Begehrt: Der Nannen Preis
Für seine Reportage über Menschen, die gemeinsam in einer Klinik auf ein Spenderherz warten, hat der "Stern"-Journalist Dominik Stawski den Nannen Preis 2020 gewonnen. Er erhielt die Auszeichnung am Donnerstag in der Königsdisziplin (Egon Erwin Kisch-Preis) des renommierten Journalistenpreises. Auch der Youtuber Rezo gehört zu den Preisträgern.
Neben "Stern"-Journalist Stawski, der den Preis für seine Reportage "Wenn das Herz versagt und es nur eine Rettung gibt" erhielt, räumten die Zeit-Autoren Amrai Coen und Malte Henk mit dem Beitrag „Wenn sie euch nicht in den Jemen lassen, berichtet trotzdem“ in der Kategorie Dokumentation ab. Außerdem wurde ein Autorenteam von Spiegel und Süddeutscher Zeitung (siehe Kasten) für seine investigative Leistung bei der Aufdeckung der "Ibiza-Affäre" ausgezeichnet. Christoph Heinemann vom Hamburger Abendblatt erhielt den Preis für den Beitrag "Soko ‚Cold Cases‘ – Chronik eines Versagens" in der Kategorie lokale investigative Leistung, Youtuber Rezo wurde für sein Video „Die Zerstörung der CDU“ in der Kategorie Web-Projekt geehrt.
Des weiteren gehören Stern-Autorin Dina Litovsky (Kategorie: Reportage-Fotografie) und Brigitte-Autorin Marteline Nystad (Inszenierte Fotografie) zu den Preisträgern. Der Sonderpreis ging an Rami Abdurrahman, der mit Hilfe eines Netzwerks von Informanten in Syrien seit Jahren die Gräuel des Krieges zusammenträgt. Damit werde die "herausragende Leistung" gewürdigt, die Menschenrechtsverletzungen in Syrien akribisch zu dokumentieren, heißt es zur Begründung.
In diesem Jahr war die Verleihung wegen der Coronavirus-Krise ins Netz verlagert worden. Die Preisträger waren nicht vor Ort. Es gab auch kein Publikum. Dafür war die Online-Verleihung live für jeden zugänglich.
Die Verleihung moderierte der Journalist Michel Abdollahi gemeinsam mit "Stern"-Chefredakteur Florian Gless. Seit 2005 verleihen das Hamburger Verlagshaus Gruner + Jahr und das von Henri
Nannen (1913-1996) gegründete Magazin "Stern" als Stifter den Preis.
mas/dpa Diese Journalisten wurden für ihre investigative Leistung ausgezeichnet
Maik Baumgärtner, Vera Deleja-Hotko, Martin Knobbe, Walter Mayr, Alexandra Rojkov, Wolf Wiedmann-Schmidt; Leila Al-Serori, Oliver Das Gupta, Peter Münch, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, „Ibiza-Affäre“, Der Spiegel/ Süddeutsche Zeitung