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Deutsches Fremdwörterbuch : "Hormon"
 
Deutsches Fremdwörterbuch
Hormon
N. (-s; -e), Anfang 20. Jh. (1905 von dem englischen Physiologen E. H. Starling) in Angleichung an engl. Wörter auf -one geprägte Bildung zum Part. Präs. ὁρμωῶνにゅー von griech. ρろーμみゅーνにゅー ‘erwecken, antreiben, an-, erregen, in Bewegung setzen’ (zu ρろーμみゅー ‘Anlauf, Angriff, Antrieb, Andrang’).
Fachspr. (Medizin, Biologie und Biochemie) mit gemeinspr. Verbreitung und hohem populärwissenschaftlichem Bekanntheitsgrad als Bezeichnung für den (von innersekretorischen Drüsen produzierten und in geringen Mengen über Blut- und Lymphbahnen abgegebenen) körpereigenen oder (synthetisch gewonnen) von außen zugeführten, bioaktiven Regulator-/Wirkstoff (z. B. Adrenalin, Insulin, Melatonin, Östrogen, Testosteron), der im lebenden Organismus biochemisch-physiologische Funktionen und Abläufe wie Stoffwechsel, Wachstum und Fortpflanzung steuert (vgl. Enzyme, Vitamine), in Wendungen wie die Zusammensetzung der bekannten Vitamine und Hormone, Hormone werden als Heilmittel eingesetzt, künstliche Hormone, als Bestimmungswort in Zss. wie Hormonanalyse, -ausschüttung, -behandlung, -chemie, -cocktail, -depot, -dosis, -drüse, -einstellung, -fleisch, -forschung, -haushalt, -kur, -mangel, -medizin, -messung, -nachweis, -niveau/-pegel/-spiegel, -paket, -pflaster, -pille/-tablette/-präparat, -produktion, -stoffwechsel, -störung, -therapie, -zyklus; hormonbedingt, -beeinflusst, -gesteuert und als Grundwort (differenziert nach dem produzierenden Organ oder nach Bestimmung und Wirkung des produzierten Stoffes) in Anti-Baby-/Verhütungs-, Aggressions-/Wut-, Eierstock-, Fortpflanzungs-/Geschlechts-/Sexual-, Gelbkörper-, Glücks-/Stimmungs-, Insulin-, Kreislauf-, Libido-/Trieb-/Liebes-/Kuschel-/Bindungs-/Freundschafts-, Muskel-, Nebennieren-, Sättigungs-/Schlankheits-, Schilddrüsen-, Schlaf-, Schwangerschafts-, Sonnen-, Still-, Stress-, Wechseljahreshormon, oft mit Bezug auf bestimmte Einsatz- und Verwendungsbereiche wie Kosmetik (s. Beleg 2003.1), z. B. Hormoncreme, -kosmetik; Anti-Aging-Hormon, Tier- und Pflanzenzucht (häufig in Verbindung mit Missbrauch pejorativ konnotiert) (s. Belege 1990, 1998), z. B. Hormonkalb ‘zwecks Wachstumsbeschleunigung mit Hormonen behandeltes Kalb’, -mast, -rückstände, -verbot, -verdacht; hormonangereichert, -behandelt, -belastet, -frei, -gefüttert/-gemästet, -gespritzt, -gezüchtet, -verdächtig, -verseucht; Bewurzelungs-, Leistungs-, Pflanzen-/Phyto-, Rinder-, Wachstumshormon, sowie v. a. Sport (s. Beleg 2000), z. B. Ausdauer-, Bodybuilder-Hormon; hormongedopt/-geputscht, gelegentlich in uneigentlicher Verwendung als Bezeichnung für andere (z. B. umweltschädigende) Stoffe in der Zs. Umwelthormon (z. B. Farbstoffe, Pestizide, Bestandteile von Waschmitteln, Weichmacher) sowie scherzhaft übertragen im Sinne von ‘eine psychoaktive Wirkung entfaltender Wirkstoff’ (→ Droge, → Gen, → Pille) in okkasionellen Zss. wie Ehe-, Jubel-, Theaterhormon; daneben zunehmend alltagsspr. verwendet im Zusammenhang mit hormonell bedingten und gesteuerten gefühlsassoziierten Vorgängen, Einstellungen und Verhaltensformen, in Wendungen wie im Frühling spielen die Hormone verrückt und als Bestimmungswort in Zss. wie Hormonfrühling, -krimi, -mord, -musik, oft verstärkt abwertend (in Zusammenhang mit übermäßigem Anstieg der Sexualhormone) in Zss. wie Hormonchaos/-inferno, -druck, -flut, -koller, -rappel, -rausch, -schub, -sturm, -taumel, -wahn, -wallung; hormongebeutelt/-geplagt/-geschüttelt, -strotzend, als Personenbezeichnung scherzhaft bezogen auf Menschen mit bes. männlicher oder weiblicher Ausstrahlung, z. B. Hormonbolzen, -bombe(r).
