Feuerzeug

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englisch: Lighter; französisch: Briquet; italienisch: Arnesi da far fuoco.


Paul Adolf Kirchvogel und Birgit Rehfus (1983)

RDK VIII, 608–617


RDK VIII, 607, Abb. 1 a und b. Ehem. Berlin, um 1505.
RDK VIII, 607, Abb. 2. Berlin, vor 1615/1616.
RDK VIII, 607, Abb. 3. Braunschweig, 17. Jh.
RDK VIII, 609, Abb. 4. Marburg a. d. L., um 1760.
RDK VIII, 609, Abb. 5. Wien, 18. Jh.
RDK VIII, 611, Abb. 6. Weimar 1800.
RDK VIII, 613, Abb. 7. München, A. 19. Jh.
RDK VIII, 613, Abb. 8. München, 1822.
RDK VIII, 615, Abb. 9. Kassel, um 1840.

I. Begriff

Unter F. werden hier, modernem Sprachgebrauch gemäß, Geräte zum Funkenerzeugen verstanden, wie sie etwa seit Beginn der Neuzeit „nach der Verschiedenheit ihrer Materie, von den Drechslern, Schlössern, Blechschmieden, Klempnern, Kupferschmieden etc.“ [2], auch von Büchsenmachern und Schloßschmieden hergestellt und zunächst vornehmlich „von den mit so genannter nürnberger Ware handelnden Kaufleuten, Eisenkrämern und Nadlern“ vertrieben wurden (ebd.).

Daneben wurde das ältere Wort „F.“ (Viur[ge]ziuc: Lexer, Bd. 3 S. 917 b und 919 a) auch in seiner urspr. Bedeutung benutzt, im Sinn von „ignis suscitabulum“ (Grimm, Bd. 3 Sp. 1609), „igniarium“ ([2]; Josua Maaler Der Name des Attributs „[Person“ enthält das ungültige Zeichen „[“, das nicht hierfür verwendet werden kann.], Die Teutsch spraach, Zh. 1561, Bl. 135v), und alles zum Feuermachen Nötige darunter verstanden (vgl. [9] S. 3; Feuerstahl Sp. 501): Feuerstein und Zunder sowie das zu deren Aufbewahrung in Fächer unterteilte Kästchen aus „Holz, Eisenblech, Kupfer, Messing oder anderem Material“ ([2]; ferner Joh. Amos Comenius, Orbis sensualium pictus, Nbg. 1658 [Ndr. Osnabrück 1964], S. 12 m. Abb.; [1]; [12] Abb. 43ff.; [16] Abb. 278). Auf den Kastendeckel ist bisweilen ein Kerzenständer montiert, die Kerzen können auch in einem Fach liegen (Jul. Lessing und Ad. Brüning [Hgg.], Der Pommersche K.schrank, Bln. 1905, Taf. 26 und S. 43; [12] Abb. 8-12; [16] Abb. S. 277). F. nannte man auch die Zundertäschchen, an denen Feuerstahl und -stein befestigt sind ([12] Abb. 49f.; [16] Abb. S. 278), die Zunderbüchsen, in deren Deckel gelegentlich der Stahl befestigt ist ([2]; [12] Abb. 41-43; [17] Abb. S. 79), und sogar noch Behältnisse für die seit 1832 fabrikmäßig hergestellten Streichhölzer (Beispiele für solche Büchsen, Silberdosen, Porzellangefäße und Pappschachteln bei [17] Abb. S. 125; [27] Abb. S. 64f).

