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! colspan="2" | Zwischenbrücken
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! Wappen
! Karte
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| <center> [[BildDatei:AUT Zwischenbrücken COA.png|140px|Wappen von Zwischenbrücken]]</center> || <center>[[ImageDatei:KarteBezirksteile fehltleopoldstadt.png|140pxalternativtext=|140x140px]]</center>
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'''Zwischenbrücken''' war bis 1849/1850 eine eigenständige [[Gemeinde]] und ist heute ein [[Stadtteil]]Bezirksteil [[Wien]]s im 2. [[Wiener Gemeindebezirke|Wiener Gemeindebezirk]], [[Leopoldstadt]], sowie im 20. Wiener Gemeindebezirk, [[Brigittenau]]. Ein Teil des früheren Ortes, der in den donaunächsten Teil des späteren 21. Bezirks, [[Floridsdorf]], reichte, ist bei der [[Wiener Donauregulierung]] 1870–1875 zu Gunsten des neuen Flussbetts des Hauptstromes und des Überschwemmungsgebietes abgetragen worden.
 
== Geografie ==
[[BildDatei:Karte-Zwischenbrücken.jpg|thumbmini|200px|Plan Zwischenbrückensvon Zwischenbrücken 1821]]
 
Das Gebiet des historischen Zwischenbrücken liegt im Osten der Brigittenau, im Norden der Leopoldstadt und am Floridsdorfer Donauufer.
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== Geschichte ==
Seinen Namen verdankt das Gebiet der Lage zwischen zwei [[DonauWiener Donaubrücken#Geschichte|Donaubrücken]]brücken, der großen Taborbrücke (nahe Floridsdorf) und der kleinen Taborbrücke (nahe Mauthaus Am Tabor / Taborstraße im 2. Bezirk)<ref>[http{{Webarchiv|url=https://www.wien.gv.at/bezirke/brigittenau/geschichte-kultur/geschichte/donauregulierung1.html |wayback=20201124092945 |text=Vorgeschichte der Donauregulierung auf der offiziellen Website der Stadt Wien]}}</ref>, über die die Fernstraße von Wien nach [[Böhmen]] und [[Mähren]] verlief. Ihre Errichtung 1698 sowie die Befestigungsanlagen im nördlichen Augebiet Wiens (Großer [[Tabor (Wehranlage)|Tabor]]) ermöglichten die Besiedlung des Gebietes.
 
Die ersten Häuser und Wachgebäude wurden von den hier stationierten Mautwächtern und Wachsoldaten errichtet, später kamen auch zwei Gasthäuser hinzu. Diese lebten von den Reisenden und den Fuhrleuten. Auch mehrere [[Schiffmühle (Technik)|Schiffmühlen]]n ließen sich am Nordufer der Taborau sowie am benachbarten Kaiserwasser bei der kleinen Taborbrücke nieder.
 
Kirchlich gehörte Zwischenbrücken zur [[Pfarrkirche Leopoldau]]. Da es den Mautbeamten aber oft auch am Sonntag nicht möglich war, ihren Posten zu verlassen, forderten sie eine eigene Kapelle. Dieser Wunsch wurden ihnen schließlich 1769 mit dem Bau der [[Johannes-Nepomuk-Kapelle (Zwischenbrücken)|Johannes-Nepomuk-Kapelle]] erfüllt. Als Benefiziat wurde Christian Volkmann eingesetzt. Unter seinem Nachfolger Hennrichs wurde die Kapelle 1809 samt der Kirchenkasse von den [[Franzosen]] geplündert.
 
Gegenüber der Kapelle befand sich ein Gasthaus, in dem am 25. September 1814 [[Alexander I. (Russland)|Zar Alexander von Russland]], [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|König Friedrich Wilhelm von Preußen]] und [[Franz II. (HRR)|Kaiser Franz I.]] zusammentrafen. Zur Erinnerung wurde das Gasthaus forthin "Zu„Zu den drei Alliierten"Alliierten“ genannt. 1836 wurde Zwischenbrücken in die neu gegründete [[Katholische Pfarrkirche Floridsdorf|Pfarre Floridsdorf]] übernommen, danach begann der Aufschwung des kleinen Ortes.
 
Nach dem Bau der [[Kaiser-Ferdinands-Nordbahn]], die hier 1838 den Betrieb aufnahm, wurden die Nordbahnwerkstätten in Zwischenbrücken angesiedelt. Zudem wurden eine Maschinenfabrik, ein Gaswerk und ein Walzwerk errichtet. Leopold Stephan erzeugte hier 1849 die ersten Gummiwaren Österreichs.
[[ImageDatei:Zwischenbruecken Gasthaus zu den drei Alliierten.jpg|thumbmini|250px|Zwischenbrücken 1843]]
1850 wurde Zwischenbrücken nach Wien eingemeindet und gemeinsam mit der [[Brigittenau]] in den damals gegründeten 2. Bezirk, [[Leopoldstadt]], eingegliedert. Das äußere Zwischenbrücken (nahe bei Floridsdorf) fiel der [[Wiener Donauregulierung]] zum Opfer und wurde 1870 bis 1875 abgetragen. Es hätte sich sonst auf dem neuen Überschwemmungsgebiet (''Inundationsgebiet'') der DonauwieseDonau, heute auf der [[Donauinsel]], zwischen der [[Floridsdorfer Brücke]] und der [[Nordbahnbrücke]] befunden. Auch das innere Zwischenbrücken am Kaiserwasser wurde zum Teil abgetragen, da die Straßenzüge (heute Kreuzungsbereich Innstraße-Vorgartenstraße) nicht in die Rasterplanung parallel zum neuen Donaustrom passten. Der abgesiedelten Bevölkerung wurde in den damaligen Wiener Vororten [[Donaufeld]], [[Leopoldau]] und [[Kaisermühlen]], alle am linken Ufer der regulierten Donau, neuer Wohnraum angeboten. Das beliebte Vergnügungsetablissement „[[Universum (Brigittenau)|Universum]]“ nahe der [[Taborstraße]] musste 1870 dem [[Wien Nordwestbahnhof|Nordwestbahnhof]] weichen.
 
