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Feste Wortverbindungen
 
Feste Wortverbindungen

Variation und Modifikation

Die Unterscheidung zwischen Variation und Modifikation basiert auf dem Konzept von Burger 2003. Unter Variation verstehen wir usuelle Varianten einer Grundform, die das konzeptuelle Schema einer Wortverbindung nicht antasten. Folgende Typen sind u.a. zu unterscheiden:

  1. grammatische Varianten in einer Komponente (oder mehreren Komponenten)
    • seine Hand/seine Hände im Spiel haben
    • auf Dauer/auf die Dauer
    • sein eigen Fleisch und Blut/sein eigenes Fleisch und Blut
  2. Expansionen oder Reduktionen
    • sich etw. im Kalender anstreichen/sich etw. rot im Kalender anstreichen
    • eine Bank sein/eine sichere Bank sein
    • über den Tellerrand sehen/über den eigenen Tellerrand sehen
  3. Interne semantische Transformationen
    • ans Tageslicht dringen/kommen/zerren/befördern/gelangen
    • in trockene Tücher bringen/in trockenen Tüchern sein

Im Gegensatz dazu sind Modifikationen okkasionelle Abwandlungen einer Wortverbindung, die im Korpus sehr zahlreich zu finden sind. Diese Modifikationen wurden gleichfalls aufgenommen, da sie den sprachlichen Reichtum, wie man ihn in den Korpora vorfindet, sehr gut veranschaulichen.

Beispiele:

  • Tue Gutes und rede darüber
  • Tue Gutes und lass darüber schreiben
  • Tue Gutes und sprich nicht davon
  • Tue Gutes und schweige
  • Tue Gutes und schweige vom Rest
  • Tue Gutes und schweige darüber
  • Tue Gutes und verdiene daran
  • Tue Gutes und ziehe Nutzen daraus

Wie das Verhältnis von invariantem Kern und varianten Abwandlungen und den zu Grunde liegenden Mustern und Abstraktionen auf der Basis der Analyse sehr großer Korpora zu erfassen und zu interpretieren ist, wird eine der zentralen Forschungsfragen des Projekts UWV sein.