die Binse mit der Fehlbarkeit des Menschen hinausläuft, für die er hier zitiert wurde.
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