Guttenberg heißt eigentlich Buhl
Der Urgroßvater des Ex-Ministers kam durch Adoption zu dem Namen
Der Hauptname des Ex-Ministers Karl-Theodor von und zu Guttenberg, der 2011 wegen Plagiaten in seiner Dissertation den Doktortitel verlor und von seinem Posten zurücktrat, ist laut dem Magazin Bunte eigentlich Buhl. „Warum schummelt der Politiker bei seinem Namen und machte ,Buhl‘ nicht öffentlich?“, fragt die Bunte. „Freiherr von und zu Guttenberg“klinge natürlich edler. Dabei hat seine Familie dem Namensgeber Franz von Buhl (1867–1921) viel zu verdanken.
Der kinderlose Politiker hatte dereinst Guttenbergs Urgroßvater Georg Enoch (1893–1940) als Erwachsenen adoptiert. Von Franz von Buhls Witwe Frieda († 1952) erbte Georg Enochs Sohn, Karl Theodor Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg (1921–1972), ein riesiges Vermögen. Dieses bestand laut Bunte aus dem berühmten Weingut Reichsrat von Buhl in Deidesheim, Pfalz, und zahlreichen wertvollen Immobili- en. Die Buhls waren 1885 von Ludwig II. geadelt und zu Rittern ernannt worden. Auf das adelige „von“des Adoptivvaters verzichtete der Guttenberg’sche Urgroßvater aber.
Heute lautet der korrekte Familienname seiner Nachkommen – laut dem Standesamt im fränkischen Kulm- bach – „Buhl-Freiherr von und zu Guttenberg“, wie die Bunte weiter berichtet. Buhl ist dabei Hauptname, Freiherr von und zu Guttenberg Beiname. So schreibt es das Bürgerliche Gesetzbuch vor.
Der Bindestrich ist Pf licht und kann laut Bunte in amtlichen Papieren nicht weggelassen werden.
Adelstitel abgeschafft
Wobei allgemein gilt: Adelstitel wurden 1918 in Deutschland abgeschafft – sie sind nur noch Bestandteil des Nachnamens. Dies bedeutet, dass bei der Hochzeit eines Prinzen von Rechts wegen die Ehefrau ebenfalls „Prinz“heißt und nicht Prinzessin.