Flüchtlinge

Die Bezahlkarte für Flüchtlinge gehört nicht zu den Lieblingsprojekten der Grünen. Das Kieler Sozialministerium hat jetzt angekündigt, dass man das Zahlungsmittel frühestens zum Winter einführen werde. Die FDP wittert Verzögerungstaktik.

Das erste Flüchtlingsdorf in Bordesholm ist fertig. 20 Container für bis zu 40 Menschen können bezogen werden. Die ersten Bewohner erwartet das Amt Bordesholm in der nächsten Woche. Wohnraum für Flüchtlinge bleibt dennoch Mangelware – eine Chance bietet sich aber jetzt in Loop an.

Politiker fordern gern Abschiebungen, in der Realität ist das nicht so einfach. Nun ist die Zahl der Rückführungen aber tatsächlich gewachsen.

125 Asylbewerber sollen ins ehemalige Coca-Cola-Lager in Ziesendorf (Landkreis Rostock) einziehen. Viele Einwohner kritisieren die Pläne. Ihnen tun die Geflüchteten leid, die in ihr Dorf bei Schwaan kommen sollen. Denn hier gibt es keine Infrastruktur.

Menschen mit aktuellen Fluchtgeschichten stehen im Fokus: Die Aktionsgruppe Neue Nachbarn Eidertal – kurz Anne – hat sich gegründet, um Geflüchtete und Menschen aus Molfsee zusammenzubringen. Ein erster Termin steht.

In Zukunft kann Hayatullah Rezaia mit dem Fahrrad zum Deutschkursus fahren. Aber auch sonst wird sein neues Leben nach der Flucht aus Afghanistan ein wenig einfacher. Möglich gemacht hat das die Fahrradwerkstatt auf dem Gelände der Gemeinschaftsunterkunft Schusterkrug.

In einer Unterkunft für Geflüchtete in Potsdam kommt es zu einer Gewalttat, dabei wird ein Wachmann schwer verletzt und stirbt wenig später. Jetzt gibt es eine Festnahme.

Der 33-jährige Wachmann wurde im Morgengrauen in der Notunterkunft angegriffen und erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen.

Die Ukraine-Flüchtlinge und die vielen Asylbewerber belasten die Kommunen immer noch sehr. Doch die Lage ist aktuell nicht mehr ganz so dramatisch wie im Herbst 2023, zeigt eine Umfrage. Dennoch ist rund jede vierte Kommune noch überlastet.

Vor neun Jahren hat das Land die Erstaufnahmeeinrichtung in Boostedt ins Leben gerufen. Jetzt hat die Gemeindevertretung den Weiterbetrieb der Landesunterkunft bis 2032 beschlossen. Nur ein Detail in der Präambel versetzte die Politiker in Aufruhr.

Seit der vergangenen Jahrtausendwende wurden in Deutschland noch nie so viele Menschen eingebürgert wie im Jahr 2023. Das wirkt sich auch auf den Altersdurchschnitt im Land aus.

Die Not in den Kommunen ist groß. Immer mehr Flüchtlinge müssen untergebracht werden. Das Amt Probstei hat nun einen gut siebenstelligen Betrag investiert und die Jugendherberge samt Gelände in Schönberg gekauft.

Ein in Leipzig lebender Flüchtling ist im Hungerstreik: Da syrische Behörden ein Dokument nicht ausstellen, lehnt das Deutsche Generalkonsulat in Istanbul die Einreise der Familie ab. Der Zustand von Abdelnasir A. (30) verschlechtert sich.

Seit vier Monaten lebt eine sechsköpfige Familie aus dem Irak in der Landesunterkunft Boostedt. Ihr Zuhause: ein 20 Quadratmeter großes Zimmer mit drei Etagenbetten, Tisch und Schrank. Wie Familie Sadeq an einer Zukunft in Deutschland arbeitet, zeigt sich beim Einblick in ihren Alltag.

In Deutschland leben 256.000 Ukrainer zwischen 18 und 60 Jahren. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) nennt sie „fahnenflüchtig“ und will ihnen wie andere Politiker der Union das Bürgergeld streichen. Thüringens Innenminister Georg Maier (SPD) kritisiert die Wortwahl und die Absicht.

Die Flüchtlinge aus der Ukraine sind eine Hoffnung auch für den teils ausgehungerten Arbeitsmarkt in Deutschland. Eine Simulation zeigt: Die Aufnahme ist möglich, aber nicht einfach.

Das Ausland jubelt, und Deutschland reibt sich die Augen: Die Schriftstellerin Jenny Erpenbeck und ihr Übersetzer Michael Hofmann gewinnen den International Booker Prize für den Roman „Kairos“.

Einbürgerungsfeiern sollen von der Stadt Kiel künftig regelmäßig organisiert werden, das hat die Kieler Ratsversammlung beschlossen. Außerdem wurde in der jüngsten Sitzung unter anderem entschieden, Kindern und Jugendlichen mehr politisches Gewicht zu geben – ein Erfolg für den Jungen Rat.

Eine russische Familie ist trotz Kirchenasyl im Landkreis Uelzen abgeschoben worden. Der Flüchtlingsrat Niedersachsen kritisierte das Vorgehen der Behörden scharf und spricht von einem Tabubruch.

Um dem Arbeitskräftemangel in der Ukraine entgegenzuwirken, erwägt die Bundesregierung Anreize für ukrainische Geflüchtete zur freiwilligen Rückkehr in ihre Heimat. Dafür gebe es verschiedene Konzepte, sagt die Entwicklungsministerin. Gezwungen werde jedoch niemand.

Kriege, Konflikte und Katastrophen stürzen Millionen Menschen ins Elend. Der Großteil sucht anderswo im Heimatland Zuflucht.

Wenn es nach Bundeskanzler Olaf Scholz geht, sollten ukrainische Kriegsflüchtlinge so schnell wie möglich in den deutschen Arbeitsmarkt integriert werden. Gleichzeitig gibt der SPD-Politiker Ukrainern in Arbeit Hoffnung auf langfristige Aufenthaltsberechtigung.

Spätestens im Juli muss sich die schwarz-grüne Regierung in Schleswig-Holstein entscheiden, was Geflüchtete mit der geplanten Bezahlkarte für Asylbewerber im echten Norden anfangen können. Die Grünen wollen die Auszahlung von viel Geld erlauben, aus Sicht der CDU reicht ein bisschen Bargeld.

Behörden in Deutschland haben im ersten Quartal mehr als 30 politisch motivierte Straftaten gegen Flüchtlingsunterkünfte gezählt. Die Zahl hat zwar leicht abgenommen – allerdings könnte sie durch Nachmeldungen noch steigen. Auch aktuelle Zahlen zu politisch motivierten Straftaten gegen Flüchtlinge und Asylbewerber gibt es.

Die Ukraine will in Deutschland lebenden wehrfähigen Ukrainern keine Papiere mehr ausstellen. Sie sollen gedrängt werden, in die Heimat zurückzukehren. Der Bundestags­abgeordnete Roderich Kiesewetter unterstützt das – und legt nahe, Betroffenen kein Bürgergeld mehr zu zahlen.