„Synthetisches Urteil a priori“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Regi51 (Diskussion | Beiträge) K Änderungen von 178.13.244.32 (Diskussion) rückgängig gemacht (HG) (3.4.12) Markierung: Zurücksetzung |
||
(9 dazwischenliegende Versionen von 9 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1:
Der Ausdruck „'''synthetisches Urteil
Der Artikel folgt den Unterscheidungen, wie sie im Text der Einleitung in der zweiten Auflage (B) der [[Kritik der reinen Vernunft]] vorgestellt werden.▼
▲
== Meinung a priori und a posteriori ==▼
{{Hauptartikel|a priori}}
Für Kant findet wahrheitsfähige Erkenntnis in Urteilen statt. Als Urteile bezeichnet Kant die gedankliche Verbindung von Begriffen oder anderen Urteilen, die problematisch, wahr („assertorisch“) oder sogar notwendig sein können. Im einfachsten Fall des [[kategorisches Urteil|kategorischen Urteils]] wird einem [[Subjekt (Philosophie)|Subjekt]] (im Sinne von {{
Urteile a priori erkennt man
# an ihrer ''[[Notwendigkeit]]'': Sie können nicht falsch sein, ihre [[Negation]] enthält einen logischen oder realen Widerspruch.
# an der ''strengen [[Allgemeines und Einzelnes|Allgemeinheit]]'': Sie gelten ohne Ausnahme und unter allen Umständen.
Urteile a posteriori beschreiben zwar die Wirklichkeit, aber ohne Notwendigkeit und Allgemeinheit: Es ist vorstellbar, dass es sich anders verhielte; der beschriebene Sachverhalt gilt nicht für alle Fälle des Subjekts oder nicht für alle Zeit. Gestützt auf Erfahrung können durch [[Induktion (Denken)|induktive]] Verallgemeinerung nur vergleichsweise allgemeine Urteile gefällt werden, bei denen nicht ausgeschlossen werden kann, dass es Ausnahmen gibt. Es handelt sich um Regeln, jedoch nicht um [[Kausalität|
Ein klassisches [[Induktionsproblem|Beispiel]] ist „Alle Schwäne sind weiß.“ Dieses Urteil stammt aus der Erfahrung und musste in Europa für allgemeingültig gehalten werden, bis mit der Entdeckung Australiens die Nachricht von der Existenz [[Trauerschwan|schwarzer Schwäne]] nach Europa gelangte. Da es der zoologische Begriff „Schwan“ nicht erlaubt, die schwarzen Schwäne auszuschließen, stellte sich das Urteil als falsch heraus – es galt ''nur'' für alle zuvor beobachteten Fälle.
Zeile 24 ⟶ 25:
Kant ging es darum, Kriterien für die Möglichkeit und die Gültigkeit allgemeiner und notwendiger Urteile zu entwickeln, die von der Erfahrung unabhängig sind, ohne bloß analytisch zu sein. Nur Urteile, die diese Kriterien erfüllen, können den Gegenstandsbereich der traditionellen Metaphysik behandeln. Aber auch für die Alltagserkenntnis und die Wissenschaft war die Möglichkeit nicht-analytischer notwendiger Urteile von Belang (siehe auch [[Induktionsproblem]]).
Um aufzuzeigen, dass es reine synthetische Urteile a priori gibt, verweist Kant auf die reine [[Mathematik]], deren Urteile ihm zufolge „insgesamt synthetisch“ sind (vgl. {{Kant|3|37||||B 14-17|39}}). Schon traditionell galten sie als Urteile a priori. Für geometrische Urteile erscheint Kants Argumentation ohne weiteres nachvollziehbar; er nennt als Beispiel aber auch den „arithmetischen Satz“ „7+5=12“. Da der Text an dieser Stelle undurchsichtig ist, werden zum Problem der arithmetischen Urteile von Interpreten oft {{Kant|3|137||||B 182f|}}, {{Kant|3|149|||||151}}, {{Kant|3|471||||B 745|}} und {{Kant|4|283||||[[Prolegomena zu einer jeden künftigen Metaphysik, die als Wissenschaft wird auftreten können|Prolegomena]], §
Die zentrale Frage von Kants Erkenntnistheorie lautet aber, wie synthetische Urteile a priori (also Erkenntnisse aus reiner Vernunft) im Allgemeinen möglich sind. Der Beantwortung dieser Frage widmen sich die „Transzendentale Ästhetik“ und die „Transzendentale Analytik“ in Kants [[Kritik der reinen Vernunft]]. Die Folgen betrachtet die „[[Transzendentale Dialektik]]“, die Anwendung auf die Philosophie als Forschungsprogramm und als historisches Projekt ergibt sich in der „Transzendentalen Methodenlehre“.
Zeile 33 ⟶ 34:
== Weblinks ==
*[
== Einzelnachweise ==
Zeile 39 ⟶ 40:
{{Normdaten|TYP=s|GND=4116669-3}}
[[Kategorie:Erkenntnistheorie]]
[[Kategorie:Sprachphilosophie]]
|