Archivmaterial über Josef Kellner Früherer Präsident des FC Bayern München war einflussreicher Nationalsozialist
Josef Kellner, Präsident des FC Bayern München von 1938 bis 1943, war ein einflussreicher Nationalsozialist. Das berichtet der SPIEGEL unter Berufung auf Dokumente aus deutschen und tschechischen Archiven, die der Historiker Markwart Herzog entdeckt hat.
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Demnach verriet der bayerische Beamte Kellner, der 1910 Mitglied des FC Bayern München wurde, bereits während der Weimarer Republik Dienstgeheimnisse an die Nationalsozialisten und trat 1933 in die NSDAP ein. Er stieg in der Partei zum Gauhauptstellenleiter auf und wirkte an Urteilen gegen Beamte mit, die sich angeblich staatsfeindlich geäußert oder Kontakte mit Juden gehabt hatten.
Über Kellner, der fast fünf Jahre Präsident des Klubs war, war bislang kaum etwas bekannt. Auf der Website des FC Bayern und in manchen Bayern-Chroniken wird er fälschlich als "Dr. Franz Kellner" bezeichnet.
Fotos mit NS-Ministern und Parteigrößen
Kurz nach seiner Wahl zum Bayern-Präsidenten im Juli 1938 wurde Kellner zum Landrat im sogenannten Sudetengau im heutigen Tschechien berufen. Fotodokumente aus dieser Zeit zeigen ihn mit NS-Ministern und Parteigrößen, auch vor einer Synagoge unmittelbar vor deren Zerstörung im November 1938.
Der Bayern-Präsident, der einen "Arierparagrafen" des Klubs unterschrieb, aber die Geschäfte des FC Bayern München von seinem Stellvertreter führen ließ, wurde am Ende des Krieges in Prag festgenommen. Die tschechischen Behörden warfen ihm vor, sich "tyrannisch gegenüber den Tschechen" verhalten und "sie um ihren Besitz gebracht" zu haben. Kellner starb Ende 1946 und wurde in einem Gemeinschaftsgrab in Prag beigesetzt.
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