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OFDb - The Willies (1990) - Eine Kritik von Mr. Hankey
Review

Wir kennen sie alle! Die kleinen aber feinen Horrorgeschichten der "Geschichten aus der Gruft"! Kleine nette Gruselmärchen für Erwachsene, die durchaus schocken können, denn in der Kürze liegt die Würze. Aber nicht nur die Gruftgeschichten haben es auf die Leinwand geschafft, auch ohne Comicvorlage haben sich so einige Regisseure Gedanken gemacht, wie man das Publikum wohl am besten mit kurzen Geschichten schocken kann. Regisseur Brian Peck vollbrachte mit dem hierzulande doch eher unbekannten "The Willies" solch eine Tat, in der er u.a. einen blutjungen Sean Astin gruselige Geschichten erzählen lässt. Leider aber ist das Ganze dann trotzdem nur knapper Durchschnitt geworden.

An der Grundlage des Films kann es dabei aber nicht gelegen haben, ist die Idee von drei Jungs, die sich beim Zelten im Garten einige gruselige Storys erzählen, nicht unbedingt weit hergeholt. Denn welcher Junge hat nicht schon mal im Garten gezeltet und sich dabei schauderhafte Gedanken gemacht? Hier erzählen sich die Jungs nun also, nachdem sie sich mit einigen Shorties schon mal warm gemacht haben, zwei größere Geschichten, die sich beide um Monster und Schulkinder handeln. In der einen Story lebt ein Monster auf dem Jungenklo der Schule, das der bösen Lehrerin Ms. Titmarch, sowie einigen frechen Rabauken den Garaus macht. In der anderen Geschichte geht es derweil um einen abscheulichen Jungen, der sich mit nichts als Fliegen beschäftigt, welche ihm allerdings bald zum Verhängnis werden sollen. Beide Storys sind dabei recht harmlos gestaltet, wenn auch das Blut sowie ein paar abgetrennte Gliedmaßen vorhanden sind. Die üblichen Fehler eines jeden Horrorfilms werden dabei natürlich ebenso begangen, sprich auf den Versuch einer gewisse Nachvollziehbarkeit der Tatsachen sollte man am liebsten sofort verzichten. Leider aber kann der Streifen auch sonst nur bedingt überzeugen.

Vor allem das Fehlen einer gewissen Atmosphäre stößt dem Zuschauer doch eher übel auf. Wo die Gruftgeschichten ja eigentlich durchgehend für ein gewisses Frösteln gut sein können, fehlt es bei den Willies leider durchgehend an Grusel. Das liegt nicht nur daran, dass die Geschichten leider beide fast durchgehend am helligten Tag spielen und es nur selten mal ein paar dunklere Szenen gibt, sondern auch am Fehlen gekonnter Schnitte und Kameraarbeiten, sowie der eher seichten Musik, die eigentlich nur in seiner Titelmusik vollauf überzeugen kann. Ansonsten sollte man sich nicht darauf verlassen, von den "Willies" irgendwie geschockt zu werden.

Dafür kann der Streifen wenigstens in Sachen Spannung ein wenig überzeugen. Auch wenn die kleineren Wendungen hier und da für die alte Horrorhasen vorhersehbar sein dürften, so können zumindest Horroranfänger durchaus etwas damit anfangen, denn nett und mit einer gewissen Ironie durchdacht sind sie allemal. Und auch der Gore- und Ekelpegel geht für so einen kleinen Film soweit in Ordnung. Es splättert zwar nicht unentwegt, doch die gebrachten blutigen Details kann man schon durchaus für angebracht halten, zumal auch überdimensional große Fliegen selbst bei eingefleischten Horrorfreaks ein gewisses Ekelgefühl aufkommen lassen können. Genre-Anfänger dürften aber insgesamt trotzdem mehr davon haben, als alle anderen.

Was die Darsteller angeht gibt es zudem auch ein paar erstaunlich gute Leistungen zu betrachten, zumindest im Vergleich zu anderen Genre-Vertretern. Sean Astin bringt seine paar Szenen doch erstaunlich solide zur Geltung und auch seine beiden jungen Kollegen machen ihre Sache gut. In den Episoden sind es dann bekannte B-Gesichter wie Kathleen Freeman als garstige Lehrerin, sowie James Karen als gruseliger Hausmeister, die überzeugende Leistungen bringen. Und in einer der Mini-Episoden am Anfang ist sogar Bill Erwin mit dabei. Kurzum, zumindest mit dem Cast kann man eigentlich rundum zufrieden sein.

Fazit: Alles in allem maximal durchschnittliches Episoden-Horrorfilmchen, dass aus seiner netten Grundgestaltung leider nicht viel macht und alles in allem nur mäßig gruselige Geschichten aufbietet. Zwar ist ein gewisser Spannungsgrad durchaus vorhanden und ein paar nette Bluteffekte kann das Gezeigte auch bieten, dafür mangelt es aber konsequent an Atmosphäre und eben wirklichem Grusel. Für einen netten Abend unter Genre-Anfängern ist das Gezeigte sicher dennoch zu gebrauchen, eingestandene Horrorfreaks werden damit aber sicher nicht glücklich werden.

Wertung: 5/10 Punkte

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