Dazu gleichzeitig die adj. Ableitung hormonal, z. B. hormonale Steuerungsprozesse, Störungen, Wirkstoffe, Substanzen, hormonal aufgeputscht (neben im frühen 20. Jh. selten nachgewiesenem Subst. Hormonal N. (-s; ohne Pl.) ‘in Magen oder Milz erzeugter chemischer Botenstoff, der die Peristaltik des Darms anregt’), mit der gleichzeitig vereinzelt bezeugten subst. Ableitung Hormonalität, seit neuerer Zeit weitgehend durch gleichbed. hormonell verdrängt (neben eher okkasionellem gleichbed. hormonisch), in der Bed. ‘die Hormone betreffend, auf Hormonen beruhend’ (vgl. gleichbed. hormonähnlich und -artig), z. B. hormonelle Stimulation, Regulation, Manipulation, Störung, hormonelles Gleichgewicht, hormonell gesteuerte Vorgänge, hormonelle Einflüsse sind die häufigste Ursache für Haarausfall, ein hormoneller Eingriff in den Körper; hormonell-wirksam, auch im nicht-medizinischen, psychologischen Sinne ‘(sexuell) angeregt, angefeuert, aufgeputscht; übertrieben maskulin, draufgängerisch, kraftstrotzend’ (s. Belege 1991, 1996, 2003.2); dazu in neuerer und jüngster Zeit die nur in der attr. verwendeten Part. Perf.-Form hormonisiert nachgewiesene verbale Ableitung hormonisieren V. trans. ‘mit Hormonen versehen, behandeln, (allzusehr) anreichern/-füllen’, mit dem Verbalsubst. Hormonisierung F. (-; -en).

Belege

zu Hormon (15)
1906 Physiologie V 688
Es ist klar, dass der chemische Reiz der Hormone für das Wachsen der Brustdrüsen in jedem dieser vier Organe – dem Ovarium, dem Uterus, der Plazenta oder dem Fötus – gebildet werden kann;
Biedl 1910 Innere Sekretion 247
Das Adrenalin dürfte aber nicht nur ein im Sympathicusgebiete erregend wirkendes und daher für die Leistungen des Organismus nützliches, sondern für die normale Funktion des ganzen sympathischen Systems unerläßlich notwendiges Hormon darstellen;
1914 Technik u. Wirtsch. VII 439
gewisse Organe scheiden fermentartige Stoffe, „Hormone“ aus, die den ganzen Körper beeinflussen;
Stepp/Kühnau/Schroeder 1926 Vitamine 2
[die Vitamine gelten als] Hormone der Pflanzenwelt;
Voss. Ztg. 22. 11. 1930
eines bedeutenden Mannes, der sich mit den heute so beliebten Hormonen erfolgreich abgibt . . und der auch an seinem Frauchen eine Wunderkur vollbringt, indem er ihre Hormonen [!] von dem männlichen, jungenhaften, zwittrigen, demnach kapriziösen und dämonischen Einschlag auf das ewig Weibliche zurückbringt;
NZ. (Basel) 24. 5. 1949
daß durch Verabfolgung von kleinen Dosen von Keimdrüsenhormonen sehr beträchtliche Steigerungen des geistigen Konzentrationsvermögens zu erzielen sind;
Süddtsch. Ztg. 20. 4. 1953
Die Stadtgärtner gaben den Bäumen gewisse Injektionen, „Hormonspritzen“. Die Pracht entfaltete sich daraufhin pünktlich;
1967 Bild d. Wiss. I 66
Das Hormon Insulin regelt den Abbau der mit der Nahrung aufgenommenen Kohlehydrate, Fette und Eiweißstoffe;
Mannh. Morgen 15. 11. 1986
Mit diesem Schloß- und Schlüssel-Prinzip hält die Zelle nur jene Hormone fest, deren Botschaft sie auch in bestimmte Leistungen umsetzen kann;