II. Mechanische F.

A. Radschloß-F.

Bei den ältesten mechanischen F. wurde - wie bei Faustfeuerwaffen (RDK VII 866-875) - ein Radschloß zur Zündung verwendet; der Feuerstein schlug bei Auslösung auf ein mit Hilfe einer Spiralfeder in schnelle Drehung versetztes Rad; der durch die Reibung entstandene Funke wurde mit Zunder aufgefangen. Das Radschloß ist wahrscheinlich im 4. V. 15. Jh. in Nürnberg erfunden worden, wo man anscheinend auch F. mit dieser Mechanik herstellte. Diese kamen über Ungarn nach Italien; Leonardo da Vinci zeichnete ein solches F. (Cod. Atlanticus, fol. 56v: Il Cod. Atlantico di L.d.V. nella Bibl. Ambr. di Milano, riprod. e pubbl. dalla Regia Accad. dei Lincei ..., Mail. 1894-1904, Textbd. 1 S. 100f., Taf.bd. 1 Taf. 164; vgl. Franz Maria Feldhaus, Das Radschloß bei L.d.V., Zs. für Waffen- und Kostümkde. 4, 1906 bis 1908, S. 153f.) und galt daher lange als dessen Erfinder (vgl. T. Dite [24] und die Entgegnung von John F. Hayward und Claude Blair, Die Rechnungsbücher des Kard. Ippolito d’Este im Staatsarchiv Modena, Waffen- und Kostümkde. 19, 1977, S. 157ff.).

Bei einem der beiden Radschloß-F., die der Nürnberger Martin Löffelholz um 1505 zeichnete, wird das Rad von einem um die Radwelle gewickelten Lederriemen bewegt (Abb. 1 a; solche „rotierende F.“ gab es vereinzelt noch im 18. und 19. Jh.: [9] S. 22f.; [12] S. 314, Abb. 73; [22] S. 21), beim anderen von einer zurückschnellenden Feder (Abb. 1 b; [23] S. 39f.; [24] Abb. 1). Exemplare aus dem 16. Jh. sind nicht bekannt; von dem um 1585 in Nürnberg beschriebenen F., „das in ein Druck ein Hecht giebet“, ist unsicher, ob es eine Rad- oder Steinschloßmechanik hatte [13, S. 325]. Erhalten ist erst das dem 1610 bis 1615/1616 geschaffenen Pommerschen Kunstschrank zugehörige F., das man „spannt ... wie ein büchs“; es hat seitlich einen Kerzenring, die Halterungen, Feder und Pfanne haben Kerbschnitt, z. T. in Muschelform (Abb. 2; Beschreibung von Philipp Hainhofer s. J. Lessing und A. Brüning a. a. O. [Sp. 609] S. 35; das Gehäuse 1945 verbrannt).

B. Steinschloß-F.

Beim Steinschloß-F. (Schnapp- oder Flintschloß-F.) wird der Funke durch Schlagen erzeugt; wann diese bis ins 19. Jh. gebräuchliche Mechanik (beschrieben bei [23] S. 173) erfunden wurde, ist nicht völlig geklärt (vgl. ebd. S. 173f.), sie dürfte etwa 30 Jahre jünger als das Radschloß sein (Udo Knispel, Faustfeuerwaffen, Mchn. 1974, S. 39f.).

Pistolen-F. gibt es als Taschen- und, mit dem Vorderteil auf einer Gabel ruhend, als Tisch-F. (Abb. 4). Sie sind in großer Zahl erhalten, denn man schätzte sie als „bequeme Art von Feuer-Zeugen“: sie sind „wie ein Puffer oder Sack-Pistole geschäfftet, und mit einem Flinten-Schlosse versehen“ und haben „den Zunder in der Pfanne, und den Schwefel neben der Seite in einem besondern kleinen vermachten Behältniß“ [1]. Seitlich oder vorn an der Pfanne ist oft ein Kerzenhalter befestigt (zu solchen „Flintschloß-F.“ s. [2]; [6] S. 71f.; [9] S. 22; [10] S. 734f.).

Die häufig eisernen Gabeln der Tisch-F. sind bisweilen ornamental geschmiedet [12, Abb. 58, 62]. Schlösser und Kolbenoberseite der Pistolen-F. sind ähnlich wie die von Pistolen geschmückt, allerdings stets nur mit Ornamenten: mit gravierten und ziselierten sowie solchen mit Eisenschnitt oder Goldätzung. Der Griff kann birnenförmig ([12] Abb. 57 und 68 a; Tabacologia 12, 1953-1955, Nr. 13-15 S. 27 Abb. 2), in einer Kugel oder spitz, auch nach oben oder unten gebogen endigen ([12] Abb. 66 und 68 b; [17] Abb. S. 77; [21] Taf. 61 und 227 B). Hölzerne Kolben sind manchmal mit Beschlag oder Einlagen geziert ([12] Abb. 57f.; [14] Abb. 4; [21] Taf. 226 B).

