„Erfindung“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung Markierungen: Mobile Bearbeitung Mobile Web-Bearbeitung |
InternetArchiveBot hat 1 Archivlink(s) ergänzt und 0 Link(s) als defekt/tot markiert.) #IABot (v2.0.9.5 |
||
(21 dazwischenliegende Versionen von 16 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
[[Datei:De uitvinding van de distillatie, anoniem, Museum Plantin-Moretus ,PK OPB 0186 008.jpg|mini|''Die Erfindung der [[Destillation]]'', Kupferstich, 16. Jahrhundert]]
== Erfindung und Entdeckung ==
Zeile 9:
Eine exaktere Definition lautet: Entdeckung ist die erstmalige Beschreibung eines [[Naturgesetz]]es, z. B. der elektrischen Kraft zwischen Atomen oder eines aus Naturgesetzen abgeleiteten Gesetzes, z. B. das [[Coulombsches Gesetz|Coulombsche Gesetz]].
Erfindung hingegen ist die Anwendung der Naturgesetze in bisher nicht dagewesener [[Konstellation]] zur Lösung eines gegebenen [[Problem]]s (Technik). Somit ist jede erstmalige Beschreibung oder Anwendung einer
== Erste Erfindungen ==
Erste Erfindungen machte bereits der Naturmensch. Sie betrafen insbesondere [[Werkzeug]]e, die eine bessere Verwendung von Arm und Hand zur Folge hatten. Nachdem der Mensch die Entdeckung gemacht hatte, dass ein Stein in der Hand die Wirkung des Armes erhöhte, konnte er dem Stein eine besondere Form geben, um dessen Wirkungsweise zu erhöhen. Das führte unter anderem zur Erfindung des [[Faustkeil]]s, des [[Axt|Beils]], der [[Axt]], des [[Hammer]]s, der [[Sichel (Werkzeug)|Sichel]] und des [[Schwert]]s.
Kritiker argumentieren, der Mensch könne sich nicht als der erste Erfinder bezeichnen. Heute sei aus der [[Zoologie]] bekannt, dass
== Der Prozess des Erfindens (Geneplore Model) ==
[[Datei:Photographing Sound in 1884. A rare photograph taken at Volta Laboratory by J. Harris Rogers, a friend of Bell and Tainter (Smithsonian photo 44312-E) i009.jpg|mini|Experimentelle Aufzeichnung von Sprachmustern durch Fotografie. Volta Labor, Washington, D.C., 1884]]
Finke und andere (1992) beschäftigten sich mit den Prozessen des kreativen Erfindens unter Berücksichtigung des Geneplore-Modells. Nach diesem Modell lassen sich bei Erfindungsprozessen zwei Phasen unterscheiden:
* In der generativen Phase werden so genannte ''preinventive forms'' entwickelt; in der explorativen Phase werden diese
* In weiteren Experimenten stellte sich heraus, dass auch dann besonders kreative Ergebnisse erzielt werden, wenn Versuchspersonen zunächst nur die drei Objekte kombinieren, ohne Objektkategorie oder Funktion zu berücksichtigen (bzw. wenn sie zunächst ''preinventive forms'' synthetisierten).
Die ''preinventive forms'' besitzen nach Finke und
[[TRIZ]] ist ein formalisierter Prozess zu konkreten Problemlösungsansätzen, die zu Erfindungen führen können.
== Wirkung von Erfindungen ==
Dazu bedurfte es – außer der Bewältigung der damit aufgeworfenen, oft tiefgreifenden Nebenwirkungen auf anderen Gebieten – der technischen Entwicklung auf dreierlei Stufen:
'''1. Material: Man braucht vielerlei haltbare, belastbare Werkzeuge'''
: Seit Jahrtausenden weiß die Menschheit [[Eisen]] (und anderes) zu finden und zu verarbeiten.
'''2. Energie: Die Werkzeuge müssen hergestellt, dann muss damit gearbeitet werden.'''
