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Kevin Kühnert spricht erstmals über seine Homosexualität

Kevin Kühnert spricht erstmals über seine Homosexualität

Im Interview mit dem Magazin „Siegessäule“ wird Kevin Kühnert zum ersten Mal auf seine Homosexualität angesprochen. Die Rede eines SPD-Politikers sei für ihn ein „ganz wichtiger Fixpunkt“ gewesen.

Quelle: WELT/Christin Brauer

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Durch seine NoGroKo-Kampagne wurde Kevin Kühnert nicht nur innerhalb der SPD populär. Nun spricht der Juso-Chef erstmals über sein Schwulsein. Die Rede eines SPD-Politikers sei für ihn ein „ganz wichtiger Fixpunkt“ gewesen.

Auf dem Papier hat Kevin Kühnert den Kampf gegen die GroKo zwar verloren. Doch gefühlt eigentlich nicht. Denn in den vergangenen Monaten wurde der Juso-Chef in seiner Partei zu einer Art Ikone für die jungen Leute. Und für all jene, die sich die SPD anders wünschen: moderner, kantiger, selbstbewusster, mit klarem Profil und eigenständigem Kurs.

Der 28-Jährige steht erst seit Ende November an der Spitze der Jungsozialisten. Zuletzt war Kühnert im Dauereinsatz gegen eine Neuauflage von Schwarz-Rot. Seine Gegner versuchten anfangs noch, ihn als zu jung und unerfahrenen abzutun. Doch sie scheiterten.

„Wenn man mit sich selbst klar ist, fällt es auch viel leichter, Angriffe abzuwehren“, sagt Kühnert nun gegenüber dem Magazin „Siegessäule.“ In dem Interview wird er zum ersten Mal auf seine Homosexualität angesprochen. Ob er schon einmal diskriminiert wurde? „Nein, nicht wirklich.“

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Auch nicht wegen seiner Körpergröße? Alexander Dobrindt hatte vor ein paar Wochen spöttisch vom „Zwergenaufstand der Jusos“ gesprochen und damit offensichtlich auf Kühnerts Körpergröße von 1,70 Meter angespielt. „Ich fühle mich da persönlich nicht angegriffen. So etwas Flaches fällt direkt auf die Person selbst und nicht auf mich zurück.“

Kühnert: Wowereits Aussage war „ein Meilenstein“

Auf die Frage, ob Politiker wie der frühere Berliner Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Exaußenminister Guido Westerwelle (FDP) seiner Meinung nach den Weg für offen homosexuelle Politikerinnen und Politiker geebnet hätten, antwortet der Juso-Chef: „Auf jeden Fall.“

Er bezeichnet Wowereit sogar als „ganz wichtigen Fixpunkt“ in seinem Leben. „Er hat etwas gemacht, was ich vorbildhaft finde: in die Offensive gehen. Insofern war Wowereits Aussage ‚Ich bin schwul, und das ist gut so‘ ein Meilenstein für mich“, erklärt Kühnert weiter. Der SPD-Politiker hatte sich 2001 mit seinem Outing und dem „Und das ist gut so“-Zusatz einen Platz in den Geschichtsbüchern der Bundesrepublik gesichert. Kühnert war damals gerade elf Jahre alt. Obwohl das, wie er sagt, für ihn persönlich ein paar Jahre zu früh kam, habe sich der Satz ja ins kollektive Gedächtnis gebrannt.

Die SPD-Führung hat bereits öffentlich erkennen lassen, dass sie Kühnert in Zukunft gerne eng in den nun anstehenden Erneuerungsprozess einbinden würde – auch um seine Anhänger und die NoGroKo-Bewegung einzuhegen. Also jenes Drittel der Partei, das nichts mit einer weiteren Runde als Juniorpartner in einer Merkel-Regierung anfangen kann.

Diese Themen will die neue GroKo als erstes angehen

So langsam nimmt die künftige Bundesregierung Gestalt an. Ein Großteil der Ministerposten ist vergeben. Welchen Themen aus dem Koalitionsvertrag wollen sich CDU, CSU und SPD als erstes widmen?

Quelle: WELT/Achim Unser

Aber so einfach vereinnahmen lassen will sich Kühnert nicht. „Mir ist natürlich nicht entgangen, dass in den letzten Tagen gelegentlich darüber spekuliert wurde, ob man mir jetzt irgendein Angebot machen müsste oder nicht“, sagt er. Aber weder er noch die Jusos ließen sich „mit irgendwas einkaufen“. Solche Versuche gebe es auch nicht.

Für ihn geht es um die Sache: die Erneuerung der Partei. Seine Idee von einer neuen SPD? „Wer kritisiert, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinandergeht, muss Instrumente benennen, mit denen man das ändern kann“, sagt Kühnert in dem Interview weiter. Das Problem sei, dass die SPD sich bei der Auswahl ihrer Optionen immer für gar keine entscheide. „Es herrscht eine komplette Mutlosigkeit beim Thema Umverteilung. Ich verstehe diese Angst überhaupt nicht.“

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rct mit dpa

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