Ab
Ab war einst der höchstrangige und mit Abstand mächtigste Gott der Germelen. Noch heute gehen viele Wörter der germelischen Sprache auf ihn zurück.
In seinen besten Zeiten genügte ihm ein einziger seiner Atemzüge um große Bäume zu entwurzeln, hohe Berge ab zutragen oder ganze Städte zu verwüsten. Mit nur einem kurzen Blick sah er mehr als je ein Kamel in seinem Leben, die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Mit seinen guten Ohren konnte er jedes Wesen dieser Welt vernehmen und mit seinem geschärften Verstand auch jedes verstehen. Aus seinem Mund klangen nicht nur alle Sprachen, sondern sogar verschiedenen Sprachen zu gleichen Zeit. Es waren seine Hufe, welche die Sterne an ihren Platz setzten und mit denen die Sonne entzündet wurde, um über der Erdscheibe zu kreisen.
Die Herde der Germelen fürchtete Ab, aber wähnte sich auch in Sicherheit, so lange SIE in seiner Gunst standen. Das Ganze ging ungefähr bis zum Jahre 12 nach dem Kamel von Nazareth gut. Doch im Februar, es muss so um den 17. herum gewesen sein, trat Ab von seinem Amt zurück. Kein Kamel vermochte an seinem Entschluss etwas zu ändern, keine Opfergabe konnte den großen Gott zu etwas anderem verleiten und auch all die Klagerufe wollten nicht mehr in sein Gehör dringen. Die Herde der Germelen stand nun allein da, in den großen, annähernd unüberschaubaren Wüsten von Nordeuropa. So ein Pech.
Schnell fanden die Germelen andere Götter, denen sie sich unterwerfen konnten. Doch egal wem sie gerade auch huldigten, der Glaube an Ab blieb in ihren Köpfen stecken. Doch weil er nach wie vor unerreichbar blieb, erhob man ihn in Abwesenheit zum Gott des Rückzugs.
Fortan war es üblich bei Rücktritten von Pharaonen, Königen oder Kaisern dem Gott zu danken. Sich ohne das Abdanken zurückziehen, hätte mit Sicherheit zu einer kirchenstaatsanwaltlichen Untersuchungen geführt. Denn ganz bestimmt hätte etwas derartiges dem Vertrauen der Herde in die Ämter geschadet.
Was aus Ab wirklich wurde, ist natürlich nie richtig aufgezeichnet worden. Einige Quellen gehen aber davon aus, dass er eine Zeit lang in Osnabrück gelebt hat. Auch sein Glanz und seine Macht sollen letztendlich dahin geflossen sein, alles was ihm zum Leben blieb, war Bätzchen Ehrengold, welches ihm einmal im Jahr zugestellt wurde. Und natürlich darf als ehemaliger Gott auch zeitlebens über einen Dienstwagen verfügen.
Siehe auch: Gottheit