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Ein Telefonat beerdigt die Mission „Ulme und Birke“

Mit der geplatzten Fusion zwischen EADS und BAE ist eines der ehrgeizigsten Projekte in Europa gescheitert. Dabei war EADS bereit, fast alle Forderungen der Bundesregierung zu erfüllen – bis auf eine.

Es reicht ein kurzes Telefongespräch, um eines der ehrgeizigsten Projekte der europäischen Industriegeschichte zu beerdigen. Es ist ein Dienstagvormittag, als Kanzlerin Angela Merkel (CDU) um neun Uhr zum Telefonhörer greift.

Am anderen Ende der Leitung: der französische Staatspräsident François Hollande. Merkel erklärt knapp, aber bestimmt: Die Fusion zwischen dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und dem britischen Rüstungsunternehmen BAE Systems ist aus deutscher Sicht gescheitert.

Dramatische Stunden beginnen. Die beiden Firmenchefs, Thomas („Tom“) Enders von EADS und Ian King von BAE Systems, hofften darauf, Hollande würde sich doch noch öffentlich gegen die Kanzlerin stellen. Vergeblich. Hollande will Merkel nicht bloßstellen.

Damit ist die Mission „Elm and Birch“ – Ulme und Birke auf Deutsch – gestorben. Drei Monate hektischer und hitziger Gespräche in den Korridoren der Macht in Berlin, London und Paris haben zu nichts geführt – von Verärgerung und Enttäuschung abgesehen.

Das Scheitern ist ein Lehrstück darüber, wie weit Europa von einer gemeinsamen Industriepolitik entfernt ist, sobald nationale Interessen betroffen sind. Diese Zeitung hat mit Beteiligten aller Seiten gesprochen. Das Ergebnis: ein Protokoll des Scheiterns. Es wirft kein gutes Bild auf Europa und Deutschland.

Die Ouvertüre

Es ist der 2. Juli, ein kühler und regnerischer Tag in London. Am City-Airport kommt streng geheim eine kleine Gruppe an Managern zusammen. EADS-Chef Enders und BAE-Chef King sind anwesend. Je drei Vertraute aus ihren Konzernen bringen sie mit, die in den Tagen zuvor unter Hochdruck gerechnet, geplant, konzipiert und vieles wieder verworfen haben. Heute wollen sie die Frage beantworten, ob sie den bereits in groben Zügen entworfenen Plan einer Fusion der Konzerne verfolgen wollen.

Die Kontakte haben Enders und King lange zuvor geknüpft. Bereits im Frühjahr, noch bevor Enders offiziell seinen Posten angetreten hatte, haben die beiden bei einem Frühstück in München über die Möglichkeiten von Kooperation oder Fusion diskutiert.

Anlass für das Gespräch ist eigentlich die Frage, wie man künftig intensiver im Bereich Militärflugzeuge kooperieren könnte. Als Enders im Juni an die EADS-Spitze rückt, machen die beiden Firmenchefs ernst. Sie beauftragen ihre Strategiechefs Marwan Lahoud (EADS) und Kevin Taylor (BAE Systems), eine Zusammenarbeit auszuloten. Ein erstes Papier der beiden kommt gut an. Jetzt, in London, soll detaillierter beraten werden.

Die sechs Manager präsentierten den beiden Vorstandschefs an diesem Montag nun eine Machbarkeitsstudie. Hunderte Seiten haben die beiden Unternehmen produziert.

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Davon übrig bleibt ein Kondensat von nicht einmal 20 Seiten. Sie beschreiben die industrielle Logik der Fusion und stellen klar, welche komplexen Voraussetzungen für einen Erfolg der Mission erfüllt sein müssen: Allen voran ist die Zustimmung der Regierungen in Berlin, Paris und London eine unabdingbare Voraussetzung. Wenn zwei Rüstungsgiganten fusionieren, dann geht ohne die Politik gar nichts.