Zeile 38 ⟶ 39:
:Das Aufkommen von zuerst analoger, dann digitaler Datentechnik ermöglicht seit rund 100 Jahren zunehmend eine automatisierte Produktion, das heißt eine Ermöglichung von Leistungsdruckverringerung und anderer Verschönerung der Arbeitsweise wie von teilweiser oder gänzlicher Freistellung von Menschen von Arbeit oder Umwidmung von Arbeit zu Erziehung, Pflege und dergleichen.
Dafür, ob eine Erfindung zu einem [[Fortschritt]] führt, ist nicht die Technik, sondern die gesellschaftliche Akzeptanz entscheidend.<ref>{{Literatur |Autor=Ulrich Schnabel |Titel=Technologischer Fortschritt: So kommt das Neue in die Welt |Sammelwerk=Die Zeit |Ort=Hamburg |Datum=2019-09-14 |ISSN=0044-2070 |Online=https://www.zeit.de/2019/38/digitalisierung-fortschritt-prognosen-forschung-innovation |Abruf=2019-11-17}}</ref> Diese Akzeptanz kann aber auch durch äußere Einflüsse erzwungen werden. Ein Beispiel dafür ist das Durchsetzen der Erfindung des [[
== Patentfähige Erfindungen ==
Zeile 47 ⟶ 48:
nicht naheliegende Lehre zum technischen Handeln, das heißt eine Anweisung zum Einsatz beherrschbarer Naturkräfte zur unmittelbaren Erreichung eines kausal übersehbaren Erfolgs.
Im [[Patentrecht (Deutschland)|deutschen]], österreichischen und Schweizer Patentrecht ist geregelt, dass die Erfindung auf einem technischen Gebiet liegen muss.<ref name="Europäisches Patentübereinkommen Artikel 52">
== Nicht patentfähige Erfindungen ==
Zeile 66 ⟶ 67:
* [[Erfinderbenennung]]
* [[Erfindernennung]]
* [[First principle thinking]]
* [[Streitgegenstand im Patentnichtigkeitsverfahren]]
* [[Patentnichtigkeitsprozess]]
Zeile 71 ⟶ 73:
* [[Vorbenutzungsrecht]]
* [[Weiterbenutzungsrecht]]
* [[
== Literatur ==
Zeile 86 ⟶ 88:
* Jörg Meidenbauer: ''DuMonts Chronik der Erfindungen und Entdeckungen.'' DuMont-Monte, Köln 2002, ISBN 3-8320-8764-8.
* Marcus Popplow: ''Erfindung.'' In: ''Enzyklopädie der Neuzeit.'' Band 3: ''‚Dynastie‘ – ‚Freundschaftslinien‘.'' Stuttgart 2006, Sp. 435–440.
* [[Fausto Veranzio]]: ''Machinae Novae, Fausti Verantii siceni cum delaratione Latina, Italica, Hispanica, Gallica, et Germanica.'' ca. 1615–1616. Nachdruck: ''Erfindungen von einst.'' Nachdruck des Buches „Neue Maschinen“ um 1615. Mit einem Nachwort von Ernst H. Berninger. Harenberg, Dortmund (= ''Die bibliophilen Taschenbücher.'' Band 306).
* [[Polydor Vergil]]: ''Polydori Vergilii Urbinatis De Inventoribus Rerum Libri Tres.'' Venedig 1499.
* Hubert Weitensfelder: ''Die großen Erfinder''. Marix, Wiesbaden 2009, ISBN 978-3-86539-944-1 (= ''Marixwissen'').
Zeile 95 ⟶ 98:
{{Commonscat|Inventions|Erfindungen}}
{{Wikisource|Erfindungen}}
== Einzelnachweise ==
Zeile 105 ⟶ 106:
[[Kategorie:Patentrecht]]
[[Kategorie:Technischer Fortschritt]]
[[Kategorie:
|