Das Gebiet wurde in der Folgezeit rasch verbaut. Im Jahr 1900 erreichten Brigittenauer Kommunalpolitiker die Trennung von der Leopoldstadt und die Konstituierung des 20. Gemeindebezirks namens Brigittenau. Diese Trennung führte zur Teilung des historischen Zwischenbrücken, da die neue Bezirksgrenze dem Straßenraster schematisch folgte; der Teil Zwischenbrückens südlich der Innstraße verblieb beim 2. Bezirk. Der historische Ortsname scheint bis heute an der Grenze zwischen 2. und 20. Bezirk auf Stadtplänen auf, das Zwischenbrückener Wappen ist Bestandteil beider Bezirkswappen.
 
1906 wurde die Pfarre Zwischenbrücken um die [[Allerheiligenkirche (Wien)|Allerheiligenkirche]] gegründet, die den Namen weiterführte. Sie ging 2017 in der Pfarre ''Zu Allen Heiligen'' auf (siehe auch [[Liste der Pfarren im Stadtdekanat 2/20 (Erzdiözese Wien)]]).
Die letzte große Bebauung des Gebietes fand, vor allem im Brigittenauer Teil Zwischenbrückens, zur Zeit der [[Geschichte Österreichs#Die Erste Republik (1918–1938)|Ersten Republik]] im „[[Rotes Wien|Roten Wien]]“ statt: Es wurden zahlreiche [[Gemeindebau|Gemeindebauten]] genannte kommunale Wohnhausbauten errichtet.
 
Die letzte große Bebauung des Gebietes fand, vor allem im Brigittenauer Teil Zwischenbrückens, zur Zeit der [[Geschichte Österreichs#Die Erste Republik Österreich (1918–19381919–1934)|Ersten Republik]] im „[[Rotes Wien|Roten Wien]]“ statt: Es wurden zahlreiche [[Gemeindebau|Gemeindebauten]]ten genannte kommunale Wohnhausbauten errichtet.
Seit dem Jahr 2000 ist Zwischenbrücken in eine neue Entwicklungsphase eingetreten. Die beiden großen Güterbahnhofsgelände des früheren [[Wien Nordwestbahnhof|Nordwestbahnhofs]] und des früheren [[Bahnhof Wien Praterstern|Nordbahnhofs]], die das Gebiet von zentrumsnäheren Stadtteilen seit 1838 bzw. 1870 abgeschirmt haben, werden für den Bahnverkehr nicht mehr benötigt und daher in neue Stadtteile umgewandelt. Dadurch verliert Zwischenbrücken seine Randlage im zentralen Stadtbereich.
 
Seit dem Jahr 2000 ist Zwischenbrücken in eine neue Entwicklungsphase eingetreten. Die beiden großen Güterbahnhofsgelände des früheren [[Wien Nordwestbahnhof|Nordwestbahnhofs]] und des früheren [[Bahnhof Wien PratersternNordbahnhof|Nordbahnhofs]], die das Gebiet von zentrumsnäheren Stadtteilen seit 1838 bzw. 1870 abgeschirmt haben, werden für den Bahnverkehr nicht mehr benötigt und daher in neue Stadtteile umgewandelt (siehe [[Nordbahnviertel]]). Dadurch verliert Zwischenbrücken seine Randlage im zentralen Stadtbereich.
 
== Wappen ==
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== Persönlichkeiten ==
* [[Anton Karas]] (1906–1985), österreichischer Zitherspieler und Komponist
* [[Otto Clemens]] (* 1946), österreichischer Schauspieler und Fernsehsprecher. Aufgewachsen in der [[Universumstraße]] und als die Stimme der [[Universum (Fernsehserie)|Universum-Dokumentationen]] bekannt
 
== Literatur ==
* Felix Czeike: ''Historisches Lexikon Wien.'', Band 1 und Band 5, Kremayr und Scheriau, Wien 1992 bzw. 1997, ISBN 3-218-00543-4 bzw. ISBN 3-218-00547-7.
* Christopher Mavric: ''Zwischen Brücken.'' Text: Oskar Aichinger, 152 Seiten, 70 Abb., Fotohof Edition, Salzburg 2020, ISBN 978-3-902993-89-2.
 
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
<references />
 
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[[Kategorie:Ort in Wien]]
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[[Kategorie:Leopoldstadt]]
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