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Nationales Verzeichnis - Österreichische UNESCO-Kommission
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Immaterielles Kulturerbe

Bräuche, Wissen, Handwerkstechniken  
Foto: © UNESCO/James Muriuki

Nationales Verzeichnis

Seit dem Beitritt Österreichs zum Übereinkommen ist die Österreichische UNESCO-Kommission mit der Erstellung eines nationalen Verzeichnisses des immateriellen Kulturerbes in Österreich  betraut. Jede gelistete Tradition trägt in ihrer Individualität dazu bei, über die Bundeslandgrenzen hinaus die kulturelle Vielfalt und den großen Reichtum an lebendigem Kulturerbe in Österreich verständlich zu machen.  
Bewerbungen werden ganzjährlich entgegen genommen. Nähere Informationen zum Bewerbungsablauf und zu den Kriterien finden Sie hier.

Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich

Siniweln. Wissen um den Rundholzblockbau mit dem Senkmodel

Siniweln. Wissen um den Rundholzblockbau mit dem Senkmodel

Die Wandkonstruktionen im Alpenraum umfassen neben verschiedenen Formen des Steinmauerwerks Blockkonstruktionen aus Nadelholz. Für Viehställe, Almhütten und Holzstuben verwenden die Bäuer*innen und Holzknechte*mägde. möglichst gerade, entrindete Rundstämme mit gleichen Durchmessern. Als Holzverbindungen werden an den Ecken Rundkerben mit Hilfe des Senklotes fugendicht ausgehackt, sodass in den Legern kein Wasser eindringen kann. Diese Handwerkstechnik wird von Bergbäuer*innen und…
Das Handwerk der österreichischen Zuckerbäckerei

Das Handwerk der österreichischen Zuckerbäckerei

Die Arbeit der Zuckerbäcker*innen ist immer noch zu einem großen Teil Handarbeit, die über Generationen tradiert ist und sowohl regionalen, betriebsspezifischen als auch transnationalen Charakter angenommen hat. Das Handwerk erfordert Präzision in der Ausführung sowie Kreativität und Anpassung in der Weiterentwicklung. Die Zutaten und die traditionelle Ver- und Bearbeitungsmethoden mittels verschiedenster Werkzeuge haben sich im Lauf der Jahrhunderte kaum verändert und dennoch Anpassung und…
Wissen und Praxis der Bestatter*innen

Wissen und Praxis der Bestatter*innen

Das Bestatten gehört zu den wesentlichen Elementen menschlicher Kultur und ist Bestandteil im Leben eines jeden Menschen. Die Bestatter*innen sind die aktiven Träger*innen der Bestattungs- und Friedhofskultur, die geprägt sind von lokalen und religiösen Ritualen, welche über die offiziellen Vorschreibungen hinausgehen. Dabei begleiten die Bestatter*innen Menschen bei ihrem letzten Abschied, unter Berücksichtigung der verschiedenen Ausdrucksformen des gemeinsamen Trauerns und Abschiednehmens…
Frack-Maßschneiderei

Frack-Maßschneiderei

Die Frack-Maßschneiderei blickt in Europa auf eine 300-jährige Geschichte zurück. Der Ursprung liegt in England, wo der „frock“ zunächst von der arbeitenden Klasse und ab den 1730er Jahren auch von jungen Adeligen zu informellen Anlässen getragen wurde. Die Herstellung eines Fracks erfordert viel Wissen und Können des/der Schneidermeister*in und bis zu seiner Fertigstellung rund 100 Stunden meisterliche Handarbeit. Der maßgeschneiderte Frack hat sich als der festlichste Abendanzug der Herren…
Das Wissen der Handwerksmüller*innen

Das Wissen der Handwerksmüller*innen

Das Wissen der Handwerkmüller*innen beinhaltet viel Übung und Erfahrung, Experimentieren und technisches Wissen um verschiedene Getreidesorten zu Mehl, grobem Schrot, Vollkornmahlerzeugnissen oder Ölen zu verarbeiten. Das Arbeiten mit traditionellen Müllereimaschinen zur Herstellung von Mühlenprodukten, wie das Mahlen mit Mühlsteinen, ist heute nur noch in einigen Handwerksmühlen vertreten.
Manueller Bilddruck

