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CO2-Konzentration: 2017 ist erneut ein Rekordjahr

Die CO2-Konzentration erklimmt einen neuen Rekordwert

Bei der Treibhausgaskonzentration in der Atmosphäre ist noch keine Trendwende in Sicht. Neben dem CO2-Gehalt hat auch jener von Methan und Stickstoffdioxid zugenommen. Zu reden gibt die Entwicklung bei einem Ozonkiller.

Christian Speicher
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Der Anstieg der CO2-Konzentration ist ein globales Problem. (Bild: Nasa / NOAA / GSFC / Suomi / NPP/ VIIRS / Norman Kuring)

Der Anstieg der CO2-Konzentration ist ein globales Problem. (Bild: Nasa / NOAA / GSFC / Suomi / NPP/ VIIRS / Norman Kuring)

Die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre hat 2017 erneut ein Rekordhoch erreicht. Wie die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) am Donnerstag mitgeteilt hat, wurde im vergangenen Jahr eine Konzentration von 405,5 ppm (parts per million) gemessen. Damit liegt die CO2-Konzentration 46 Prozent über dem vorindustriellen Wert. Gegenüber dem Vorjahr stieg der CO2-Gehalt in der Atmosphäre um 2,2 ppm. Das entspreche dem durchschnittlichen Anstieg der letzten Dekade, heisst es im Treibhausgas-Bulletin der WMO. Es gebe keine Umkehr bei diesem Trend, der die treibende Kraft hinter dem Klimawandel, dem Anstieg des Meeresspiegels und der Häufung von extremen Wetterereignissen sei.

Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre ist so hoch wie nie zuvor

Globale CO₂-Konzentration in der Atmosphäre, in ppm (parts per million)

Auch die Konzentration von anderen Treibhausgasen hat im vergangenen Jahr zugenommen. So liegt der Gehalt von Methan nun 157 Prozent und der von Stickstoffdioxid 22 Prozent über den vorindustriellen Werten. Der Strahlungsantrieb aller Treibhausgase (also ihr wärmender Effekt) habe gegenüber dem Jahr 1990 um 41 Prozent zugenommen, heisst es im Bulletin. Dabei hat CO2 mit 82 Prozent mit Abstand am meisten zur Erwärmung beigetragen.

Dass die Treibhausgaskonzentrationen im vergangenen Jahr weiter gestiegen sind, ist keine grosse Überraschung. Schliesslich ist bei den Emissionen noch keine Trendwende erreicht. Überraschend ist hingegen ein anderer Befund des WMO-Berichts. Wie Messungen zeigen, geht die Konzentration von Trichlorfluormethan (CFC-11) in der Atmosphäre seit dem Jahr 2012 langsamer zurück als in der Dekade zuvor. Trichlorfluormethan ist ein potentes Treibhausgas, das vor allem als Kältemittel verwendet wurde. Da es die Ozonschicht angreift, fällt es unter die Bestimmungen des Montrealer Protokolls.

Eigentlich ist die Produktion dieses Treibhausgases seit dem Jahr 2010 verboten. Folglich sollte seine Konzentration in der Atmosphäre stetig abnehmen. Dass sich dieser rückläufige Trend nun verlangsamt hat, deutet darauf hin, dass es undeklarierte Emissionen dieses Stoffes gibt. Der Verdacht fällt auf chinesische Firmen. So hatten Ermittlungen der Environmental Investigation Agency kürzlich gezeigt, dass Chinas Schaumstoffindustrie CFC-11 zum Aufschäumen von Kunststoffen einsetzt.

Der Bericht der WMO erscheint wenige Tage vor dem Beginn der nächsten Weltklimakonferenz in Polen. Der Generalsekretär der WMO, Petteri Taalas, nutzte diese Gelegenheit, um auf die Dringlichkeit der Situation hinzuweisen. In einer Pressemitteilung der WMO warnt er vor den destruktiven und irreversiblen Folgen des Klimawandels. Das Zeitfenster für Gegenmassnahmen sei fast geschlossen.

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