taz 29. 11. 1990
1985 wiesen US-Wissenschaftler nach, daß eine Kuh bis zu 25 Prozent mehr Milch gibt, wenn ihr das Hormon regelmäßig gespritzt wird;
Tiroler Tagesztg. 23. 5. 1998
In Belgien ist erstmals ein verbotenes Hormon im Schweinefleisch gefunden worden;
Berl. Ztg. 21. 6. 2000
Weil Henneberg in Sachsen-Anhalt als ausführendes Organ des staatlich verordneten DDR-Dopingsystems männliche Hormone an weibliche Schwimmerinnen verteilte, wird gegen ihn ermittelt;
Kleine-Gunk 2003 Phyto-Östrogene 18
Im Rahmen der „Hormonkosmetik“ werden Geschlechtshormone in Form von Salben oder Cremes gezielt zur Erlangung kosmetischer Effekte eingesetzt . . eine Auswahl von abwechslungsreichen Gerichten . ., mit denen Sie die sanften Pflanzenhormone auf gesunde und schmackhafte Weise in Ihren täglichen Speiseplan integrieren können;
Mannh. Morgen 20. 12. 2003
Wegen seiner beachtlichen Menge an pflanzlichem Hormon, das dem weiblichen Hormon Östrogen entspricht, soll Hopfen auch in den Wechseljahren der Frau ausgleichend wirken;
taz 2. 1. 2009
Der Wissenschaftler John Coates . . untersuchte den Hormongehalt im Speichel von Händlern am Finanzmarkt London. . . Die Untersuchung ergab, dass die Händler bei Gewinnen von Testosteron durchflutet wurden . . Tierversuche hätten gezeigt, dass hohe Dosen von Testosteron über einen längeren Zeitraum das Urteilsvermögen beeinträchtigten und zu übermäßigen Risiken ermutigen könnten, sagte Coates. Banken täten deshalb gut daran, in ihren Handelsräumen auch Frauen und ältere Herren zu beschäftigen – diese stünden weniger unter dieser Art von Hormondruck als junge Makler-Männer.
zu hormonähnlich (7)
1920 Neue Rundsch. XXXI 621
Namentlich bei der Tuberkulose werden Stoffe erzeugt, die geradezu das Gefahrenbewußtsein des einzelnen, selbst bei Ärzten . . in einer Weise abblenden, daß eine Art Täuschungsversuch entsteht, der nur in der Beimengung spezifischer hormonähnlicher Stoffwechselprodukte aus zerfallenden Gewebsteilen gesucht werden kann;
Ammon/Dirscherl 1938 Fermente, Hormone, Vitamine 310
Die Arbeiten der Schule August Biers haben . . eine Vorstellung von einer hormonähnlichen Eigenschaft der Gallenblase entwickelt;
Köhler 1955 Wirkung v. Hormonen 49
Eine sehr innige Verbindung besteht mit dem autonomen Nervensystem, das ja auch über hormonähnliche, intermediäre Substanzen wirkt;
Jeroch/Flachowsky 1972 Geflügelernährung 35
Da der Einsatz von synthetischen Hormonen bzw. von Substanzen mit hormonähnlicher Wirkung in der Geflügelproduktion untersagt ist, wird deshalb von einer weiteren Besprechung Abstand genommen;
Zeit 15. 3. 1985
Da hormonähnliche Botenstoffe . . sowohl im Gehirn als auch im Körper wirksam sind;
taz 6. 7. 1996
Bei einer bundesweiten Stichprobe wurden bei 85 Prozent der untersuchten Erdbeeren „hormonähnlich wirkende Schadstoffe“ festgestellt;
ebd. 11. 6. 2004
Aufgeschreckt war man durch Studienergebnisse, die einigen Chemikalien eine „hormonähnliche“ Wirkung nachsagten.
