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 D Sälm 78 De Bibl auf Bairisch
D Sälm 78
De Bibl auf Bairisch
1Ayn Unterweisung von n Äsäf: Mein Volk, mörk auf, i haan öbbs; ietz lustertß, was i sag!

2Denn i will enk öbbs künddn aus vergangener Zeit.

3Was mir schoon von de Vätter habnd, dös göbn myr weiter ietz,

4nit däß s verschwinddt. Yn kemmete Gschlächter kündd myr d Ruemstaatn von n Herrn. Er gwirkt Zaichen und Wunder,

5gaab yn Jaaggen sein Gsötz. Yn Isryheel bot er non auf, däß s dös allss weitertragnd, de Kinder leernd.

6Kunn zo Kunn gsollt dös wandern, aane End und aan Zil,

7däß s vertraund auf n Herrgot, nit vergössnd sein Werch. Sö sollnd sein Weisung treu befolgn

8und nit wie d Vätter werdn, die trutzign Hundd! Nän, was mechst mit die Windrädl; Herrgot, dös wär ayn Treu!

9Mein, wie war s mit Effreim; vor dyr Schlacht lief s dyrvon! Wol wärnd die guet bewaffnet gwösn,

10doch seinn Bund hieltnd s nit, flohend sein Gsötz.

11Was dyr Trechtein allss gwundert, dös vergaassnd die allss.

12Iene Vätter, die gwissnd s; z Zain in Güptn gieng s auf.

13S Mör klob yr auf und gfüert s Volk durch; und s Wasser ließ yr steen, föst wie ayn Damm.

14Er gschickt d Wolk und s Feuer, glaitt s bei n Tag und dyr Nacht.

15In dyr Wüestn klob Kläpff er; raus kaam Wasser grad gnueg.

16Aus Fölsn springen ließ yr Bäch; dick wie ayn Stroom kaam s daa.

17Nix half s; kan s sein?! Frish gatrutznd s iem weiter, yn n Hoehstn daa drausst.

18Sö gversuechend önn Herrgot, gsagnd: "Ietz wolln myr öbbs Gscheids!"

19Sö grödnd recht bloed ob iem dyrher: "Wo bräng ayn Speis der her, daa in dyr Oed?

20Guet, eyn n Föls haat yr anhingschlagn, und grad spritzn taat s drauf. Doch wie schaugt s mit n Broot aus? Und ayn Fleish brauch myr aau!"

21Dös ghoert dyr Trechtein voller Grimm. Gögn Jaaggen gflammt yr loos, gweitzt Isryheel,

22weil s yn n Herrgot nix glaaubt hietnd, seiner Hilf nit gvertraund.

23Decht gebot yr de Wolkenn, gmacht önn Himml weit auf.

24Sein Männen grögnt yr rab als Speis; er gaab ien s Himmlbroot.

25Dös aassnd s all. Wundersam gaab dyr Herrgot ien Zörung grad gnueg.

26Önn verdern Wind gschickt yr; dönn aus Sund gsacht yr waen.

27Und Vögl grögnt yr, vil wie Staaub. Kain Mensch haet die dyrzölt. Fleish hietnd s wie Sand.

28Yn Isryheel grögnt yr s mittn ein eyn s Gezeltt.

29Daa aaß si allss sat drauf. Er hiet ien ienn Willn taan.

30Doch ietz gakriegnd die niemer gnueg, kaaum hietnd die abhingschlünddt.

31Daa traaf s sein Zorn. Er dyrschlueg iener Obers, grafft de Burschn dyrhin.

32Doch sö gsündignend weiter: "Gee, die Wunder, vergiß s!"

33Drum ließ yr ien nix aushingeen. Ayn Löbn voll Antweig hietnd s, nur Plaag und Schröck.

34Wenn yr dreinschlueg, wurdnd s kürrlich und gakeernd zo iem zrugg:

35"Ja, dyr Herrgot, dyr Hoehste, ist dyr Heiland, dyr Föls!"

36Doch warnd s so falsch und hinterdruckt und lognd n an, was gieng.

37Schwibl war d Treu.

