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„Krone“-Kommentar - Bundespräsident könnte schon jetzt einiges sagen | krone.at

„Krone“-Kommentar

Bundespräsident könnte schon jetzt einiges sagen

Kolumnen
22.05.2022 16:34

Erinnern wir uns an die Anfänge des Aufstiegs von Sebastian Kurz. Sein Erfolg hatte vermutlich weniger mit dem jungen Kanzler selbst zu tun, sondern mehr mit den Wünschen und Hoffnungen Hunderttausender Menschen auf ein besseres Österreich. Diese Erwartungen waren, wie manche früh, einige spät erkannten, ein Irrglaube.

Zurückgeblieben sind Enttäuschte und eine beschädigte Volkspartei. Die glaubt unter Karl Nehammer, statt sich zu besinnen und innerlich zu reinigen, mit den alten Methoden weitermachen zu können, als wäre nichts gewesen.

Ein Beispiel für dieses fehlgeleitete Bewusstsein gegenüber Staat, Demokratie, Bevölkerung und den Medien lieferte am Sonntag der Nachfolger von Elisabeth Köstinger. In einem viel beachteten „Krone“-Interview mit dem neuen Landwirtschaftsminister hat Michael Pommer die inhaltlich und moralisch krachend gescheiterte Politik kunstvoll seziert.

Klar ist, dass es so nicht länger weitergehen kann. Das beschönigt nicht einmal mehr die der ÖVP traditionell nahe „Presse“, die von einer „Republik der Lügen“ schreibt und die Regierung auffordert: „Sagen Sie einmal die Wahrheit, bitte.“ Und das „profil“ verweist auf das Fehlen von Plänen für die Krisen, zweifelt aber daran, ob das Regierungspersonal fähig ist, die Probleme zu meistern.

Zu den vielen seltsamen und beunruhigenden Vorgängen in der Republik könnte Alexander Van der Bellen schon jetzt einiges sagen. Dazu muss der Bundespräsident nicht auf eine zweite Amtszeit warten.

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