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Ausland Proteste in den USA

Statue von Christoph Kolumbus in Virginia gewaltsam gestürzt

Demonstranten holen Statue eines Sklavenhändlers vom Sockel

Bei Anti-Rassismus-Protesten im englischen Bristol haben Demonstranten die Statue eines britischen Sklavenhändlers vom Sockel geholt und ins Hafenbecken geworfen. Unter Jubelschreien schleppten sie dann die Bronzestatue zum Hafen, wo sie das Denkmal im Fluss Avon versenkten.

Quelle: WELT

Autoplay
Erneut wurde eine Statue Opfer der „Black Live Matter“-Demonstranten: In Richmond (USA) landete ein Denkmal für Christoph Kolumbus in einem Teich. In Großbritannien kursiert eine Liste mit 60 Denkmälern, die gestürzt werden sollen.

Bei Twitter ist der Beifall für den Denkmalsturz groß: „Können wir nun auch den Kolumbus-Tag (ein US-Feiertag am 12. Oktober) abschaffen? Warum ist das überhaupt ein Feiertag, was wird da gefeiert? Dass ein Kolonialherr Massenmord verübt hat, neben etlichen anderen Dingen?“, schreibt eine US-Userin in dem Nachrichtendienst. Dazu postete sie ein Foto von einer Statue des Entdeckers Christoph Kolumbus, die Dienstagnacht in Richmond (Virginia) in einen Teich geworfen wurde.

Das Denkmal stand im örtlichen Byrd Park, bis es Ziel von Demonstranten wurde, die lose mit der „Black Lives Matter“-Bewegung verbunden sind. Die Angreifer hinterließen laut lokalen Medien ein Schild mit der Aufschrift „Kolumbus steht für Völkermord“ auf dem Fundament, auf dem sich einst die Statue befand. Polizei war offenbar nicht vor Ort, Augenzeugen berichten nur von einem Polizeihelikopter, der über dem Park kreiste.

Columbus Statue Toppled
Die Kolumbus-Statue versenkt in einem Teich
Quelle: AP


Columbus Statue Toppled
Der verwaiste Sockel
Quelle: AP

Vertreter indigener Gruppen fordern in den USA seit Langem, dass der Kolumbus-Tag in den Tag der indigenen Völker umbenannt werden soll, um auf den ihrer Meinung nach von Kolumbus begangenen Völkermord an der nativen Bevölkerung Amerikas hinzuweisen.

Proteste gegen Denkmäler in den USA und Großbritannien

Die Proteste, die sich nach dem Tod des Schwarzen George Floyd formiert haben, weiten sich zunehmend aus. Immer häufiger werden nun auch Statuen und Denkmäler von als Unterdrücker empfundenen historischen Persönlichkeiten Ziel von Demonstranten.

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Viel Publicity bekam der erste Fall, der sich in Großbritannien ereignete. In Bristol wurde die Statue des britischen Sklavenhändlers Edward Colston in ein Hafenbecken gekippt. In Antwerpen traf es ein Denkmal von Leopold II., der für die Kolonialisierung des Kongo bekannt ist. Ebenfalls in Richmond (USA) wurde schon vor einigen Tagen eine Statue des Generalkonföderierten Williams Carter Wickham umgestürzt. Landesweit wurden zudem Graffitis und politische Parolen auf die Denkmäler von verstorbenen politischen Persönlichkeiten diverser Couleur hinterlassen.

EDS NOTE: OBSCENITY - An inspection crew from the Virginia Department of General Services inspect the base of the statue of Confederate Gen. Robert E. Lee on Monument Avenue Monday June. 8, 2020, in Richmond, Va. Virginia Gov. Ralph Northam has ordered the removal of the statue. (AP Photo/Steve Helber)
Die Statue von General Robert E. Lee in Richmond wurde mit Obszönitäten beschmiert
Quelle: AP

Aktivisten aus Großbritannien haben zudem eine Liste mit über 60 Denkmälern und Statuen publiziert, die ihrer Meinung nach gestürzt werden müssten. Auf der im Internet veröffentlichten interaktiven Karte mit dem Titel „Topple the Racists“ (Deutsch: Stürzt die Rassisten) finden sich Sklavenhalter, Kolonisten, aber auch einige der bekanntesten historischen Persönlichkeiten des Landes wie König Charles II., Oliver Cromwell, Horatio Nelson und Sir Francis Drake.

Verantwortlich ist eine Vereinigung mit dem Namen „Stop Trump Coalition“, die sich wiederum zur „Black Lives Matter“-Bewegung bekennt. Ziel der Aktion sei es, dass „Großbritannien endlich die Wahrheit über seine Vergangenheit erfahren kann – und wie sie unsere Gegenwart prägt“.

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Online ist auch eine Petition, auf der User weitere Namen von missliebigen Persönlichkeiten eintragen können. In ihrem Aufruf betonen die Organisatoren, dass sie nicht zu Gewalt aufrufen, sondern nur die Diskussion anregen wollen.

krott

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