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DIE WELT

"Welt am Sonntag" zieht von Hamburg nach Berlin

Stärkere Kooperation mit Schwesterblatt DIE WELT geplant - Hauptstadt wird immer mehr zur Medienmetropole

Berlin/Hamburg- Axel Springers Vision von einer blühenden Medienstadt Berlin wird immer mehr Wirklichkeit. Besonders sein Verlagshaus, in dem auch DIE WELT herausgegeben wird, soll ein Motor dieser Entwicklung sein. Nach dem Umzug der WELT 1993 von Bonn nach Berlin wird das Schwesterblatt "Welt am Sonntag" ("WamS") noch in diesem Jahr mit der gesamten Redaktion an die Spree ziehen. Den entsprechenden Beschluss hat der Vorstand den Mitarbeitern aus Redaktion und Verlag am Freitag bekannt gegeben."Berlin ist die Metropole der Zukunft und der Springer Verlag ist wie kein anderes deutsches Medienunternehmen in dieser Stadt historisch verankert", erklärte Zeitungsvorstand Mathias Döpfner: "Mit dem Umzug der ,Welt am Sonntag' wollen wir auch journalistisch vom Aufbruchsgeist und dem Informationsvorsprung in der Hauptstadt stärker profitieren." Die Übersiedlung von Hamburg nach Berlin werde "nicht vor Mitte des Jahres" über die Bühne gehen, sagte Verlagssprecherin Carola C. Schmidt in Berlin. Die seit 1953 herausgegebene überregionale Sonntagszeitung strebe dabei eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Schwesterblatt DIE WELT an. Beide Zeitungen arbeiten schon seit längerem in Einzelfällen zusammen, etwa bei Vorabdrucken von exklusiven Buchveröffentlichungen. So wurden die Memoiren von Boris Jelzin, Oskar Lafontaines "Das Herz schlägt links" und "Mein Tagebuch" von Altbundeskanzler Helmut Kohl in beiden Titeln publiziert. Bereits im Dezember wurden die Online-Angebote der beiden Blätter zusammengeführt. "Es ist ein Ziel, die Kräfte stärker zu bündeln, unter anderem bei Serien oder auch bei der Beschaffung von Bildmaterial", erklärte Schmidt. Die Eigenständigkeit und Unabhängigkeit der beiden Marken des Springer Verlages soll bewahrt werden.Mit dem Umzug nach Berlin folgt der Verlag den Vorstellungen des Gründers Axel Springer, der Zeit seines Lebens auf einer deutlichen Präsenz des Verlags in Berlin beharrte. Schon zur Grundsteinlegung des Verlagshauses im früheren Berliner Zeitungsviertel am 25. Mai 1959 sagte der Verleger: "Deshalb bauen wir in Berlin, und deshalb bauen wir in die Zukunft hinein." Und Axel Springer fügte hinzu: "Eines Tages wird sich herausstellen, dass der Rock, den wir tragen, zu eng ist - einschließlich dieses hier noch zu bauenden Hauses." Auch mit diesem Satz wird der 1985 verstorbene Gründer Recht behalten. Der Axel Springer Verlag investiert derzeit in der Kochstraße am ehemaligen Mauerstreifen 340 Millionen Mark in einen Neubau-Komplex mit 64 000 Quadratmeter neuen Geschossflächen. Er wird im Jahr 2003 fertiggestellt. Seit dem 16. Januar wird die "Welt am Sonntag" von Chefredakteur Thomas Garms geleitet. Die Zeitung erreichte im vierten Quartal des Jahres 2000 nach Angaben des Verlags eine verkaufte Auflage von 442 000 Exemplaren. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 3,9 Prozent. Damit habe das Blatt in allen Quartalen des Jahres 2000 den höchsten Verkauf seit Bestehen der Zeitung erzielt. Auch DIE WELT verzeichnete neue Rekordzahlen: Im letzten Quartal des Jahres 2000 erreichte sie eine Gesamtauflage von 252 474 und damit 5,5 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im gesamten Jahr erzielte DIE WELT die höchsten Verkaufszahlen seit fast 40 Jahren. Berlins Senatssprecher Michael-Andreas Butz begrüßte den Umzugsbeschluss. Die Entscheidung des Verlags zeige, "wie attraktiv Berlin inzwischen gerade auch für überregionale Blätter" geworden sei. Butz würdigte, dass der Axel Springer Verlag "immer zu Berlin gestanden" habe. Axel Springers Entscheidung, sein Verlagshaus in Berlin unmittelbar an der Mauer zu errichten, sei für die geteilte Stadt "ein eminent wichtiges Symbol" gewesen. Das werde die Stadt dem Gründer des Verlagshauses "nie vergessen". Die Hauptstadt entwickelt sich seit dem Mauerfall und besonders im Zuge des Regierungsumzugs im Sommer 1999 mit ungeahntem Tempo zur Medienmetropole. Neben dem Aufbau umfangreicher Berlin-Redaktionen aller Fernsehsender und Printmedien sind schon ganze Unternehmensteile an die Spree gezogen.


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