(Translated by https://www.hiragana.jp/)
„Guna Yala“ – Versionsunterschied – Wikipedia
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Luke081515Bot (Diskussion | Beiträge)
Bot: Ein Weblink wurde korrigiert
 
(27 dazwischenliegende Versionen von 19 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1:
{{Infobox Verwaltungsgliederung in Lateinamerika
|NAME = KunaGuna Yala
|STAAT = Panamá
|KARTE = KunaGuna Yala in Panama.svg
|KARTE-IMAGEMAP = Imagemap Panama1
|HAUPTSTADT = [[El Porvenir (Panama)|El Porvenir]]
Zeile 9:
|BEVÖLKERUNGSDICHTE = 15.3
|GOUVERNEUR =
|ANZAHL_PROVINZEN = 4 Corregimientos<br />&nbsp;&nbsp;&nbsp;51 Gemeinden
|GROSSSTÄDTE =
|STÄDTE =
Zeile 20:
|BILD1-BESCHREIBUNG = Guna Yala
|BILD2= KunaWomanWithMolas.jpg
|BILD2-BESCHREIBUNG = Angehörige des Kuna -Yala -Stammes mit traditioneller Mola-Stickerei
|BILD3=
|BILD3-BESCHREIBUNG =
Zeile 26:
Die Comarca '''Guna Yala''' (früherer Name: ''San Blas'', danach '''Kuna Yala''') ist ein autonomes Gebiet an der Nordküste [[Panama]]s am [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozean]].
 
Eine Kette aus etwa 365 Inseln in der karibischen See vor der nördlichen Küste Panamas, die sich rund 180&nbsp;km bis zur kolumbianischen Grenze erstreckt, bildet den [[San-Blas-Inseln|Archipel San Blas]]. Sie und die Küstenregion zwischen [[Puerto Obaldía]] im Osten an der [[Kolumbien|kolumbianischen]] Grenze und der Insel [[El Porvenir (Insel)|El Porvenir]] im Westen werden von rund 33.000 Angehörigen des Volkes der '''[[Kuna (Ethnie)|Kuna]]''' bewohnt, nur etwa 50 der Inseln sind dauerhaft bewohnt. Im Norden wird das Gebiet durch eine große Anzahl der [[Karibik]]küste vorgelagerter [[Koralleninsel]]n begrenzt, im Süden durch die Hügelkette [[Cordillera de Kuna Yala]].
 
== Geschichte der Region ==
 
Die Kuna haben der Unterwerfung durch die Zentralregierung in blutigen Auseinandersetzungen getrotzt, die schließlich 1925 in einem Aufstand, der Dule-Revolution, gipfelte. Obwohl 1930 ein politischer Vergleich geschlossen wurde, mussten die IndiosIndigenen noch jahrzehntelang kämpfen, bis schließlich das semiautonome Gebiet Kuna Yala etabliert war.
 
== Kultur ==
 
In Heimarbeit gefertigt werden die [[Mola (Nähkunstwerk)|Molas]], Erzeugnisse eines einzigartigen Kunsthandwerks [[Mesoamerika]]s. Dabei handelt es sich um eine Applikations-Stickerei, die ursprünglich und auch heute noch die Blusen der Frauen ziert. Diese Tracht ist in ihrer heutigen bunten Form erst ab 1950 entstanden. Die Vorläufer zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben sich vermutlich aus der bis dahin üblichen Körperbemalung statt -bekleidung, die die ersten Missionare förderten, entwickelt. Es gibt nicht nur traditionelle Motive, sondern auch umgestaltete Industrielabels, Kommentare zu politischen Ereignissen, sogar als Informations- und Lehrmedium werden sie verwendet (z.&nbsp;B. Motiv eines Kaimans, der ein Kind attackiert). In der Auseinandersetzung mit den USA in den 1990er Jahren erhielten die Molas einen Status als panamaisches Identitätssymbol und haben sich spätestens seitdem auch in der Oberschichtwestlich desorientierten westlichen orientiertenOberschicht Panamas etabliert. Viele Molas werden in Museen auf der ganzen Welt ausgestellt. Im Alltagsleben gehören sie, neben den ebenso bunten unterschenkel- und unterarmbedeckenden Bändern, zum normalen Schmuck der Kuna-Frauen. Sie trifft man tagsüber in der Fußgängerzone von Panama-Stadt beim Verkauf, zwei Tage später in ihren Hütten im Archipel. Sie nutzen für die Reise das Flugzeug.
 