zu hormonal (7)
Wick 1907 Simulation v. Blindheit 116
Von den vom Gesamtorganismus aus zur Wirkung auf das Auge gelangenden neueren Mitteln möchte ich nur zwei erwähnen, die von dem Gedanken, auf das vegetative Nervensystem bzw. hormonal zu wirken, aus untersucht wurden;
Damm 1936 Menstruationsstörungen hormonalen Ursprungs
(Titel);
Lange-Eichbaum 1956 Genie 154
jenes Konglomerat von Affekten, Trieben, Stimmungen, Willensstrebungen, das die Vitalität des Menschen ausmacht und Konstitution, Temperament sowie dem hormonalen Gefüge entspricht;
1961 Reform-Rundsch. IX o. S.
Das hormonale Ganzheitsgeschehen (Überschr.) Beim 7. Internationalen Konvent für Vitalstoffe, Ernährung, Zivilisationskrankheiten werden die Hormone und Hormonoide . . behandelt;
Lüscher 1971 Lüscher-Test o. S.
Becker hat 1953 nachgewiesen, daß ein Nervengeflecht von einem Kern in der Netzhaut des Auges direkt zum Mittelhirn . . und zur Hypophyse führt und hormonale Steuerungen bewirkt;
Spiegel 23. 4. 1990
jene, die an der bis vor kurzem in den Devisenhotels gängigen Erwerbsliebe partizipiert haben – die Herren vom Staatssicherheitsdienst und die Herren aus der westlichen Wirtschaft, deren hormonal befeuertes Tun erstere behorchten und beobachteten;
Frankf. Rundsch. 28. 2. 1998
eine Unterentwicklung der Geschlechtsorgane, hormonale Störungen sowie Verlagerungen der Gebärmutter.
zu Hormonal (3)
Engel 1912 Klinische Untersuchungen über das Hormonal (Peristaltikhormon)
(Titel);
1913 Mitt. a. d. Grenzgebieten d. Medizin 908
Es sei nun gleich vorausgeschickt, daß die Ergebnisse unserer neuen Untersuchung bezüglich der Anregung der Peristaltik durch das Hormonal günstiger lauten als die früheren;
Biedl 1916 Innere Sekretion II 384
Bei den akuten, nicht komplizierten Darmlähmungen tritt die peristaltikanregende Wirkung des Hormonals schon nach kurzer Zeit . . in Erscheinung.
zu Hormonalität (2)
Hellpach 1939 Geopsyche 100
Der weibliche Organismus steht durchgehends unter einer labileren Hormonalität;
1979 Verhandl. d. Dtsch. Gesellsch. f. Pathologie LXIII 672
Nach unserer Untersuchung ist dabei die PP-Zelle der häufigste Zelltyp, welcher zur Multihormonalität eines endokrinen Pankreastumors beiträgt.