Vom 16.-18. Jh. sind Steinschloß-F. öfters Bestandteil anderer Geräte, z. B. von Tisch- und Reiseuhren oder von Tintenzeug; bei Uhren mit Weckvorrichtung löst diese bisweilen den F.mechanismus automatisch aus.

Tisch-F. mit Schreibzeug sind aus Metall, rund oder vieleckig, stehen auf Füßen oder Sockeln und besitzen ornamentale Gravuren oder Gold- und Silbereinlagen [12, Abb. 69]. Bei einem achteckigen F., an dessen Ecken Säulen stehen, sind die Seiten mit szenischen Darstellungen geschmückt (Abb. 5; die Kombination mit Schreibzeug findet sich noch M. 19. Jh. bei einer Tischbüste mit Schublade für Streichhölzer: [16] Abb. S. 279).

Eine süddt. Arbeit aus dem 3. V. 16. Jh. ist das mit Gravierungen geschmückte längsrechteckige Messinggehäuse, das außer dem F. eine Uhr sowie Gefache für Zunder, Zunderpinzette und den Dorn zum Einstellen des Weckers enthält; der Mechanismus des Weckers löst den des F. aus, und über eine Lunte wird eine hinter dem Steinschloß liegende Kerze entzündet, die sich dann aufrichtet (Germ. Nat.mus. Nürnberg: Klaus Maurice, Von Uhren und Automaten, Mchn. 1968 [Bibl. des Germ. Nat.mus. Nürnberg zur dt. K.- und Kulturgesch., 29], Abb. 29; weitere Beispiele: Abb. 3; ders., Die dt. Räderuhr, Mchn. 1976, Bd. 2 Abb. 1048 und 1050; London, Science Mus.: [15] Abb. 8). Bei Tischuhren ist nur der Teil mit Kerze und Fächern verschließbar, bei Reiseweckeruhren oft auch die Uhr (K. Maurice 1976 a. a. O. Abb. 1050). Bei einer Tischuhr, die Pierre Fromery um 1690 in Berlin herstellte, befinden sich F. und Kerze an der Seite (Berlin, Schloß Charlottenburg).

C. Pneumatisches F.

Joseph Mollet erfand 1802/1803 das pneumatische F. (briquet pneumatique, sog. Molletsche Pumpe), Louis Joseph und Pierre Franç. Dumotiez (Dumoutiez) verbesserten es und stellten es gewerblich her (Rob. Fox, The Fire Piston and Its Origins in Europe, Technology and Culture 10, 1969, S. 355-370 m. Abb.). F. dieser Art waren nur kurze Zeit gebräuchlich. Sie bestehen üblicherweise aus einem ca. 14 cm langen Zylinder von ca. 1 cm Dm. (meist aus Messing) und einem meist stählernen Kolben; wird er niedergestoßen, entsteht Kompressionswärme, die ein Stück Feuerschwamm im unten ausgehöhlten Kolben entzündet. Bis auf Wülste und Knäufe am Zylinder und am Kolbenende blieben diese F. ohne Zier; sie konnten in Spazierstöcke eingebaut werden ([6] S. 72f.; [7] S. 415; [8] S. 183f.; [9] S. 23-25, Taf. 2 Abb. 19; [18] Sp. 324f., Abb. 212; [20]; F. im Spazierstock: R. Fox a .a. O. Taf. 2).

III. Elektrische F.

Bei elektrischen F. gewinnt man den Funken aus einer elektrostatisch aufgeladenen Harzplatte („Elektrophor“, 1775 von Alessandro Volta erfunden, vgl. A. Volta, Beschr. einer neuen elektrischen Geräthschaft: Elektrophor genannt. Aus dem Ital. übers. ..., Prag 1777; daher werden diese F. Volta’sche F. oder, nach einer von Fürstenberg in Basel entwickelten Form, auch Fürstenbergische Lampen genannt); diese liegt in einem mit Mahagoni oder Birnbaum furnierten Holzbehälter, der zugleich als Sockel für eine bauchige, mit Schwefelsäure gefüllte Flasche dient. Auf dieser Flasche, mit ihr verbunden, befindet sich ein vasen-, amphoren- oder kugelförmiger Behälter, in den die Schwefelsäure durch das bei Entstehung von Zinnsulfat gebildete Gas gepreßt wird. Dreht man an einem seitlich angebrachten Hahn, wird die Deckplatte des Elektrophors gehoben, elektrische Energie wird mit einem Draht zu einer Zündstrecke im oben ausströmenden Gas geleitet, das sich entzündet. Bereits um 1800 wurden F. dieser Art in verschiedenen Größen, z. T. mit Uhr und Wecker und, für Kontore, mit Tischen von einer Nürnberger Firma serienmäßig hergestellt (Abb. 6; [3]; [4]; [5] S. 284f.; [6] S. 73 bis 76, Taf. 92 Abb. 7; [7] S. 413f., Fig. 14; [8] S. 184 bis 186; [9] S. 103-109, Taf. 3 Abb. 39; [10] S. 742; [13] S. 325ff.; [15] Abb. 17; [18] Sp. 323f.; [19] S. 115ff., Abb. 5f.).

