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{{Systematik_Film |Titel = [[:wiki:Sansibar oder der letzte Grund|Sansibar oder der letzte Schund]] |Bild = Judith Levin.jpg |Breite = 300px |Bildtxt = Filmplakat: Judith Levin in ihrer Rolle als Judith Levin |Land = Afrika/Deutschland |Jahr = 1957 |Länge = 30 cm |Sprache = keine |Alter = Ohne Altersbegrenzung |Prod = [[:wiki:Alfred Andersch|Alfred Andersch]] |Regie = [[:wiki:Alfred Andersch|Alfred Andersch]] |Buch = [[:wiki:Alfred Andersch|Alfred Andersch]] |Musik = Traditionelles Getrommel |Kamera = [[Conny Lingus]] |Schnitt = [[Freddy Krueger]] |Bes = }} '''Sansibar oder der letzte Schund''' ist ein Stummfilm unter der Regie von Alfred Andersch. Drehort dieser deutsch-afrikanischen Produktion ist das verträumte [[Hafen]]städtchen Rerik und der afrikanische Teilstaat Sansibar. Protagonist des [[Film]]s ist der [[:wiki:Lesender Klosterschüler|lesende Klosterschüler]], eine Holzplastik die von Ernst Bärlauch eigens für die Dreharbeiten geschnitzt wurde. === Figuren und Handlung === * Gregor ist der stählerne Kapitän, ein Erbschleicher, der durch Zufall in Besitz des lesenden Klosterschülers gelangt und seine Trophäe nach Sansibar verschiffen will. Auf dem schwarzafrikanischen Schwarzmarkt bietet man ihm ein beachtliches Sümmchen [[Geld]] dafür. Als profitgeiler Geschäftsmann möchte er sich von dem Erlös eine eigene Kriegsflotte kaufen, um [[Deutschland]] in Schutt und Asche zu legen und ein neues [[Leben]] auf [[Mallorca]] zu beginnen, wo er als Privatier mal ordentlich die [[Seele]] baumeln lassen kann. * Judith Levin ist die schieläugige Jüdin, die nach Sansibar auswandert und ein großes Interesse an der dortigen [[Kultur]] entwickelt. Mit bösonderer Leidenschaft nimmt sie sich des afrikanischen Schönheitsideals an und flechtet sich [[Knochen]] ins [[Haar]], um bei den Einheimischen nicht weiter aufzufallen. Zuletzt lässt sie sich einen großen Teller in das Maul implantieren, um ihre Solidarität und ihre Zugehörigkeit zu demonstrieren. Sie wohnt in einer heruntergekommenen Hütte nahe der Küste und geht nur dann und wann mal hinaus auf die Felder, um etwas Maniok zu sammeln, aus dem sie sich dann zur Gesunderhaltung ihrer [[Zahn|Zähne]] einen leckeren Brei stampft. Manchmal geht sie auch in eine von der UNICEF gestifteten Fabrik, um Krabben zu pulen. Judith ist ledig und liebt ihr bescheidenes Luderleben. * Heinrich Knudsen, gespielt von Heinrich Knudsen, ist der faule Sack der [[Insel]] und nörgelt die ganze Zeit herum. Vor allem Pfarrer Helander ist ihm ein Dorn im [[Auge]], aber auch für die wunderliche Judith hat er nichts als Argwohn übrig. Manchmal zieht auch er hinaus auf die Felder und kippt Pestizide auf die Erträge der Einheimischen, um die Geburtenrate zu dezimieren und der zügellosen [[Volksbildung]] Einhalt zu gebieten. Knudsen ist ein verbitterter alter [[Mann]] und zerknittert wie ein Tetrapack, wenn er seinen nichtsnutzigen Sohn Egon betrachtet, der den ganzen Tag am [[Strand]] steht und den [[Sonne]]naufgang beobachtet. * Pfarrer Helander ist von Rerik nach Sansibar ausgewandert, um dort koschere Missionsarbeit zu leisten. Die schwarze [[Bevölkerung]] hasst ihn dafür und auch ansonsten ist er bei allen [[Mensch]]en unbeliebt. Sogar die Lamas spucken nach ihm, wenn er mal wieder durch den Busch wandert, um die Heilsbotschaft zu verkünden. Helander hat sich auf Sansibar eine kleine, mittelprächtige Kapelle errichtet, in der er fast immer allein sitzt und den ganzen Tag vor sich hin betet; meist ist noch nicht einmal die Gegenwart des Heilands spürbar - so verlassen ist der Schuppen. === Handlung === Auf Sansibar angekommen, nimmt Gregor zunächst die Fährte zur afrikanischen [[Mafia]] auf, um den lesenden Klosterschüler gewinnbringend zu verkloppen. Leider ist man an der Holzplastik zu diesem Zeitpunkt nicht interessiert, dafür nimmt Gregor mehrere Kilo löbliches [[Marihuana]] mit: „Wer weiß, wozu man das noch gebrauchen kann“, dachte er bei sich. Wenig später trifft er auf Judith, die unter einem Wasserfall steht und sich die Füße wäscht. Lebensunerfahren, wie Judith ist, zaudert sie nicht lange und bittet Gregor auf eine Kokosmilch in ihre Hütte. Während sie die Einladung ausspricht, zieht sie sich noch schnell die [[:wiki:Kitenge (Kleidung)|Kitenge]] über die unbestrumpften Beine und wischt sich die Shampooreste aus dem Schamhaar. Gregor, der lange keine [[Frau]] gesehen hatte, war hin- und hergerissen: sollte er sich nun um das Geschäft kümmern oder schnell ne Nummer schieben? „Si klaro,“ dachte er, „ich werde erst diese Dirn entjungern und mich dann um die Plastik kümmern“. Nach einer langen Liebesnacht verlässt er die Hütte und marschiert siegessicher zum nächsten Basar. Doch auch hier hatte man keine Verwendung für den hölzernen Nachlass, so dass er spontan zurück zu Judith schlendert, um um ihre [[Hand]] anzuhalten. [[Liebe]] war zwar nicht im [[Spiel]], dafür aber eine Menge [[:wiki:Fufu|Fufu]] - denn Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Völlig ekstatisch willigt Judith ein und gen [[Ende]] versteht Gregor, dass der lesende Klosterschüler gemessen an dem [[Wunder]] der seligen Liebe eigentlich nur Schund ist. Die Hochzeit feiern die beiden in der spartanisch eingerichteten Kapelle des Helander, der sich über das bisschen [[Gesellschaft]] irre freut und das junge Paar zu Mann und Frau erklärt. Und auch Knudsen muss zähneknirschend und nicht ganz neidlos zusehen, wie die Geschichte einen glücklichen Ausgang findet. Was Gregor mit dem Dope gemacht hat und ob dies etwas mit Judiths Willfährigkeit zu tun hatte, bleibt unklar. Mit dem lesenden Klosterschüler hatte man zum Schluss Heinrich Knudsen erschlagen und den Rest der Holzplastik als Feuerholz verwendet. === Nachproduktionen === 1997 wurde der Film in [[China]] unter dem Titel „[[:wiki:In China essen sie Hunde|In Sansibar essen sie Hunde]]“ digitally remastered. [[wiki:Sansibar oder der letzte Grund]] [[Kategorie:Film]] [[Kategorie:Literatur]]
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