Magazin-Geschichte : Die braunen Wurzeln des „Stern“
Von Tim Tolsdorff
Lesezeit: 9 Min.
Im Herbst 1950 eskalierte der Streit zwischen „Stern“-Chefredakteur Henri Nannen und seinem besten Mann. Karl Beckmeier, Bildredakteur und Nannens Stellvertreter, konsultierte den renommierten Urheberrechtler Kurt Bussmann, um auf der juristischen Ebene ausfechten zu lassen, wem die Meriten für die Erfindung der Illustrierten gebührten. Laut Beckmeiers Sohn Michael spielten sich bei den Verhandlungsrunden mitunter skurrile Szenen ab: So habe seine Mutter Ursula Marquardt-Beckmeier, vor dem Zerwürfnis als Graphikerin für den „Stern“ tätig und mit dem Kontrahenten per du, den „Herrn Nannen“ aufgefordert, sich ein Stück Papier zu nehmen und das „Stern“-Logo zu zeichnen. Nannens Antwort: „Ich bin heute nicht zum Zeichnen aufgelegt.“
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