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Eisler - Wörterbuch: Suggestion





Suggestion

Suggestion (Eingebung): 1) Eingebung des Verstandes, innere Überzeugung, die sich an die Empfindungen knüpft, bei REID eine Quelle einfacher Begriffe (Inqu. II, 6), auch bei DUGALD STEWART. Bei TH. BROWN ist sie das Prinzip der Vorstellungsverknüpfung. »simple suggestion« ist die Assoziation (s. d.), »relative suggestions« sind die Denkakte (Lect.. vgl. ER. DARWIN, Zoonom. II, 2, 10. Temp. of Nat. p. 97). W. HAMILTON erklärt: »Those thoughts suggest each other, which had previously constituted parts of the same entire or total act of cognition« (Lect. II, 238. vgl. SULLY, Handb. d Psychol. S. 165, u. a.). 2) Suggestion im neueren Sinne, d.h. geistige Beeinflussung, »Eingebung« von Vorstellungen und daran sich knüpfende Handlungen durch den Einfluß der suggerierenden Persönlichkeit, in der Hypnose (s. d.) oder als »Wachsuggestion«, durch einen andern (»Fremdsuggestion«) oder durch sich selbst (»Autosuggestion«), unmittelbar oder in der Nachwirkung (»suggestion à echéance«, »Terminsuggestion«).

Die Macht der Persönlichkeit auf andere, z.B. des Arztes, die Heilkraft des festen Glaubens ist AGRIPPA (Occ. Philos. I, 66 ff), PARACELSUS (De caus. morb. I) u. a. bekannt. - Nach BERNHEIM ist Suggestion »das Eindringen der Vorstellung des betreffenden Phänomens in das hypnotisierte Gehirn auf dem Wege des Wortes, der Gebärde, des Gefühls oder der Nachahmung« (Die Suggest.2, 1889). Nach H. SCHMIDKUNZ ist Suggestion »die Hervorrufung eines Ereignisses durch die Erweckung seines psychischen Bildes« (Psychol. d. Suggest. 1892, S. 55). »Suggestionismus« ist, objektiv, der »Inbegriff aller zur Suggestion gehörigen Erscheinungen« (l. c. s. 58), »Suggestibilität« die Disposition zum Suggerierterhalten (l. c. S. 62 ff.). Nach LIPPS ist die Suggestion »die Hervorrufung einer über das bloße Dasein einer Vorstellung hinausgehenden psychischen Wirkung in einem Individuum, durch Weckung einer Vorstellung seitens einer Person oder eines von dem Individuum verschiedenen Objektes, sofern diese psychische Wirkung durch eine in außerordentlichem Maße stattfindende Hemmung oder Lähmung der über die nächste reproduzierende Wirkung der Suggestion hinausgehenden Vorstellungsbewegung bedingt ist« (Zur Psychol. d. Suggest. 1897, S. 10). SCHRENCK-NOTZING definiert: »Suggestion ist Einschränkung der Assoziationstätigkeit auf bestimmte Bewußtseinsinhalte, lediglich durch Inanspruchnahme der Erinnerung und Phantasie in der Weise, daß der Einfluß entgegenwirkender Vorstellungsverbindungen abgeschwächt oder aufgehoben wird, woraus sich eine Intensitätssteigerung des suggerierten Bewußtseinsinhaltes über die Norm ergibt« (bei Lipps l. c. S. 33 f.). Auf abnorm einseitige Bewußtseinskonzentration führt die meisten hypnotischen Erscheinungen G. H. SCHNEIDER zurück (Menschl. Wille S. 349). - Nach P. SOURIAU erregt die Betrachtung des Schönen einen der hypnotischen Suggestion ähnlichen Zustand (Traumzustand, Ekstase) (La Suggest. dans l'art, 1893, p. 1 ff.). Vgl. WUNDT, Hypnot. u. Suggest., 1892. LIÉBAULT, Le sommeil. provoqué, 1890. DELBOEUF, De la nature psychol. de l'hypnot., Revue des sciences et des arts, 1890. PREYER, Der Hypnotism., 1890. A. LEHMANN, Die Hypnose, 1890. A. FOREL, Der Hypnotism., 1891. A MOLL, Der Hypnotism.2, 1890. S. OTTOLENGHI, La suggestione, 1900. - Vgl. Hypnotismus.


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