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„Erbfürstentum Münster“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Erbfürstentum Münster“ – Versionsunterschied

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Das '''Erbfürstentum Münster''', auch '''Fürstentum Münster''', war der Name eines Territoriums, das aus dem Teil des säkularisierten [[Hochstift Münster|Hochstifts Münster]] bestand, der 1803 durch den [[Reichsdeputationshauptschluss]] an dasdie [[Königreich Preußen|preußische Monarchie]] fiel. Es wurde 1806 im Rahmen des [[Vierter Koalitionskrieg|Vierten Koalitionskrieg]]s von den Franzosen besetzt und ging 1808 im [[Großherzogtum Berg]] auf.
 
== Vorgeschichte ==
Ein großer Teil des östlichen Hochstifts Münster fiel durch den Pariser Vertrag vom 23. Mai 1802 als Folge von preußisch-französischen Vereinbarungen über die Entschädigung des linksrheinischen Besitzes an Preußen. General [[Gebhard Leberecht von Blücher]] marschierte am 3. August 1802 in [[Münster]] ein. Auf der Basis eines königlichen Patents wurde das Erbfürstentum Münster gebildet.
Dazu gehörten neben der Stadt Münster die Ämter [[Sassenberg]], [[Stromberg (Oelde)|Stromberg]], [[Werne]] und [[Lüdinghausen]] sowie Teile der Ämter [[Wolbeck (Münster)|Wolbeck]], [[Dülmen]], [[Horstmar]], [[Rheine]] und [[Bevergern]].<ref>Johann Josef Scotti u.&nbsp;a.: ''Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Königlich Preußischen Erbfürstenthume Münster und in den standesherrlichen Gebieten Horstmar, Rheina-Wolbeck, Dülmen und Ahaus-Bocholt-Werth über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege.'' Bd.&nbsp;3, Zweite Abtheilung: ''Erbfürstentum Münster / A.&nbsp;Territorial-Nachweisung zur 2ten Abtheilung der Münsterschen Provinzial-Gesetz-Sammlung'', S.&nbsp;6–8 ([http://www.lwl.org/westfaelische-geschichte/txt/normal/txt329.pdf Digitalisat]; PDF-Datei; 136&nbsp;kB).</ref>
Der König war gleichzeitig der Erbfürst. Eine Spezialorganisationskommission unter dem [[Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein|Freiherrn vom Stein]] übernahm die Verwaltung. Der Reichsdeputationshauptschluss bestätigte 1803 den Übergang an Preußen. Im neuen Erbfürstentum Münster gab es erhebliche Vorbehalte gegenüber dem neuen Landesherrn.
 
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== Ende ==
Im Zuge des [[Vierter Koalitionskrieg|Vierten Koalitionskrieges]] wurden die preußischen Besitzungen in [[Westfalen]] im November 1806 von den Franzosen besetzt. Das Fürstentum Münster wurde zusammen mit der [[Grafschaft Mark]], der [[Grafschaft Lingen|Grafschaft Lingen-Tecklenburg]] und dem [[FürstbistumHochstift Osnabrück]] zu einem Militärgouvernementbezirk mit Sitz in Münster zusammengefasst. Die Kriegs- und Domänenkammer wurde in Administrations-Kollegium umbenannt und von Vincke 1807 entlassen.
 
Mit dem [[Friede von Tilsit|Frieden von Tilsit]] verzichtete Preußen 1807 auf seine Besitzrechte am Fürstentum Münster. Im Januar 1808 fiel es an das GroßfürstentumGroßherzogtum Berg, das es in seine beiden Départements [[Département Ems|Ems]] und [[Département Ruhr|Ruhr]] eingliederte und Verwaltungsstrukturen nach französischem Muster schuf. Im Jahr 1810 wurde der nordwestlich einer Linie von [[Haltern]] über [[Telgte]] bis [[Warendorf]] gelegene Teil des ehemaligen Fürstentums Münster von Frankreich annektiert.
 
Im Jahr 1815 wurde auf dem [[Wiener Kongress]] der größte Teil des ehemaligen Fürstentums endgültig Preußen zugeschlagen und kam zum [[Regierungsbezirk Münster]] der neuen [[Provinz Westfalen]]. Der nördliche Zipfel des Fürstentums, bestehend aus den Gemeinden [[Bexten-Listrup]], [[Gleesen]] und [[Salzbergen#Gemeindegliederung|Holsten]], fiel an das [[Königreich Hannover]].
 
== Literatur ==
* [[Gerhard Köbler: ''Fürstbistum Münster.'' In]]: ''Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' 4.&nbsp;Aufl, vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 1992, ISBN 3-406-35865-9, S.&nbsp;397.
 
== Weblinks ==
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[[Kategorie:Gegründet 1802]]
[[Kategorie:Aufgelöst 1806]]
[[Kategorie:Verwaltungsgliederung Preußens|Munster]]