Nach mehreren Stunden intensiver Beratung kommen die Vorstandschefs zum Schluss: Man will den Schritt wagen. Sie verabreden sich zu weiteren Gesprächen, die am 15. Juli im „Golfhotel Margarethenhof“ bei Gmund am Tegernsee stattfinden werden.

Enders kennt sich hier aus. Seine Familie ist am Tegernsee zu Hause. Viele Gäste sind nicht im Hotel. Der Golfbetrieb ist wegen einer Baustelle eingeschränkt. Idealbedingungen für die Manager, die vertraulich arbeiten möchten. Der Kreis der Personen, die eingeweiht sind, ist größer geworden. Es sitzen auch Anwälte, Investmentbanker und Wirtschaftsprüfer mit am Tisch. Beide Konzerne tragen alle wichtigen Fakten vor. Die Grundsatzentscheidung für die Fusion ist getroffen.

Erster Akt: Die Regierungen werden benachrichtigt

In der zweiten Julihälfte werden die Regierungen offiziell benachrichtigt. Die Anrufliste zeigt, welche Komplexität auf Enders und King zukommt: Der EADS-Chef muss in Berlin das Kanzleramt, das Wirtschafts- und das Verteidigungsministerium anrufen.

In Frankreich sind es der Élysée-Palast sowie das Wirtschaftsministerium und die französische Agentur für Staatsbeteiligungen APE, die sein Strategiechef Marwan Lahoud kontaktiert.

Die Rückrufe kommen schnell: Lars-Hendrik Röller meldet sich aus dem Kanzleramt, und Wirtschaftsminister Philipp Rösler ist schnell in der Leitung. Zudem werden die Investoren Daimler sowie der französische Medienkonzern Lagardère informiert.

Zweiter Akt: Die Regierungsgespräche beginnen

In den Hauptstädten entwickelt sich eine unterschiedliche Dynamik. Engländer und Franzosen schaffen Arbeitsgruppen, die hochrangig besetzt sind. In London steht Jeremy Haywood an der Spitze des Teams, in Paris übernimmt der frühere Rothschild-Investmentbanker Emmanuel Macron die Regie. Sie sind die wirtschaftspolitischen Berater des Präsidenten Hollande sowie des Premierministers David Cameron.

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Auf der deutschen Seite scheint man das Projekt weniger ernst zu nehmen. Bei den ersten Regierungsgesprächen sitzt die EADS-Delegation rund zehn Beamten gegenüber. Winfried Horstmann, Leiter der Gruppe Industrie- und Energiepolitik im Kanzleramt, sowie Sven Halldorn, Leiter der Technologieabteilung im Bundeswirtschaftsministerium, sind die ranghöchsten Staatsdiener. Man glaubt offenbar nicht, dass das Projekt Erfolgschancen hat. Man vermutet wohl ein französisches Veto.

Die Gespräche in Berlin beginnen dennoch konstruktiv. Im August und im September finden mehrere Sitzungen statt. Den EADS-Vorschlägen zufolge würde Deutschland ebenso wie Frankreich und Großbritannien eine „Goldene Aktie“ erhalten, die ein Vetorecht gegen feindliche Übernahmen garantiert.

Damit müsste Deutschland nicht am geplanten milliardenschweren Kauf eines EADS-Aktienpakets vom Autobauer Daimler über die staatliche KfW-Bankengruppe festhalten, um über den Umweg als Aktionär den Einfluss zu sichern. Deutschland könne da nur gewinnen.

Doch Enders muss enttäuscht feststellen, dass eine Resonanz von Berliner Seite ausbleibt, anders in London und Paris: Mit der britischen Regierung einigt sich BAE Systems bereits Mitte August auf einen Katalog von Forderungen, die der Konzern erfüllen muss.

Es geht etwa um Standortgarantien und den Schutz des Atomwaffenprogramms. Mit Frankreich wird intensiv verhandelt – die Regierung liefert im August einen Katalog mit Forderungen ab. Aus Berlin kommt: nichts. EADS beantwortet in mehreren Sitzungen Fragen. Doch konkrete Bedingungen nennt die Bundesregierung nicht. Lehnt Berlin den Deal grundsätzlich ab?