Die beiden Glasbehälter sind aus blauem oder weißem Milchglas, tragen gravierten Blumen- oder Girlandendekor oder haben Goldbelag; andere wurden in verschiedener Weise umkleidet: in Urnenform aus Wurzelholz mit aufklappbarem Deckel um 1800 (München, Dt. Mus., Inv.nr. 75 679) oder mit in Stobwasserart bemaltem Messingzylinder nach 1835 (ebendort, Inv.nr. 66 225, dargestellt die Ermordung der Söhne Eduards IV.: Birgit Rehfus, Shakespeare und ein F., Kultur und Technik 4, 1978, S. 8-12). Besonders beliebt war eine Variante der F. in Form eines Monopteros (Abb. 8; [19] Taf. nach S. 120, mit Uhr im Sockel; [27] Abb. S. 66). - Joh. Gerzabeck entwickelte ein F., bei dem eine kleine Zündmaschine den Elektrophor ersetzt; ein Reise-F. dieser Art in einem mit Beschlägen dekorierten Holzkasten befindet sich im Dt. Mus. München (Inv.nr. 34250; vgl. „Anleitung zum Gebrauch der Zündmaschine des Mechanikus Joh. Gerzabeck, von ihm selbst hg.“, Mchn. 1820).

IV. Chemische F.

Die ältesten chemischen F. sind die 1779 von Louis Peyla in Turin erfundenen sog. Turiner Kerzchen. In die in einer kleinen Glas- oder Porzellanflasche befindliche Schwefelsäure wird ein unten am Stöpsel angebrachter Docht aus Baumwollgarn getaucht, der mit sich dabei entzündenden Substanzen getränkt ist (1784 von Gg. Chr. Lichtenberg beschrieben: [27] S. 64f. m. Abb.; ferner: [6] S. 80-88; [7] S. 402; [8] S. 182f.; [9] S. 25ff.; [10] S. 743f.). Eine Weiterentwicklung ist T. F. K. Chancels sog. Tunk- oder Tauch-F. von 1805 (briquet oxygéné, Vitriol-F.: [7] S. 402ff.), das als Vorläufer der Zündhölzer gilt ([27] S. 66; [28]). Ein Tunk-F. im Dt. Mus. in München hat die Form eines bemalten Porzellanfigürchens, an dessen abschraubbarem Oberteil der in den Unterkörper einzutauchende Docht sitzt (Abb. 7); andere sind als Winzer mit Bütte auf dem Rücken, als Küfer, ein Faß bereifend, als Ofen oder als Lokomotive gestaltet [11, S. 24f.].

Am häufigsten verwendete man im 19. Jh. die sog. Döbereinerschen oder Platin-F. Bei diesen erfolgt (nach Joh. Wolfg. Döbereiners Entdeckung von 1823) katalytische Zündung mit Platinschwamm bei Berührung mit Wasserstoff und Luft; der Elektrophor entfällt (vgl. [6] S. 76-80; [7] S. 405-413, Abb. 1-4; [8] S. 186-191; [9] S. 109 bis 115, Abb. 40-47; [10] S. 742f.; [15] S. 23; [26]; [27] S. 66f.).