zu hormonartig (6)
Feer 1912 Lehrb. d. Kinderheilkunde 147
Der Gedanke einer hormonartigen Reizwirkung auf die blutbildenden Parenchyme liegt wohl auch den opotherapeutischen Versuchen zugrunde;
1939 Jahrb. f. wiss. Botanik LXXXVIII 461
Die Fähigkeit der Zellen, auf Wuchsstoff zu reagieren, kann . . durch einen hormonartigen Stoff, das sogenannte ‘Dunkelhormon’, das bei der Verdunkelung von Blättern entsteht, reguliert werden;
Heidermanns 1957 Tierphysiologie 108
Von der Bienenkönigin und den Geschlechtstieren der Termiten werden hormonartige Stoffe erzeugt und abgeschieden, die von den Arbeiterinnen aufgenommen werden und ihr soziologisches Verhalten den Bedürfnissen des Stockes anpassen;
Demling 1974 Magen 72
Gastrin . . ist die einzige bisher bekannte, analysierte hormonartige Substanz, die aus der Magenmucosa stammt;
Zürcher Tagesanz. 23. 3. 1996
In jüngster Zeit kursiert in der Toxikologie ein neues Schlagwort: die Umwelt-Östrogene. Es handelt sich dabei um vielfältig verwendete und in der Umwelt weltweit verbreitete Stoffe, die hormonartig wirken;
taz 8. 8. 2001
dass der Stoff zumindest bei einer Schneckenart hormonartig wirkt und eine Vermännlichung der Weibchen hervorruft.
zu hormonell (10)
1928 Jahrb. f. Kinderheilkunde 275
Im mütterlichen Blut ist die Linksverschiebung unmittelbar post partum hochgradiger als im kindlichen Blut. Ursache der Linksverschiebung sind vielleicht hormonelle Stoffwechselprodukte;
1930 Fortschr. d. Therapie VI 211
wenn es gelungen ist, die jahreszeitlich bedingte persönliche ‘Frühjahrskrise’ unter Einsparungen bei der fortlaufenden Abnutzung im festgelegten Lebensgang, hormonell oder auch rein seelisch für einen Wiederaufbau zu verwenden;
1959 Psyche XII 651
Eine weitere Gruppe „weiß“ durch zahlreiche Kuren und Atteste, daß eine Stoffwechselanomalie . . eine hormonelle Dysfunktion, eine Schilddrüseninsuffizienz besteht;
Fleckenstein 1972 Aggressives Verhalten 20
Darüber hinaus zeigt das aggressive Verhalten von Mäusen auch Eigentümlichkeiten, die das Problem doch relativ komplex erscheinen lassen. Es ist dies seine hormonelle Abhängigkeit und das Auftreten verschiedener charakteristischer, konflikthafter Verhaltensweisen, bevor Aggression überhaupt auftritt;
Nürnb. Nachr. 31. 8. 1991
Als Liebeskünstler und -diener wächst Edelmann Brantome schier über sich hinaus und erquickt mit selbstlosem Einsatz eine Vielzahl junger Witwen und hormonell unterversorgter Ehefrauen;
Spiegel 3. 7. 1995
viele [Frauen] haben zuvor, seit ihrer Teenagerzeit, jahrzehntelang bereits hormonelle Antibabypillen geschluckt;
Kleine Ztg. 21. 12. 1996
Sie zünden mit Liebreiz und Keckheit offenbar ein hormonelles Feuerwerk in den Adern des armen Grafen Balduin;
Kleine-Gunk 2003 Phyto-Östrogene 18
Die Haut ist unser größtes Organ und unterliegt einer ausgeprägten hormonellen Beeinflussung;
Zeit 5. 6. 2003
Hormonell angestachelt, von auswärtigen Gruppen bedroht, sind Fußballspieler energiegeladener, aktiver, selbstsicherer – wie Tiere, die ihr Revier verteidigen;
Hamb. Morgenpost 10. 11. 2009
Wenn man sehr jung ist, ist Verliebtheit, dieser immense Hormonirrtum, etwas Wunderbares. Man fühlt sich erschlagen, berauscht, unsterblich. Mit zunehmendem Alter weiß man, dass dieser hormonelle Ausnahmezustand endet, und je eher, desto besser, denn er verschleiert den Blick auf den Menschen gegenüber.