Manueller Bilddruck

Der Manuelle Bilddruck umfasst die Drucktechniken des Hochdrucks, Tiefdrucks, Flachdrucks, Durchdrucks und deren Mischformen. Die Entwicklung dieser Techniken begann im späten Mittelalter mit der Verbreitung von Vervielfältigungsmöglichkeiten (Druck) von Bildmedien. Heute lassen sich eine Vielzahl von Methoden zur Entstehung von Druckgrafiken finden. Vor allem Künstler*innen setzen die Techniken ein und gemeinsam mit verschiedenen Galerien und Werkstätten wird das Handwerk stetig…
Historische und dekorative Malerhandwerkstechniken mit traditionellen Materialien

Historische und dekorative Malerhandwerkstechniken mit traditionellen Materialien

Die Geschichte der historischen und dekorativen Malerhandwerkstechniken mit traditionellen Materialien reicht zurück bis in die Zeit der Höhlenmalerei und das damit verbundene Wissen und Können findet nach wie vor Anwendung. Die zur Ausübung benötigte Herstellung und Verwendung der Materialien, Werkstoffe und Werkzeuge für Kalktechniken, Schabloniertechniken und Sgraffitotechniken in Zusammenhang mit entsprechender Findung der Farbgebung und Formensprache, verlangt eine intensive Ausbildung und…
Garnierspenzer, Hut und Steppmieder

Garnierspenzer, Hut und Steppmieder

Die Garnierspenzer und die Steppmiedertracht, gehören seit ca. 1850 zu den Festtrachten der Salzburger Gebirgsgauen (Pinzgau, Pongau und Lungau). Sie weist sich durch die aufwendige Gestaltung der Oberteile, die Anbringung aufwendiger Blumen aus Seide auf dem Spenzer und die Reliefstepperei auf dem Mieder aus. Die Herstellung dieser verlangt hohes Wissen und Erfahrung im Handwerk der Schneiderei. Darüber hinaus tragen sie zur regionalem Identität der Trägerinnen bei.
Alpinistisches Wissen und Können der Berg- & Schiführer*innen

Alpinistisches Wissen und Können der Berg- & Schiführer*innen

Das Bergführer*innenwesen ist mit der Entwicklung des modernen Alpinismus untrennbar verbunden. Mit der Erschließung der österreichischen Alpen für Besucher*innen bedurfte es Personen, welche diese sicher durch das Gelände führten. Dafür sind profunde Kenntnisse über die Landschaftsgegebenheiten, das Wetter und die Verwendung technischer Hilfsmittel notwendig. Dieses Wissen wird seit Generationen weitergegeben und in der Aus- und Weiterbildung zu Berg- und Skiführer*innen konsolidiert.
Krippenbrauch in Österreich

Krippenbrauch in Österreich

Der Krippenbrauch als österreichweites Phänomen fand seinen Ursprung mit der ersten Krippenaufstellung 1609 in Innsbruck. Im Laufe der folgenden Jahrhunderte verbreitete er sich landesweit sowohl in Kirchen, im öffentlichen Raum als auch in den Häusern der Menschen. Die Gestaltung der verschiedenen Krippen und damit verbundenen Riten fanden eine Vielfalt lokaler und regionaler Ausprägungen. Der Krippenbrauch umfasst die Aufstellung der Krippen, den Krippenbau und die Krippenpflege sowie die…
Gautschen

Gautschen

Am Ende der Lehrzeit einer/eines Druckerin/ Druckers findet die Gautschfeier statt, deren Höhepunkt die Wassertaufe ist. Dabei werden die Lehrlinge (Kornuten) gepackt und in einen Wasserbottich getaucht, um sie von ihren „Sünden“ (der Lehrzeit) reinzuwaschen. Anschließend erfolgt der Freispruch und damit die Aufnahme in den Stand der Gesell*innen. Zur Bestätigung sich dieser Zeremonie unterzogen zu haben, erhalten die „Gäutschlinge“ einen kunstvoll gestalteten Gautschbrief.
Das Trockensteinmauern