In ihrer einfachsten Form bestehen diese F. - wie die elektrischen - aus geschliffenem Glas mit Girlanden- und Rankenornament und haben runde, vier- oder vieleckige Sockel ([15] Abb. 18; München, Dt. Mus., Inv.nr. 72747). Sie können mit einer kleinen Lampe verbunden und als Reise-F. in einen Holzkasten eingebaut sein (Joh. Friedr. von Gizycki, Ein Döbereinersches F. seltener Art, Sudhoffs Archiv für Gesch. der Medizin und der Naturwiss. 41, 1957, S. 88-90). Verkleidete Zylinder aus Holz oder Messing sind oft in der Art von Stobwassermalerei bemalt, z. B. mit militärischen Szenen („Der Appell“: [16] Abb. S. 278; [19] Taf. nach S. 120), Genreszenen („Ständchen“: ebd.; Rob. Wolff, Das Wunder in der Westentasche, Die Koralle 6,1930, S. 25-28 m. Abb. [um 1830]; „Heiratsantrag auf Helgoland“: Abb. 9, nach einem Gem. von Rud. Jordan, 1834, K.mus. Düsseldorf, vgl. Ausst.kat. „Die Düsseldorfer Malerschule“, Ddf. 1979, Nr. 127) oder Landschaften (München, Dt. Mus., Inv.nr. 1083); andere F. sind mit Perlstickerei umkleidet (Renate Dolz, Alter Hausrat, Mchn. 1976, Abb. S. 157). Ein hölzernes F. von 1837 hat die Form einer Vase, die bemalt ist und deren Rand ein geschnitzter Blumenblätterkranz ziert [15, Abb. 19]. Ein bemaltes Porzellan-F. hat auf dem Deckel die Büste eines Zauberers; wenn er mit seinen Armen den Auslösehebel bewegt, sprühen Funken aus seinem Mund [19, Taf. nach S. 120].

Zu den Abbildungen

1 a und b. Ehem. Berlin, Preuß. St.bibl., ms. germ.quarto 132 (sog. Löffelholz-Ms.; verschollen), fol. 27 und 27v, zwei F. Federzchg. auf Papier. Nürnberg, 1505. Nach [21] S. 21 Abb. 12f.

2. Berlin, Kgwb.mus. StMPK, Inv.nr. P 176, F. aus dem Pommerschen K.schrank. Eisen, L. 11,5 cm, B. 5,5 cm, H. 9,2 cm. Augsburg (?), vor 1615/1616. Foto Mus., Arne Psille.

3. Joh. Maunzer, Weckeruhr mit F. Messing, Sockel 17,7 × 9,0 cm. Braunschweig, Hzg. Ant. Ulr.-Mus., Inv.nr. 548. London, 17. Jh. Foto Mus.

4. Marburg a. d. L., Univ.mus für K.- und Kulturgesch., Inv.nr. 7042, Pistolen-F. Schmiedeeisen und Messing, H. 8,5 cm, L. 17 cm. Hessen, um 1760. Foto Mus.

5. Wien, Techn. Mus. für Industrie und Gewerbe, Inv.nr. 14 894, Tintenzeug mit F. und Zündlade (auf dem balusterartigen Aufsatz urspr. Fidibusbehälter?); auf den Seitenplatten Doppeladler mit Bindenschild, Trophäen, Krieger mit Trophäen, Herkules (?). Eisen und Messing, z.T. versilbert oder vergoldet, H. des Kastens 6 cm, Dm. 13,5-15 cm. Wien (?), 18 Jh. Foto Mus.

6. Nürnberger F. Kupferstichill. (19,4 × 9,6 cm) aus [4] Taf. 9 (Ausschnitt). 1800. Foto Bayer. St.bibl. Mchn.

7. München, Dt. Mus., Inv.nr. 63900, F. Porzellan, bemalt, H. 13 cm. A. 19. Jh. Foto Mus.

8. München, Dt. Mus., Inv.nr. 65 742, F. Sockel (24 × 25 cm) und Säulen aus Holz, Mechanik aus Messing, Blechdeckel, Ges.h. 44 cm. München, dat. 1822. Foto Mus.

9. Kassel, Hess. L.mus., Inv.nr. 29/1953 F 570, F. Holzsockel und -zylinder mit vergoldeten Reifen, Mechanik aus Messing, Lackmal. in Stobwassermanier, H. 24 cm. Unbekannter Herstellungsort, um 1840. Foto P. A. Kirchvogel.

Literatur

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