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Buche - Zeno.org

Buche

[701] Buche, Roth- od. Mastbuche (Fagus sylvatica), Weiß- oder Hainbuche (Carpinus Betulus). 1. Die Rothbuche, ein bekannter hoher Baum, dem die gegen den Herbst hin ins Röthliche oder Gelbliche spielende Färbung des Laubes ein eigenthümliches malerisches Aussehen verschafft. Man trifft die B. in reinen Beständen von großer Ausdehnung oder auch mit Eichen vermischt; ebenso in Nadelwaldungen eingesprengt. – Buchenholz wird zu Hochbauwesen nicht verwendet; beständig unter Wasser aber eignet es sich ganz gut beim Mühlen- und beim Schiffbau, und zu Rudern für Seeschiffe gibt es gar kein besseres Holz. Ferner dient dasselbe zu gar vielen landwirthschaftlichen Geräthen, zu Langwieden für Postwägen, zu Kanonenlafetten und starken Rädern; endlich zu Stellmacher-, Drechsler-, Tischler- und Küferarbeiten. Als Brennholz ist es vorzüglich. Lufttrocken hat es 0,750 spec. Gewicht. – Buchenlaub wird häufig zum Ausstopfen von Matrazen u. sog. Laubsäcken verwendet und zwar zweckdienlicher, als Stroh. – Bucheckern, oder Bucheln, die Früchte der Rothbuche, dienen zur Schweine- und Geflügelmast; Buchenölkuchen sollen hingegen auf Pferde fast giftig wirken, dem Rindvieh sind sie zwar unschädlich, aber auch nicht sonderlich zuträglich. – Buchenöl gibt gehörig gereinigt dem Provenceröl an gutem Geschmack wenig nach und bleibt Jahre lang gut. 100 Pf. reine Bucheln liefern 12 Pf. gutes u. 4–6 Pf. trübes Oel. – In Gartenanlagen sieht man häufig eine Spielart mit rothbraunen Blättern, die sog. Blutbuche (var. atrosanguinea). 2. Die Weiß- oder Hainbuche (Hagebuche) wird gewöhnlich nur 30–40' hoch, wächst sehr langsam, liefert wenig Ertrag im Holz und man will behaupten, daß sie andere Hölzer in ihrer Nähe zum Abstehen bringe. Dagegen ist ihr Holz merkwürdig zäh, dicht und hart und dient deßhalb überall vortrefflich als Nutz- und Bauholz, wo es im Trockenen bleibt; dem Witterungswechsel ausgesetzt geht es aber bald zu Grunde. Als Brennholz ist es vielleicht eines der besten. Getrocknet wiegt der Kubikfuß 511/2 Pf. – Besonders tauglich ist die Weißbuche in Gärten zu Laubwandungen, Hecken u. dgl. m.

Quelle:
Herders Conversations-Lexikon. Freiburg im Breisgau 1854, Band 1, S. 701.
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