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Jerome Polenz: Auf den Spuren von Thomas Broich
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Jerome Polenz: Auf den Spuren von Broich

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Jerome Polenz.
Jerome Polenz. © dpa

Sydney - Im Halbfinale der australischen Profiliga kommt es zum Duell zweier Deutscher. Nach Thomas Broich hat auch Jerome Polenz sein Fußball-Glück Down Under gefunden.

Die letzte Inspiration für sein „Abenteuer“ Australien erhielt Jerome Polenz durch den Kinofilm über einen anderen Fußball-Auswanderer. Als der Berliner nach zwei enttäuschenden Spielzeiten bei Union vergangenes Jahr ein Angebot aus Sydney bekam, schaute er die Dokumentation „Tom meets Zizou“ - und war begeistert.

„Ich bin ein ähnlicher Typ wie Thomas Broich“, erinnert sich Polenz an das Werk, das die Karriere des früheren Super-Talents beleuchtet. „Ich habe gesehen, dass er sich hier in Australien mit seiner Persönlichkeit entfalten konnte, dass er Dinge machen konnte, die er in Deutschland nicht machen konnte und so seine beste Leistung gebracht hat.“ Am Freitag stehen sich die beiden mit ihren Teams im Playoff-Halbfinale der A-League gegenüber.

Wenn Polenz über seine Erfahrungen bei den Western Sydney Wanderers spricht, ist der Enthusiasmus auch durch die knackende Handyleitung aus mehr als 16 000 Kilometer Entfernung spürbar. „Wie ein Märchen“, beschreibt der 26-Jährige die ersten acht Monate. Den Titel für das beste Team der Hauptrunde hat der frühere Junioren-Auswahlspieler mit dem neu gegründeten Club von der Ostküste schon gewonnen. Nun will er im deutschen Duell mit Broich die Brisbane Roar als Grand-Final-Champion der vergangenen beiden Jahre entthronen. „Ich gehe selbstbewusst in das Spiel, wir haben sie schon dreimal geschlagen und die Liga zuletzt dominiert“, kündigt Polenz an.

Nachdem der Defensivspezialist seinen Vertrag beim Zweitligisten aus dem Osten der deutschen Hauptstadt im Juni 2012 vorzeitig aufgelöst hatte, erhielt er zwei Offerten: aus Schweden und Australien. Ähnlich wie Broich, der Deutschland „bundesliga-geschädigt“ verließ, fand auch Polenz sein sportliches Glück am anderen Ende der Welt. „Es ist schöner in Australien bei 30 Grad und Sonnenschein aufzustehen als in Schweden im Schnee zu spielen“, berichtet der frühere Bundesligaprofi von Werder Bremen.

Bei seiner Ankunft in Sydney hatte der Club im August zwei Monate vor Saisonstart erst zwölf Spieler im Kader, Trainingsplatz, Umkleiden, Geschäftsstelle gab es noch nicht. Der Wechsel sei schon „Risiko“ und “Abenteuer“ gewesen, ergänzt Polenz. Doch der ehemalige australische Nationalspieler und heutige Trainer Tony Popovic führte das Team, in dem auch Shinji Ono (Bochum) und Michael Beauchamp (Nürnberg) Bundesligaerfahrung haben, sensationell an die Spitze. „Jeder Spieler ist irgendwo gescheitert, aus welchen Gründen auch immer. Jeder ist extrem hungrig“, nennt Polenz ein Erfolgsgeheimnis.

Nachdem sich die beiden deutschen Spieler in Down Under zuletzt mit Verletzungen herumgeplagt hatten, meldete sich das Duo rechtzeitig für das Aufeinandertreffen im Parramatta Stadium um den Grand-Final-Einzug fit. „Es wird ein großartiges Spiel. Es ist Finalzeit, genau diese Partien sehnst du herbei“, sagte Broich (32) voller Vorfreude. Es könnte eine Rivalität von Dauer werden: Drei Jahre läuft sein Kontrakt noch, inzwischen hat auch Polenz für eine Saison seinen Australien-Aufenthalt verlängert. Der einzige Grund für einen möglichen Abschied: „Ein Angebot aus der ersten Liga, sonst nichts.“

dpa

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