Berlin misstraut Enders. Der Konzernchef hat sich hier in den vergangenen Jahren nicht nur Freunde gemacht. Zu oft und zu deutlich hat der Major der Reserve das Ziel vorgetragen, den Einfluss der Politik bei EADS zu kappen. Von der „deutsch-französischen Zwangsjacke“ hatte er gesprochen. Als Makler deutscher Interessen sieht man ihn nicht an. Berlin fürchtet, zum Verlierer der Fusion zu werden, während die Franzosen sich den Konzern unter den Nagel reißen.

Vielleicht ist das eines der großen Versäumnisse des EADS-Chefs: Niemanden in Berlin konnte er auf seine Seite ziehen. Es gibt keinen einflussreichen Befürworter, der auch das Ohr der Kanzlerin hat. Es rächt sich, dass der Wirtschaftsberater der Kanzlerin, Jens Weidmann, und der Finanzexperte unter den Staatssekretären, Jörg Asmussen, in die Zentralbanken delegiert wurden. In Berlin, so wird in Wirtschaftskreisen geklagt, gibt es für die Industrie kaum mehr Ansprechpartner.

Der EADS-Chef hat zudem Pech: zwei Bänderrisse in den Armen beim Drachenfliegen Mitte August. Seine beiden Arme trägt er wochenlang in Schlingen. Eine geplante Reise mit der Kanzlerin nach China sagt er ab.

Hier hätte er die Gelegenheit gehabt, mit Merkel über das Projekt zu sprechen. Stattdessen gibt es nur ein kurzes Telefonat. Sie reden über das EADS–Engagement in China. Um die Kanzlerin von der Fusion zu überzeugen, bleibt keine Zeit. Chefsache ist der größte europäische Rüstungsdeal im Kanzleramt offenbar nicht.

Dritter Akt: Der geplante Deal wird öffentlich

Das ganze Spiel ändert sich grundlegend am 12. September um 15.47 Uhr. Tom Enders ist zu diesem Zeitpunkt auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Berlin. Eine Messe ohne große Ereignisse.

„Langweilig“ sei es fast, scherzen EADS-Mitarbeiter. Doch eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg ändert alles: „EADS verhandelt mit BAE Systems über einen Zusammenschluss.“ Es ist ein Vorhaben, das die Branche erschüttert.

Aus dem Geheimprojekt „Elm and Birch“ wird auf einmal eine öffentliche Verhandlung. Enders und King haben sich schon gewundert, wie lange das Projekt geheim geblieben ist – schließlich sind inzwischen auf allen Seiten zahlreiche Juristen, Investmentbanker und Berater beteiligt. Es sind insgesamt weit mehr als 500 Leute informiert.

Die Märkte reagieren drastisch. Der Aktienkurs von EADS bricht ein, der von BAE Systems hingegen steigt um mehr als zehn Prozent. Viele Analysten kritisieren: EADS verkauft sich in der Partnerschaft unter Wert. Nur 60 Prozent soll EADS am Gemeinschaftsunternehmen halten, 40 Prozent hingegen BAE-Systems. Dabei lag das Bewertungsverhältnis an der Börse vor der Fusion bei 65 zu 35 Prozent.

Unter dem Druck der Öffentlichkeit erschweren sich die Verhandlungen. Von allen Seiten werden Meinungen geäußert, es werden Positionen festgezurrt, es gibt auch deutlichen Gegenwind. Peter Hintze, der parlamentarische Staatssekretär und Koordinator für die Luft- und Raumfahrt der Bundesregierung, gilt als entschiedener Gegner der Fusion.

