Nur einer von 16 Männern in Deutschland nimmt bei der Hochzeit den Nachnamen seiner Ehefrau an. Das ist das Ergebnis einer neuen Studie der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS). Bei rund drei Viertel aller Eheschließungen wird demnach auch heute noch der Name des Mannes zum gemeinsamen Ehenamen.

Nur sechs Prozent der Paare entscheiden sich für den Familiennamen der Frau, etwa doppelt so häufig kommt es laut Studie vor, dass beide Partner ihren eigenen Namen behalten. Einen Doppelnamen wählen etwa acht Prozent der Paare.

Seit 1976 müssen sich Paare bei der Hochzeit nicht mehr zwangsläufig auf den Familiennamen des Mannes festlegen. Seit knapp 25 Jahren ist nicht einmal mehr ein gemeinsamer Familienname Pflicht. Das entsprechende Gesetz trat am 1. April 1994 in Kraft.

Für die neue Studie hat die Gesellschaft für deutsche Sprache rund 20.000 Eheschließungen in 174 Standesämtern aus dem Jahr 2016 ausgewertet. Zum Vergleich wurden auch die Jahre 1976, 1986, 1996 und 2006 untersucht – ebenfalls mit 20.000 Eheschließungen pro Jahrgang.

Wahl der Babynamen ändert sich kaum

Neben der Wahl der Nachnamen untersuchte die Gesellschaft auch, welche Vornamen Eltern ihren Kindern besonders häufig geben. Demnach schaffen es voraussichtlich Emilia, Mia, Noah und Ben bei einem Ranking der Erstnamen wieder ganz nach oben. Bei einer gemeinsamen Liste von Erst- und Folgenamen stehen wohl Marie, Sophie, Maximilian und Alexander wieder weit oben.

Die Sprachwissenschaftler werteten eine Stichprobe von zwölf Standesämtern deutschlandweit aus. In die endgültige Studie fließen dann Daten aus rund 700 Standesämtern. 2017 hatten Marie und Maximilian die Liste der Erst- und Folgenamen angeführt, im Ranking der beliebtesten Erstnamen waren es Emma und Ben.

"Schaut man sich die Listen seit 1977 an, dann sieht man, dass es rund 20 Jahre dauert, bis sich die Namensliste merklich ändert", erläuterte Geschäftsführerin Andrea-Eva Ewels. Große kurzfristige Veränderungen seien eher selten. Nach wie vor setze sich der Trend zu kurzen Namen fort – wie etwa auch Lea und Ida.

Auch 2018 wandten sich Eltern mit ausgefallenen Namenswünschen an die Standesämter, wie Ewels berichtet. Bestätigt wurden unter anderem Decima und Lamiya für Mädchen sowie Aryos und Lesner für Jungen.