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Eindeutiger geht’s kaum: Schwenke neuer Rathauschef in Offenbach - Freier holt kein einziges Wahllokal
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Eindeutiger geht’s kaum: Schwenke neuer Rathauschef

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Da stand der klare Sieg zwar noch nicht endgültig fest, doch sich freuen war schon erlaubt: Offenbachs künftiger Oberbürgermeister Felix Schwenke mit Ehefrau Viola und Amtsinhaber Horst Schneider mit Gattin Konstanze bei ihrer Ankunft auf der Wahlparty im Klingspormuseum. -  Fotos: Georg
Da stand der klare Sieg zwar noch nicht endgültig fest, doch sich freuen war schon erlaubt: Offenbachs künftiger Oberbürgermeister Felix Schwenke mit Ehefrau Viola und Amtsinhaber Horst Schneider mit Gattin Konstanze bei ihrer Ankunft auf der Wahlparty im Klingspormuseum. © Georg

Offenbach - Mit einem in dieser Deutlichkeit nicht erwarteten Vorsprung hat sich SPD-Kandidat Felix Schwenke bei der OB-Stichwahl gegen seinen CDU-Herausforderer Peter Freier durchgesetzt. Die Wahlbeteiligung lag bei erfreulichen 44 Prozent. Von Matthias Dahmer

Für den aktuellen Kämmerer Freier, der als Notkandidat der Union angetreten war, nachdem die vorgesehene CDU-Bewerberin Jutta Nothacker früh aus gesundheitlichen Gründen aufgegeben hatte, ist es bereits die zweite Schlappe bei einer OB-Stichwahl. Vor sechs Jahren unterlag er mit 42 % dem Amtsinhaber Horst Schneider (SPD), der auf 58 % kam.
Der am Ende strahlende Sieger Felix Schwenke bekannte, mit diesem Ergebnis nicht ansatzweise gerechnet zu haben. Er erneuerte sein Versprechen, mit allen in Offenbach kooperieren zu wollen. „Offenbach steht dabei immer an erster Stelle“, so der künftige OB, der im Januar das Amt von Horst Schneider übernehmen wird.

CDU-Kandidat Peter Freier im Kreise seiner Mitverlierer. FDP und Freie Wähler hatten Wahlempfehlungen für ihn abgegeben.
CDU-Kandidat Peter Freier im Kreise seiner Mitverlierer. FDP und Freie Wähler hatten Wahlempfehlungen für ihn abgegeben. © Georg

Äußerlich nur mäßig zerknirscht, musste Peter Freier einräumen, das Ergebnis sei eindeutig. „Entsprechend steht die Tür offen“, bot der Wahlverlierer dem Gewinner die Zusammenarbeit an. Die Initiative müsse allerdings von Schwenke ausgehen, konnte es Freier auch in der Niederlage nicht lassen, die Muskeln der Tansania-Koalition spielen zu lassen. Ein wenig versöhnlicher wurde Freier am Ende seines Statements: „Lieber Felix, wir werden schauen, wie wir das Schiff gemeinsam schaukeln.“
Im Gegensatz zum ersten Wahlgang, bei dem er erst nach Auszählung aller Stimmen auf der Wahlparty im Klingspormuseum erschienen war, traute sich Wahlgewinner Schwenke gestern Abend schon nach Auszählung der Hälfte der 91 Wahlbezirke in die Öffentlichkeit. Flankiert von Ehefrau Viola sowie von Horst Schneider mit Gattin Konstanze brandete ihm gegen 20.30 Uhr Applaus entgegen. Zu diesem Zeitpunkt zeigte das Wahlergebnis für ihn zwar 67,2 Prozent und für Freier nur magere 32,8 %. Dennoch gab sich Schwenke vorsichtig: „Es sieht so aus, als ob es reichen sollte.“

Schwenke gegen Freier: Der Ticker zur Wahl zum Nachlesen

Wenig später gab es Umarmung und Schulterklopfen von einem prominenten Gratulanten: Frankfurts Stadtoberhaupt Peter Feldmann (SPD) hatte angesichts des so gut wie feststehenden Sieges des Parteifreunds den Weg nach Offenbach gefunden. „Das ist keine Fusion, sondern eine Kooperation auf Augenhöhe“, scherzte ein sichtlich gelöster Noch-Oberbürgermeister Horst Schneider mit Blick auf Feldmann und Schwenke. „Jetzt kann ich ganz in Ruhe die letzten Monate meiner Amtszeit genießen“, gab Schneider zu Protokoll. Nun wisse er Offenbach in guten Händen.

Verlierer Freier ließ sich mit CDU-Parteichef Stefan Grüttner dagegen erst gegen 21.30 Uhr blicken, als nur noch wenige Wahlbezirke auszuzählen waren. Freier-Unterstützer und FDP-Chef Paul-Gerhard-Weiß tat sich schwer, eine Erklärung für die sich früh abzeichnende Klatsche für den CDU-Mann zu finden. Auch er musste einräumen, der Merkel-Effekt, auf den der Unionskandidat nach dem ersten Wahlgang zusammen mit seinem Unterstützern gesetzt hatte, war nicht eingetreten.

In den Reihen der SPD war man überzeugt: Die Tansania-Koalition habe angesichts der überwältigenden Zustimmung für Schwenke nun ein Problem und müsse sich überlegen, wie es weitergehe. Beim Blick auf die Ergebnisse in den einzelnen Wahllokalen fällt auf, dass CDU-Kandidat Freier keinen einzigen Bezirk für sich entscheiden konnte.

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