Vokalmangelgebiet

aus Kamelopedia, der wüsten Enzyklopädie
Version vom 8. Januar 2006, 17:06 Uhr von 62.245.250.41 (Diskussion)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Auch heute, mehr als fünfzehn Jahre nachdem die Ungarn den Eisernen Vorhang geöffnet haben, sind nach wie vor weite Teile Ost- und Südosteuropas akute Vokalmangelgebiete. Auffallend häufig, aber nicht zwingend, geht Vokalmangel mit der Verwendung komischer Zeichen einher.

Russland, Ukraine, Weißrussland

Russland zählt gemäß der WHO als Vokalmangelgebiet der Klasse 2. Näheres findet sich im Artikel Russische Sprache. Die ukrainische Sprache ist auch nicht viel besser gestellt.

Polen

Polen ist teilweise noch schlechter positioniert als Russland. Hier gibt es Orte wie Gdansk, Zgorzelec und Wrocław (zumindest verzichtet man auf das l, was dadurch gekennzeichnet wird, dass man es normalerweise durchstreicht), und der Expräsident war in einer Mitgłied in einer Organisation, welche sich Šolidąřńoščśćŝĉ nennt.

Slowakei und Slowenien

Damit sie nicht weiter miteinander verwechselt werden, wollen die Slowakei und Slowenien miteinander fusionieren. Um beim hierbei zu erwartenden Kampf um die Vokalverteilung nicht vom jeweils anderen über den Tisch gezogen zu werden, handhaben beide Länder genaue Informationen über ihre Vokalvorkommen sehr restriktiv, weshalb nichts genaueres bekannt ist.

Rumänien und Moldavien

Rumänien wie auch Moldavien sind bereits seit langer Zeit Vorreiter in Osteuropa bei der Vokalisierung hat bei seiner Vokaldurchdringung mittlerweile sogar Deutschland überflügelt, was auch nicht schwer ist, wenn man sich mal das deutsche Wort Arztpraxis genauer anschaut. In Rumänien gibt es Orte wie z.B. Craiova, in deren Ortsnamen Rumänien offen und stolz seinen mittlerweile erworbenen Vokalreichtum zur Schau stellt.

Die Rumänen leisten sich mittlerweile sogar den Luxus, ganze Endvokale einfach zu verschlucken, so dass z.B. die Stadt Ploieşti einfach Ploiescht (mit kaum hörbarem Murmelvokal hinter dem t, ähnlich wie im Französischen) ausgesprochen werden. Ein solches fast schon als angeberisch zu bezeichnendes Verhalten hat den Rumänen bereits viel Ärger mit ihren slawischen Nachbarn eingebracht und ist auch der Grund für den Konflikt in Transnistrien.

Insbesondere Moldavien ist übrigens eine Paradebeispiel dafür, dass komische Zeichen im Schriftbild und Vokalmangel nicht immer miteinander einhergehen müssen: In Moldawien schrieb man bis vor kurzem noch mit kyrillischen Buchstaben, was dem Vokalreichtum der rumä.... pardon, moldawischen Sprache jedoch keinen Abbruch tat.

Ehemaliges Jugoslawien

Wltweit mit am schlmmsten betrffen vom Vokalmngel sind zweiflsohne nach wie vor weite Teile des ehmalgen Jugoslwiens, hier insbesndere Kroatien, Bsnien-Herzegwina sowie Srbien und Mntengro. Diese Rgionen sind mttlerweile alle als Vkalmanglgebiete der Klasse 4 eingestft worden. Die diversen jugoslawischen Bürgerkriege (der Plattenplatz der Kamlopdia reicht leidr nicht aus, um hier alle auffhren zu können) waren insbsondre Verteilngskämpfe um Vokale. Sogar schon die Lndernamen snd davon betrffen: Kroatien heißsst auf krtisch Hrvtsk, die srbische Repblik nennt sich slbst Rspblka Srpsk. Am schlmmsten betrffen ist das Gbiet von Zŕňja Śćvńśtntđjtva. In dieser Gegend wurdn unbstätigtn Berichtn zufolg in manchn Wörtrn breits sgnannte Negativvokale hrausghört.

Di Bndesregirung rät nsbesondre Prsonen mt vkalreichen Namen (wie z.B. Tapio Maier) 'drngendst vn Reisn insbsondre nch Zntralbosnien ab! Es bsteht akute Dibstahlgfahr!

Tschechische Republik

Dieses Land, in welchem es Orte wie Hradec Kralove, Vyšehrad oder Plzeń gibt, ist – nach Jugoslawien – mit am stärksten vom Vokalmangel betroffen. Die Loslösung der Slowakei aus der ehemaligen Tschechoslowakei gilt mittlerweile als verzweifelter Versuch, die letzten slowakischen Vokalvorkommen vor tschechischem Zugriff zu bewahren.

Estland

Füürr ddeenn ausslläännddiischeenn Beettrraachtteerr maagg Eessttllaanndd (wiie auch Fiinnllaanndd) keinn Vookkaallmmaannggeellggeebbiett daarrsstteelllleenn. Diess lieggtt jeeddooch nuurr aann deerr eessttnniischeenn Reeggeell, faasstt jeeddeenn Buuchstaabbeenn einnffaach zuu veerrddooppeellnn (von wenigen Ausnahmen abgesehen). Diese Regel führt zwar dazu, dass die Anzahl der Vokale verdoppelt wird; die Anzahl der Konsonanten steigt jedoch um den gleichen Faktor.

Ungarn

Die Ungarn reden so wie die Finnen und Esten, nur eben ganz anders. Zwar zeigen sich auch in Ungarn bedenkliche Tendenzen (z.B. in Szeged); dies liegt jedoch hauptsächlich der ungarischen Eigenart, einfach sz statt ß zu schreiben. Akute Gefahr besteht nicht.

Bulgarien und Mazedonien

Bulgarien und Mazedonien betreiben schon seit langer Zeit ein Vokalisierungsprogramm, welches durchaus ansehnliche Erfolge vorzuweisen hat. Zwar sind über 90% aller freilaufenden Vokale leider nur der relativ ausdrucklose Murmelvokal ъ (ausgesprochen wie das e in murmeln). Jedoch verstanden es die Bulgaren immerhin durch den Trick, diesem im Russischen völlig klangwertlosen Buchstaben nachträglich einen Klang zu verpassen. Darüberhinaus wurden in einer Orthographiereform Ende der 40er Jahre zwei Vokale, welche vom Schriftbild eher wie Konsonanten aussahen (ѣ und ѫ) konsequent durch andere Vokale ersetzt, insbesondere auch durch e. Insbesondere sind bei der Vokalisierungskampagne bereits recht weit gediehen, wenn auch Mazedonien in der Vergangenheit oft unter einem negativen srbischen Einfluss zu leiden hatte. Durch den EU-Beitritt Bulgariens 2007 dürfte sich die Lage weiter entspannen, wenngleich auch jetzt schon keines der Länder von der WHO als akut vokalmangelgefährdetes Gebiet klassifiziert ist.