Eine anonyme Quelle lässt verbreiten: Das Kanzleramt sowie das Bundeswirtschaftsministerium hegen gravierende politische und ökonomische Vorbehalte gegen die Fusion. EADS regiert scharf: „Äußerungen anonymer Heckenschützen sind für uns nicht relevant.“ Die Stimmung ist angespannt.

Fortan stehen die Unternehmen unter Zeitdruck. Nach den geltenden britischen Regeln für Fusionen und Übernahmen, „The Code“ genannt, müssen die beiden Konzerne binnen 28 Tagen Klarheit über das Vorhaben schaffen. Am 10. Oktober wird die Frist ablaufen. Die Zeit wird knapp.

Vierter Akt: Die heiße Phase der Verhandlungen

Dass sich die Bundesregierung noch immer nicht zur Fusion äußert, entwickelt sich immer mehr zum Problem. Regierungssprecher Steffen Seibert sagt am 14. September: Die Bundesregierung prüft die Pläne. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich EADS bereits seit annähernd zwei Monaten in Gesprächen mit Berlin.

Enders geht in die Offensive. Er folgt einer Einladung in den Wirtschaftsausschuss des Deutschen Bundestags. Hier will er für die Fusion werben. Die Abgeordneten stellen harte Fragen: Welche Standortgarantien bietet er? Wie sollen deutsche Interessen gewahrt werden? Welchen Sinn hat der Zusammenschluss?

Enders antwortet nach Ansicht vieler Abgeordneter eher ausweichend. Er selbst verweist darauf, dass er nach britischem Börsenrecht noch keine Details präsentieren darf. Danach hat er einen Termin mit Wirtschaftsberater Röller im Kanzleramt.

Eine klare Position, was genau die Bundesregierung von EADS verlangt, gibt es noch immer nicht. Die Berliner Ratlosigkeit demonstriert ein Papier, das das Wirtschaftsministerium dem Ausschuss übermittelt.

Darin wird von „nicht belastbaren“ Standortgarantien gesprochen, und es werden Zweifel an der „Sinnhaftigkeit“ der Fusion geäußert. Es soll das Kondensat aus zwei Monaten Gesprächen sein. Welche Forderungen die Regierung an EADS stellt, wird nicht genannt. Im Parlament heißt es: Die Regierung verfolgt in der Fusionsfrage keine klare Strategie.

Die Bundesregierung sieht in der Frage nicht Enders als wichtigsten Verhandlungspartner an, sondern die Regierungen in Paris und London. Am Donnerstag, dem 28. September, ringt sich das Kanzleramt zu einer Position durch. Es entwirft eine „Checklist Merger“. Die Punkte passen auf nur eine Seite. Der Brief wird der französischen Regierung in Paris zugestellt. EADS bekommt ihn nur in Kopie aus Paris zugespielt.

Der Inhalt: Die Bundesregierung möchte Job- und Standortgarantien, ein Kompetenzzentrum für Kurzstreckenflieger in Hamburg sowie die deutsche Kontrolle über besonders sensible Rüstungsbereiche – EADS hat wenig Probleme damit, diesen Forderungen zu entsprechen.

Nur einer Forderung Berlins will Enders nicht nachgeben: der nach dem Hauptquartier des fusionierten Unternehmens in München. Enders geht bislang davon aus, dass die zivile Sparte von EADS/BAE am Sitz von Airbus in Toulouse angesiedelt sein soll, während der Sitz für das Rüstungsgeschäft bei BAE Systems in London liegt.

Eine andere heikle Forderung steht in dem Katalog hingegen nicht: die nach einer paritätischen Beteiligung am fusionierten Unternehmen mit Frankreich. Das wird nur mündlich Gegenstand der Verhandlungen und an die Öffentlichkeit gespielt.

Damit beschwört die Regierung einen Konflikt mit London herauf. Die Briten haben bis dahin die Position vertreten, dass die Staaten maximal zehn Prozent an dem Unternehmen halten sollten. Sie fürchten, die USA könnten einem Konzern mit einer größeren Staatsbeteiligung keine Aufträge geben.

