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Doping im Wintersport: Ausschluss für Österreicher, Sperre für Langläufer - DER SPIEGEL
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Doping im Wintersport Ausschluss für Österreicher, Sperre für Langläufer

Österreich hat weitere Konsequenzen aus der Doping-Affäre von Turin 2006 gezogen. Vizepräsident Peter Schröcksnadel erklärte seinen Rücktritt, 13 Betreuer - darunter Walter Mayer, der Auslöser des Skandals - wurden von Olympischen Spielen ausgeschlossen. Vier Langläufer sind wegen Dopings gesperrt worden.

Hamburg - Schröcksnadel, umstrittener Präsident des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV), ist in Folge der Doping-Affäre der Olympischen Winterspiele von Turin 2006 als Vizepräsident des Nationalen Olympischen Komitees (ÖOC) zurückgetreten. Er bleibt aber ÖSV-Chef. "Ich habe erkannt, dass ich mich als Funktionär im ÖOC nicht eigne, zumal ich in dieser Funktion die Interessen des ÖSV und seiner Athleten nicht wie von mir gewohnt vertreten kann", erklärte Schröcksnadel heute in einer Pressemitteilung.

Zudem wurden fünf Betreuer des Turin-Teams für immer von der Teilnahme an Olympischen Spielen ausgeschlossen. Das gab ÖOC-Präsident Leo Wallner bekannt. Das IOC hatte am 24. Mai gegen das ÖOC eine Geldstrafe von einer Million US-Dollar verhängt und bereits am 25. April sechs Biathleten und Langläufer lebenslang für Olympia gesperrt. Ausgeschlossen von Olympia wurden nun unter anderem ÖSV-Sportdirektor Markus Gandler, Langlauftrainer Emil Hoch, ÖSV-Arzt Peter Baumgartl sowie Physiotherapeut Volker Müller. Außerdem sind acht weitere Funktionäre lebenslang für Olympia gesperrt worden. Das Verbot betrifft zudem Walter Mayer, der schon vom Internationalen Olympischen Komitee wegen eines Blutdoping-Falls bei den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City für acht Jahre gesperrt worden war. Erste Meldungen, wonach auch Langlaufbetreuer Markus Kürschner zu den Ausgeschlossenen gehört, erwiesen sich dagegen als falsch.

Mit dem Rücktritt von Schröcksnadel und dem Ausschluss der Funktionäre kommt Österreich den Forderungen des IOC nach. Die Chancen Salzburgs bei der Bewerbung um die Winterspiele 2014 dürften damit wieder steigen. Die Vergabe erfolgt am 4. Juli in Guatemala City.

Wegen Dopings hat der Internationale Skiverband Fis unterdessen einen russischen und drei kasachische Langläufer für zwei Jahre gesperrt. Sergej Schirajew aus Russland war bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften im japanischen Sapporo Ende Februar positiv auf das Blutdopingmittel Epo getestet worden. Den Kasachen Andrej Kondrischew und Jewgeni Koschewoj wurde bei einer Trainingskontrolle am 12. Februar in Otaki (Japan) die Einnahme von Testosteron nachgewiesen. Eine positive Dopingprobe ihres Landsmannes Ruslan Ochilow bei den Junioren-Weltmeisterschaften im März ergab den Missbrauch von Norandrosteron. Zudem muss der kasachische Skiverband eine Geldstrafe in Höhe von 30.000 Schweizer Franken zahlen.

wit/sid/dpa