zu hormonisch (6)
Lüthje 1910 Im Organismus wirksame Kräfte 18
Wir haben bisher im wesentlichen von Erscheinungen und Kräften gesprochen, die mehr oder weniger rein chemischer Natur waren, und von denen ein großer Teil die Funktion hat, die Nahrungsstoffe, d. h. den Urquell aller Kraftleistungen des Körpers, zu zerlegen . . ein anderer Teil aber die Bedeutung der eben gekennzeichneten hormonischen Wirkung zeigt;
Goldschmidt 1920 Geschlechtsbestimmung 113
so zeigen die Verhältnisse der hormonischen Intersexualität ganz allgemein, daß der normale Geschlechtsvererbungsmechanismus zur Produktion der Hormone für die Differenzierung der Charaktere eines Geschlechts führt;
1946 Im Zeichen d. Äskulap 67
Ja, es gibt nicht wenige Menschen, die ohne Notwendigkeit sterben, d. h. die Sektion deckt keine Organerkrankungen auf. An einem nur hat es gefehlt, an der harmonischen, man könnte auch sagen hormonischen Funktion des ungeheuer komplizierten Räderwerks. Starke Affekte, wie Freude oder Schreck, können auch einen organgesunden Menschen töten;
Zaudig 1981 Phakomatosen 39
Die hormonischen Fehlbildungen . . erfahren ihre Ausbildung im 1.–4. Embryonalmonat;
Berl. Ztg. 31. 1. 2001
Er . . macht mäßige Witze über Sex („hormonische Ehe“) und Alkohol;
Mannh. Morgen 31. 7. 2001
weil sie derzeit in anderen Umständen ist und zur Zerstreutheit neigt und allen möglichen dummen hormonischen Dingen.
zu hormonisiert (5)
Klug 1926 Tiefen d. Seele 164
die Wege zu zeigen, auf denen dem Binnenerotiker Hilfe zuteil werden könnte. Solange dessen eigener Geist über den getrübten Wassern oder, genauer gesprochen, über den hormonisierten Blutwellen seiner Adern brütet, ist ihm nicht zu helfen;
1949 Festschr. f. Otto Lemmermann 212
In einer mehr als ein Fünftel des Umfanges ausmachenden Tabelle sind alle mit Erfolg hormonisierten Kulturpflanzen zusammengestellt;
Wohmann 1975 Gehege 60
Die pausbäckigen Mädchen dann, ihre geschwollenen hormonisierten Körper, darin die tägliche Pille;
Zürcher Tagesanz. 11. 9. 1999
die genmanipulierten Pflanzen und hormonisierten Rinder;
Berl. Ztg. 10. 1. 2004
Statt der üblichen Zweijahressperre dürfen sich hormonisierte Tennisprofis meist über wenige Monate freuen.
zu Hormonisierung (5)
1917 Neurolog. Centralblatt XVII 81
eine relativ geringfügige Schädigung des motorischen Apparates . ., die ätiologisch durch Trauma, Intoxikation oder mangelnde Hormonisierung entstehen kann;
Zondek 1935 Hormone d. Ovariums 99
weil wir keine Veränderungen in der Knochenstruktur feststellen konnten, die mit Sicherheit auf die Hormonisierung bezogen werden konnte;
Bookchin/Ohly 1955 Lebensgefährl. Lebensmittel 76
daß noch nach zwei Jahren auf einem verarzteten Feld pathologische Erscheinungen bei Kulturpflanzen angetroffen werden können, die mit Hormonisierungen in Zusammenhang stehen müssen;
Glaser 1967 Denken in d. Medizin 229
Diese Form der Hormonisierung scheint die einzig erfolgreiche zu sein, und darum bevorzugt man an dieser Wiener Klinik das erwähnte Behandlungsverfahren;
Kleine Ztg. 22. 1. 2000
Kritische Informationen zur Hormonbehandlung sollen . . bei einer Veranstaltung unter dem Titel „Hormonisierung der Wechseljahre“ gegeben werden.