Am 2. Oktober antwortet EADS auf den Berliner Forderungskatalog. Abgesehen von der Frage des Hauptquartiers gibt Enders allen Forderungen nach. Der EADS-Chef möchte nun noch einmal öffentlich für das Projekt werben. Der „Bild“ sagt er am 4. Oktober: „Entweder wir bauen Arbeitsplätze ab, oder wir erschließen international neue Märkte.“ In Berlin kommt das nicht gut an. Es wird als Drohung wahrgenommen.

Auch EADS-Aktionäre werden nervös. Schon seit Wochen steht der Aktienkurs von EADS unter Druck. Daimler-Chef Dieter Zetsche erklärt am 28. September: „Daimler hat Interesse an der Werthaltigkeit seines Aktienbesitzes.

In den letzten Wochen wurde dieser negativ beeinflusst, das kann uns nicht glücklich stimmen.“ Drei Tage später meldet sich Großaktionär Arnaud Lagardère: Er ruft die EADS-Führung auf, das Vorhaben „erneut zu überprüfen und die Interessen der französischen Kontroll-Aktionäre von EADS besser zu berücksichtigen“.

Fünfter Akt: Das Finale

Freitag, der 5. Oktober. Es bleiben nur noch wenige Tage, bis EADS und BAE Systems das Takeover Panel in London über die Fusionspläne informieren müssen. Die Regierungen in Berlin, Paris und London berufen eine Videokonferenz ein. EADS und BAE Systems bleiben außen vor.

Röller trägt die Forderung nach einem Hauptquartier in München erneut vor. Keine 20 Minuten wird das Gespräch dauern. Dann verlässt der Kanzlerberater die Runde. Wenig später wird über deutsche Medien die Meldung gestreut: Die Fusion steht vor dem Aus. Der vermeintliche Grund: unüberbrückbare Differenzen zwischen Frankreich und Großbritannien über die Höhe des staatlichen Aktienbesitzes.

Mit der Realität am Verhandlungstisch haben diese Meldungen nicht viel zu tun. Frankreich und Großbritannien wollen von einem Scheitern nichts wissen. Sie verhandeln in den kommenden Tagen über die strittige Frage, welcher Staat in welcher Höhe am fusionierten Konzern beteiligt sein dürfe.

Am Ende einigen sie sich: maximal 18 Prozent. Das wären neun Prozent für Frankreich, neun für Deutschland. Deutschlands Forderung nach einem Machtgleichgewicht wäre erfüllt.

Die Deutschen kommen nun unter Zugzwang. Vom Hauptquartier abgesehen wurde allen Forderungen entsprochen, die Berlin in seinem Schreiben vom 28. September formuliert hat. Merkel muss reagieren. Am Dienstagvormittag ruft sie Hollande an. Und sagt die Fusion kurzerhand ab.

Rasch kursiert, aus Berlin heraus gestreut, wieder die Meldung: Aus der Fusion wird nichts. Gegen 9.30 Uhr ruft Kanzleramtsminister Ronald Pofalla bei Enders an und erklärt die Fusion aus „übergeordneten Erwägungen“ für gescheitert.

Über die Gründe des Merkel-Vetos kann man nur spekulieren. Vielleicht war der Kanzlerin eine solche Rüstungsfusion im Wahlkampf zu riskant. Vielleicht war sie einfach nur skeptisch gegenüber den Franzosen und auch den Briten, die Industriepolitik seit jeher viel aktiver betreiben. Fest steht nur eins: Ein gutes Zeugnis für Europa waren diese Fusionsverhandlungen nicht.

Enders indes schrieb den Mitarbeitern indes schrieb den Mitarbeitern des Unternehmens vor wenigen Tagen selbstkritisch: „Ich bin bereit einzugestehen, dass ich nicht mit so heftigem Widerstand gegen diesen Zusammenschluss gerechnet habe.“ Und ergänzt: „Vor allem nicht aus Berlin.“

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