38Barmig aber vergaab yr und gvertilgt sein Volk nit. Oft gadruckt yr ayn Aug zue, ließ seinn Groll wider sein.

39Denn klaar war iem, däß s Menschn seind, grad arme Sterbliche, ayn Halm in n Wind.

40Mein, wie draet warnd s mit n Herrgot in dyr Wüestn und Oed!

41Ja, önn Heilign von Israel graissnd, gstöllnd n auf d Prob.

42Vergössn war sein Macht und Rued, daa wie yr s ausherghaut unter de Feindd.

43Z Güptn ghaut yr mit Macht drein, gwirkt sein Wunder bei Zain:

44Bluet gmacht er aus de Gwässer. Trinken kunnst aus kainn Fluß.

45Fleugn gschickt yr ien - Mein, warnd die lötz! und Schwärm von Frösch glei drauf. Die graeumend auf!

46Rauppn, Heuschneider brang yr über n Fand von ienn Schwiz.

47Iene Rebn ließ yr zschauern. D Maurbörbaeum wurdnd dyrrupft.

48Aau s Vih gieng mit de Schraenschlög drauf old wurd von n Bliz dyrschlagn.

49Glüe'n taat sein Zorn. Wie yr dönn auf ien loosließ, daa haetst gmaint, d Welt geet zgrund. Daa gwaiß kains aus non ein meer; nän, dyr Teufl war loos!

50Seinn Zorngricht ließ yr freien Laauf. Kains ließ yr überbleibn. Pest war ien End.

51Allsand Eerstling in Güptn bei de Menschn, bei n Vih, brang yr um und graeumt s weiter, d Blüe von n Stammland von n Häm.

52Dann gfüert yr sein Volk naus wie Schaaf und glaitt s als wie ayn Herdd durch s oede Land.

53Er gweist s sicher, daa hiet s nix; d Feindd dyrgögn gverschluckt s Mör.

54In sein Heiligs Land brang yr s, glögt ien z Füessn sein Birg.

55Die Völker vor ien graeumt yr wögg und gsidlt Israel an. Daadl war ien Uedl.

56Mit n Herrgot, yn n Hoehstn, hietnd s schnell nix meer eyn n Sin. Mainst, die haetnd sein Gsötz ghaltn?!

57Treuloos fielnd s von iem ab. Yso wie s bei de Vätter war, gversagt dös Volk in n Glaaubn wie schlechte Bögn.

58Götzn, Nimetn, all dös gfacht yn n Trechtein seinn Zorn.

59Wie dyr Herrgot dös seghn gmueß, wurd yr zünddig auf ien. Yn Isryheel gwill s er gscheid zaign.

60Er ließ sein Lostat farn, z Schilo sein Zeltt. Daadl gwont mittn in n Volk er;

61doch dyrmit war s vorbei. Die, wo er ruedreich grött hiet, überließ yr yn n Feind. Seinn heilign Schrein graaubt aau dyr Feind.

62"Sollt s falln in n Kampf, mein Aign!", gmaint er voll Grimm.

63Und de Burschn fraaß s Feuer; d Mädln gwartnd umsünst.

64Iene Priester wurdnd haimdraet. D Wipp kunnt klagn nit irn Man.

65Daa gwacht dyr Herr auf, hiet grad gnaunlt, wie Röckn naach aynn Raush: "Bin wider daa!"

66Und er schlueg seine Feindd zrugg. Niemer kaamend s eyn d Hoeh.

67D Stämm von n Joseff verwarf yr. Effreim war untn durch.

68Dyrfür hob d Judner er eyn d Hoeh und gwölt önn Zien sir aus, seinn Lieblingsberg.

69Dort gabaut yr sein Lostat, hooh und föst wie d Welt selbn.

70Und er koor seinn Knecht Dafet, gholt n raus von dyr Herdd.

71Er gholt n von de Aaubn enwögg, dyrmit yr s Jaaggennvolk waidnet und hüett. Für Isryheel, yn n Herrn sein Örb,

72gsorgt er als gueter Hirt, und weis und klueg.

Psalm 77
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