Das Trockensteinmauern

Das Handwerk "Trockensteinmauern" ist schriftlich in Österreich seit dem 12. Jhdt. belegt und spiegelt sich auch in den entsprechenden Landschaftsbildern wider. Es wurde historisch in unterschiedlichen, vorwiegend landwirtschaftlichen, Bereichen mit lokal vorhandenen Steinen ausgeübt, zum Beispiel in Weinterrassen, Almeinfriedungen, Stall- oder Scheunengebäude, Forstwege, Eisenbahnbau, usw. Heute sind sie immer noch wichtiger Bestandteil der Kulturlandschaft- und Gestaltung.
Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps

Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps

Das Kneippen ist eine traditionelle Heilmethode, die der Krankheitsprävention und Gesundheitserhaltung dient. Es handelt sich dabei um eine Anregung des Blutkreislaufs, Stärkung des Immunsystems und Verbesserung des vegetativen Nervensystems. Kneippen ist eine ganzheitliche Methode und umfasst die fünf Säulen Bewegung, Ernährung, Wasser, Kräuter und Lebensordnung. Das klassische Kneippen besteht aus mehreren Wassergüssen sowie weiteren Anwendungen wie Barfußgehen, Steinegehen, Bädern, Waschungen…
Das Buchbinderhandwerk

Das Buchbinderhandwerk

Das Wissen um die Buchbindekunst wurde in mittelalterlichen Klöstern von Mönchen entwickelt und weitergegeben. Die handgeschriebenen Bücher und deren Buchdeckel wurden oft aufwendig mit Kleinodien und Goldschmiedearbeiten veredelt. Mit der Erfindung der Buchdruckkunst im 15. Jahrhundert etablierte sich das Buchbinderhandwerk als selbstständiges Gewerbe, wobei dieses Handwerk bis heute mit traditionellen Mitteln ausgeübt wird.
Steinmetzkunst und –handwerk

Steinmetzkunst und –handwerk

Seit Jahrtausenden sind Steinmetz*innen für die Erschaffung unzähliger sakraler und profaner Bauten verantwortlich und geben das Wissen um die Verwendung und das Behauen des natürlich vorkommenden Rohstoffes Stein weiter. Von Steinmetz*innen hergestellte Werkstücke prägen bis heute das Bild vieler Städte und Ortschaften.
Federkielstickerei

Federkielstickerei

Die Federkielstickerei ist eine spezielle Ziertechnik, welche vor mehr als 200 Jahren entwickelt wurde und im 19. Jahrhundert ihren Höhepunkt erlebte. Bis heute dient diese besondere Technik, die eine jahrelange Ausbildung und Praxis verlangt, der Herstellung und Restaurierung von Trachtenmode. Sie ziert unter anderem Frauen- und Männergürtel, Handtaschen, Ranzen und Geldbörsen.
Kehren, Beschliefen, Patschokieren und kontrolliertes Ausbrennen von Rauchfängen

Kehren, Beschliefen, Patschokieren und kontrolliertes Ausbrennen von Rauchfängen

Das Beschliefen (Besteigen) sowie Kehren, Patschokieren und kontrollierte Ausbrennen von Rauchfängen, um diese von Ruß zu befreien, sind Handwerkstechniken der Rauchfangkehrer*innen, die bereits im 17 Jhd. zum Einsatz kamen und heute noch österreichweit professionell durchgeführt werden. Das Handwerk der Rauchfangkehrer*innen ist eng verbunden mit gesellschaftlichen Ritualen, da sie symbolisch für Glück stehen.
Viehumtragen am Fest des Hl. Georg

Viehumtragen am Fest des Hl. Georg

Beim „Viehumtragen“ handelt es sich um einen „Votivbrauch“, der bereits seit unzähligen Jahren am 23. April (Fest des Hl. Georg) in der Pfarre in St. Georgen im Pinzgau praktiziert wird und von einer Generation an die nächste weitergegeben wird. Dabei bitten die „Viehleut“ (bäuerliche Bevölkerung) unmittelbar vor Beginn der sommerlichen Almsaison den Hl. Georg um „Reim“ (Glück) für ihr Vieh, in dem sie ausgewählte aus Holz geschnitzte Tierfiguren vor dem Altar platzieren.
Pflasterer Handwerk

