Mein peinlichster journalistischer Irrtum unterlief mir Anfang der Neunzigerjahre: Als junger Redakteur begegnete ich der wichtigsten Erfindung der damaligen Zeit – und übersah sie.

In einem kargen Konferenzraum des Kernforschungszentrums Cern bei Genf wurde ich damals Zeuge einer kleinen Präsentation: Zwei Physiker standen vor einer klobigen Computerkiste und erklärten dem Publikum, man habe ein neues System entwickelt. Es erlaube den Abruf elektronischer Hypertext-Dokumente und damit den weltweiten Austausch von Forschungsergebnissen. Damit könne man, schwärmten die Cern-Mitarbeiter, etwa digitale Texte, Bilder oder Videos ansehen, die in Australien hochgeladen worden seien.