Am bekanntesten ist die [[El Porvenir (Insel)|Isla El Porvenir]], auf der sich der Gruppentourismus bereits massierthäuft. Auch auf den Inseln Isla Sapibenega, Isla Wichubualá (alias Wichub Wala oder Huala) und Isla Okuptupu gibt es erste touristische Strukturen. Weiter südlich liegende Inseln der Kunas, wie z.&nbsp;B. [[Playón Chico]] (Ukupseni), sind nur sehr schwer und nur mit einfachen Propellermaschinen zu erreichen. Die Einladung eines Einheimischen einschließlich Zustimmung der Stammesvorsteher (Kaziken) ist erforderlich. Es herrscht die [[Kuna-Sprache]] vor, Englisch wird dort fast gar nicht, Spanisch nur von einigen gesprochen.
[[Datei:Bandera de la Comarca Guna Yala.svg|thumbmini|140px|Flagge von Guna Yala]]
[[Datei:Flag of Kuna Yala.svg|thumbmini|140px|Flagge der Dule-Revolution von 1925]]
Die Comarca liegt zwischen 8°25’ und 9°32’ nördlicher Breite bzw. 79°20’ und 77°8’ westlicher Länge und hat eine Länge von 181 Kilometern.
 
Die Flagge, die San Blas bzw. Kuna Yala von 1925 bis 2010 führte, bildet eineein [[Swastika]] (Hakenkreuz) mit nach links zeigenden Haken ab. Diese stellt einen symbolisierten [[Kraken|Oktopus]] dar, der nach der lokalen Überlieferung die Welt erschaffen hat. Seit 2010 führt das nunmehr in Guna Yala umbenannte Gebiet eine neue Flagge, auf der zwei gekreuzte Arme mit [[Pfeil und Bogen]] dargestellt sind. Die bisherige Flagge wird für Zwecke beibehalten, die den Widerstand und die Dule-Revolution von 1925 darstellen.<ref>Congreso General Kuna: [{{Webarchiv|text=Boletín Informativo, Guna Yala, Bardudnii - Diciembre, 2010 |url=http://www.congresogeneralkuna.com/ISGAR.Dic.%20010.pdf Boletín Informativo, Guna Yala, Bardudnii|wayback=20120206093117 |archiv-bot=2018-04-13 Diciembre,05:21:18 2010]InternetArchiveBot }} (PDF; 2,3&nbsp;MB), pS. &nbsp;4.</ref>
 
== Politische Einteilung ==
Politisch ist die Region in vier Corregimientos unterteilt, die sich weiter in 51 Gemeinden (spanisch ''comunidad'', Kuna-Sprache ''Neggwebur'') gliedern):
; 1. Corregimiento de Narganá
'''1. Corregimiento de Narganá.''': Dieses Gebiet mit einer Fläche von 965,1&nbsp;km²<ref>[http://www.contraloria.gob.pa/inec/Archivos/P2391Cuadro14.pdf Cuadro 14. INDICADORES DEMOGRÁFICOS DERIVADOS] (PDF; 76&nbsp;kB)</ref> hatte im Jahr 2000 genau 14.060 Einwohner in 28 Gemeinden, die meisten davon auf Inseln. Man kann unterscheiden zwischen drei verschiedenen soziokulturellen Gegebenheiten: a) dem Sektor Cartí, welcher reich an Kultur ist und wo es am meisten [[Tourismus]] gibt; b) dem Sektor der Gemeinden Río Azúcar, Narganá und Corazón de Jesús, der den größten westlichen Einfluss aufweist. Hier bestehen auch einige staatliche Institutionen und Infrastrukturen; und c) das Gebiet, das die Gemeinden von Tigre und Ticantiqui umfasst, welche sich noch in einem natürlichen Zustand bezüglich der kulturellen Aspekte befinden.
; 2. Corregimiento de Ailigandí
'''2. Corregimiento de Ailigandí.''': Das Corregimiento mit einer Fläche von 631,7&nbsp;km² beinhaltet 10 Gemeinden mit einer Gesamtbevölkerung (2000) von 11.644 Personen. Es ist die Region mit der größten Bevölkerungsdichte (20,8 Einwohner pro km²). Die soziokulturellen Charakteristiken sind sehr homogen und befinden sich, bedingt durch vermehrten westlichen Einfluss, in einem Übergang. Es hat - wie das Corregimiento de Narganá - Infrastrukturen wie Gesundheitszentrum, Spital, [[Aquädukt]], Landepisten und Schulen.
; 3. Corregimiento de Tubualá
'''3. Corregimiento de Tubualá.''': Umfasst 11 Gemeinden auf einer Fläche von 613,1&nbsp;km² mit einer Bevölkerungszahl (2000) von 6.733 Personen. Diese Gemeinden haben weniger [[Infrastruktur]] und sind wenigergeringer von der westlichen Welt beeinflusst.
; 4. Corregimiento de Puerto Obaldía
'''4. Corregimiento de Puerto Obaldía.''': Das schwer zugängliche Corregimiento im Osten an der Grenze zu Kolumbien mit einer Fläche von 130,9&nbsp;km² umfasst nur einen Küstenstreifen ohne Inseln und hatte im Jahr 2000 nur 672 Einwohner in den beiden Gemeinden Puerto Obaldia und La Miel, und die geringste Bevölkerungsdichte mit 7,0 Einwohnern pro km².
 