Pflasterer Handwerk

Das Pflasterer Handwerk ist ein nachhaltiges Handwerk, das schon seit Jahrhunderten von Menschenhand hergestellt wird und sich kontinuierlich mit dem Stand der Technik weiterentwickelt. Das Handwerk des Pflasterers wurde früh zu einem eigenständigen Beruf, und ist in Österreich heute ein reglementiertes Gewerbe, in dem das handwerkliche, historische Wissen an nächste Generationen mündlich und praktisch weitergegeben wird.
Herstellung von Terrazzo in traditioneller Handwerkstechnik

Herstellung von Terrazzo in traditioneller Handwerkstechnik

Terrazzo ist ein langlebiger, beanspruchbarer und pflegeleichter Bodenbelag mit vielfältigen Mustermöglichkeiten, der ohne chemische Zusatzstoffe hergestellt wird. Portionsweise wird mit Schaufeln Mörtel aufgetragen und je nach Terrazzoart händisch Steine mit einem Korndurchmesser von ca. 10 – 22mm eingestreut. Anschließend werden die Terrazzokörner geprackt (= geschlagen), mit der eisernen Terrazzowalze gewalzt, mehrfach händisch geglättet und nach Erhärtung geschliffen, um eine gleichmäßige…
Vergolden & Staffieren

Vergolden & Staffieren

Vergolden und Staffieren wird seit der Antike praktiziert, um Objekten den Anschein massiven Goldes zu geben. Dafür gibt es verschiedene Techniken, wie die Poliment- und Ölvergoldung. Staffieren, früher als Fassmalerei bekannt, bedeutet das Bemalen und Fassen von nicht vergoldeten Oberflächen. Dazu zählen unter anderen das Marmorieren, Holzimitation und Porzellanimitation. Das Wissen über die komplexen Techniken wird meist mündlich weitergegeben. Bis zur Beherrschung dauert es mehrere Jahre.
Erfahrungswissen im Umgang mit der Lawinengefahr

Erfahrungswissen im Umgang mit der Lawinengefahr

Die Aneignung von Wissen über Lawinen ist seit Beginn der Nutzung des Alpenraums notwendig, um dort überleben zu können und erfolgte vor allem mündlich durch alpine Organisationen, innerhalb der Familien, in Schulen bzw. betroffenen beruflichen Gemeinschaften (Jäger*innen, Bauern/Bäuerinnen, etc.). Bis heute sind Lawinen nicht vollständig durch die Wissenschaft berechen- und vorhersagbar. Umso höher ist daher der Stellenwert von Erfahrungswissen im Umgang mit der Naturgefahr.
Herstellung und Verwendung der Linzer Goldhaube

Herstellung und Verwendung der Linzer Goldhaube

Die goldbestickte Linzer Goldhaube bildet den wertvollsten Teil der oberösterreichischen Festtracht und wird seit dem 19. Jahrhundert zu weltlichen und kirchlichen Anlässen getragen. Für die Herstellung einer Goldhaube braucht es rund 250 bis 300 Arbeitsstunden sowie das nötige Wissen um alte Handwerkstechniken, das von Goldhaubengruppen in Zusammenarbeit mit Trachtenschneidereien erhalten und weitergegeben wird.
Spielpraxis des Salzburger Marionettentheaters

Spielpraxis des Salzburger Marionettentheaters

Das Marionettentheater ist eine Tradition, die in vielen Ländern seit Jahrtausenden praktiziert wird und als höchst entwickelte Form des Puppen- und Figurentheaters gilt. Das Salzburger Marionettentheater widmet sich seit 1913 dieser Kunstform. Um eine möglichst natürliche Bewegung zu erreichen, erfand sein Gründer, Anton Aichner, ein Spielkreuz, das bis heute in Verwendung ist und gelegentlich mit einer Harfe verglichen wird.
Ratschen in der Karwoche

Ratschen in der Karwoche

Ratschen ist ein Lärmbrauch, der in verschiedenen Formen in den Tagen vor Ostern in weiten Teilen Österreichs praktiziert wird. Zentral dabei ist die sogenannte Ratsche, ein Holzschrapinstrument, dessen Geräusch von Gründonnerstag bis Ostersonntag die dann verstummten Kirchenglocken ersetzen soll. Bei der am häufigsten verbreiteten Form des Ratschens gehen Kinder zu verschiedenen Zeiten durch den Ort, ratschen und sagen nach einem bestimmten Ablauf Sprüche auf.