== Trivia ==
'''1. Corregimiento de Narganá.''' Dieses Gebiet mit einer Fläche von 965,1&nbsp;km²<ref>[http://www.contraloria.gob.pa/inec/Archivos/P2391Cuadro14.pdf Cuadro 14. INDICADORES DEMOGRÁFICOS DERIVADOS] (PDF; 76&nbsp;kB)</ref> hatte im Jahr 2000 genau 14.060 Einwohner in 28 Gemeinden, die meisten davon auf Inseln. Man kann unterscheiden zwischen drei verschiedenen soziokulturellen Gegebenheiten: a) dem Sektor Cartí, welcher reich an Kultur ist und wo es am meisten [[Tourismus]] gibt; b) dem Sektor der Gemeinden Río Azúcar, Narganá und Corazón de Jesús, der den größten westlichen Einfluss aufweist. Hier bestehen auch einige staatliche Institutionen und Infrastrukturen; und c) das Gebiet, das die Gemeinden von Tigre und Ticantiqui umfasst, welche sich noch in einem natürlichen Zustand bezüglich der kulturellen Aspekte befinden.
 
* In der spanischen [[Netflix]]-Serie ''[[Haus des Geldes]]'' leben die beiden Protagonisten Rio und Tokio zwei Jahre lang nach dem Überfall auf die spanische Banknotendruckerei auf einer Insel der Region.
'''2. Corregimiento de Ailigandí.''' Das Corregimiento mit einer Fläche von 631,7&nbsp;km² beinhaltet 10 Gemeinden mit einer Gesamtbevölkerung (2000) von 11.644 Personen. Es ist die Region mit der größten Bevölkerungsdichte (20,8 Einwohner pro km²). Die soziokulturellen Charakteristiken sind sehr homogen und befinden sich, bedingt durch vermehrten westlichen Einfluss, in einem Übergang. Es hat - wie das Corregimiento de Narganá - Infrastrukturen wie Gesundheitszentrum, Spital, [[Aquädukt]], Landepisten und Schulen.
 
== Literatur ==
'''3. Corregimiento de Tubualá.''' Umfasst 11 Gemeinden auf einer Fläche von 613,1&nbsp;km² mit einer Bevölkerungszahl (2000) von 6.733 Personen. Diese Gemeinden haben weniger [[Infrastruktur]] und sind weniger von der westlichen Welt beeinflusst.
 
* {{Literatur
'''4. Corregimiento de Puerto Obaldía.''' Das schwer zugängliche Corregimiento im Osten an der Grenze zu Kolumbien mit einer Fläche von 130,9&nbsp;km² umfasst nur einen Küstenstreifen ohne Inseln und hatte im Jahr 2000 nur 672 Einwohner in den beiden Gemeinden Puerto Obaldia und La Miel, und die geringste Bevölkerungsdichte mit 7,0 Einwohnern pro km².
|Autor=Torge Löding
 
|Titel=Oh, wie schön ist es vor Panama!
== Literatur ==
|Sammelwerk=Die Welt
* {{Literatur| Autor=Torge Löding| Titel=Oh, wie schön ist es vor Panama!| Sammelwerk=Die Welt| Jahr=2010| Monat=Oktober| Tag=10| Online=[https://www.welt.de/print/die_welt/reise/article10329342/Oh-wie-schoen-ist-es-vor-Panama.html online]| Zugriff=2012-07-07 }}
|Datum=2010-10-10
* ''Cuna-Indios - Die Dickschädel von San Blas'' [[Geo (Zeitschrift)|Geo]] 11/1977, S. 140-156. Verlag Gruner + Jahr, Hamburg.
* {{Literatur| Autor=Torge Löding| Titel=Oh, wie schön ist es vor Panama!| Sammelwerk=Die Welt| Jahr=2010| Monat=Oktober| Tag=10| Online=[https://www.welt.de/print/die_welt/reise/article10329342/Oh-wie-schoen-ist-es-vor-Panama.html onlinewelt.de]| Zugriff=2012-07-07 }}
* ''Cuna-Indios - Die Dickschädel von San Blas''. In: ''[[Geo (Zeitschrift)|Geo]]'', 11/1977, S. 140-156. Verlag Gruner + Jahr, Hamburg140–156.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Kuna Yala}}
{{Wikivoyage|Kuna Yala}}
* [http://www.congresogeneralkuna.org/ Congreso General Kuna]
* [http://www.gunayala.org.pa/Nuestras_autoridades.htm Liste der ''comunidades'']
* [http://www.contraloria.gob.pa/inec/archivos/0.123449204%20DISTRITO_KUNA_YALA.pdf Amtliche Verwaltungskarte mit den ''Corregimientos''] (PDF; 2,64&nbsp;MB)
* [http://www.contraloria.gob.pa/inec/archivos/0.797706202%20PROVINCIAL_KUNA_YALA.pdf Amtliche Karte mit den wichtigsten Orten] (PDF; 1,87&nbsp;MB)
 
== Einzelnachweise ==