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„Heinrich VII. (England)“ – Versionsunterschied – Wikipedia

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→‎Leben bis zur Thronbesteigung: genauere Abstammung, für die Zeit der Rosenkriege unerlässlich und entscheidend
 
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[[Datei:Enrique VII de Inglaterra, por un artista anónimo.jpg|mini|Heinrich VII. von England (Gemälde eines unbekannten Malers)]]
[[Datei:Henry VII Signature.svg|mini|Unterschrift Heinrichs VII. von England]]
'''Heinrich VII. Tudor''' (engl. '''Henry Tudor''' [{{IPA|ˈtuːdə}}], [{{IPA|ˈtʲuːdə}}]), {{cyS|'''Harri Tewdwr'''}} oder {{lang|cy|'''Tudur'''}}, (* [[28. Januar]] [[1457]] auf [[Pembroke Castle]], [[Wales]]; † [[21. April]] [[1509]] im [[Richmond Palace]]), war [[Königreich England|König von [[England]] und [[Lordschaft Irland|Herr von Irland]] in der Zeit vom 22. August 1485 bis zu seinem Tod und der Begründer der [[Haus Tudor|Tudor]]-Dynastie.
 
Er war der letzte König Englands, der den Thron auf dem Schlachtfeld errang, nachdem er in der [[Schlacht von Bosworth]] [[Richard III. (England)|Richard III.]] besiegt hatte. Seine Ehe mit [[Elizabeth of York (Königin)|Elisabeth von York]] beendete den sogenannten [[Rosenkriege|Rosenkrieg]], der jahrzehntelang zwischen den rivalisierenden Häusern [[Haus Lancaster|Lancaster]] und [[Haus York|York]] ausgetragen worden war. Seine Regierungszeit war zu Anfang von Rebellionen und mehreren [[Thronprätendent]]en geplagt, die er jedoch erfolgreich unterdrückte. Sein zweiter Sohn [[Heinrich VIII. (England)|Heinrich VIII.]] folgte ihm auf den Thron.
 
== Leben bis zur Thronbesteigung ==
Heinrich Tudor war der posthumeposthum geborene Sohn von [[Edmund Tudor, 1. Earl of Richmond]], einem Halbbruder des Königs [[Heinrich VI. (England)|Heinrichs VI.]] Seine Großmutter väterlicherseits war [[Catherine de Valois (1401–1437)|Catherine de Valois]], die Witwe von [[Heinrich V. (England)|Heinrich V.]] Nach dem Tod des Königs hatte sie heimlich [[Owen Tudor]] geheiratet, den Stammvater des [[Haus Tudor|Hauses Tudor]]. Heinrich Tudors Mutter war [[Margaret Beaufort (1443–1509)|Margaret Beaufort]], eine Nachfahrin von König [[Eduard III. (England)|Edward III.]] und Urenkelin von [[John of Gaunt, 1. Duke of Lancaster]], die bei seiner Geburt noch keine 14 Jahre alt war. Von seinem Vater erbte erHeinrich Tudor den Titel [[Earl of Richmond]], von seiner Mutter einen umstrittenen Anspruch auf den [[Königreich England|englischen Thron]] für das [[Haus Lancaster]]. Wegen der Fehde[[Rosenkriege]] mit dem [[Haus York]] floh die Familie 1471 nach der [[Schlacht von Tewkesbury]] und der zweiten Thronbesteigung von [[Eduard IV.]] in die Bretagne, wo sie unter dem Schutz von Herzog [[Franz II. (Bretagne)]] standen. Als möglicher Anwärter auf den englischen Thron war er den Anhängern der Yorks ein Dorn im Auge.
 
[[Datei:1457 Henry VII.jpg|mini|links|König Heinrich VII. (Gemälde eines unbekannten Malers)]]
Nachdem diesein Revolte[[Cousin unter2. seinem CousinGrades]], demder [[Henry Stafford, 2. Duke of Buckingham|Duke of Buckingham]], fehlgeschlagenvon [[Richard III. (England)|Richard III.]], dem Bruder und Nachfolger von Eduard IV., im November 1483 als Verräter hingerichtet worden war, wurde Heinrich VII. zum Oberhaupt des [[Haus Lancaster|Hauses Lancaster]] und Anwärter auf den englischen Thron. Mit der Hilfe angeheirateterder VerwandterWoodvilles, desden früherenVerwandten Königsder Königinwitwe [[EduardElizabeth IV. (England)|Edward IV.Woodville]], einem Mitglied des Hauses York, landete er mit einer Armee in [[Wales]] und marschierte, unterstützt von seinem Onkel, [[Jasper Tudor, 1. Duke of Bedford|Jasper Tudor]], der über große militärische Erfahrung verfügte, in England ein. Wales war traditionell eine Hochburg des Hauses Lancaster, und Heinrich verdankte die Unterstützung seinen Vorfahren, die väterlicherseits von [[Lord Rhys]], einem beliebten walisischen Herrscher, abstammten. Er sammelte eine Armee von ungefähr 5000 Soldaten und zog nordwärts.
 
Dort gelangschlugen es seinenseine Truppen, das Heer des Hauses York unter [[Richard III. (England)|Richard III.]] in der [[Schlacht von Bosworth]] 1485 entscheidend zu schlagen. Dieser Sieg beendete zugleich die jahrzehntelangen [[Rosenkriege]] zwischen den Häusern York und Lancaster. Heinrichs Ansprüche auf den Thron waren nur sehr vage und beruhten auf einer illegitimen Abstammung. Jedoch erwies sich dies nicht als Hindernis für die Thronbesteigung, denn ohne ein Gesetz, das die Nachfolge auf dem Thron regelte, konnte das Parlament jedem Beliebigen die Krone anbieten. Wie heute vergab de facto schon damals, als noch kein Nachfolgegesetz existierte, der Thronrat die Krone. Heinrich jedoch hatte sie durch das Recht der Eroberung gewonnen.
 
== Regentschaft ==
[[Datei:Henry VII of England Society of Antiquaries.jpg|mini|Heinrich VII. von England mit der roten Lancaster-Rose]]
Heinrich sah es als wichtigste Aufgabe an, seine Macht als Monarch zu stärken und seine oberste Gewalt zu sichern. Lediglich einigeNur wenige Adlige, die einen Anspruch auf die Krone erheben konnten, waren nach den Rosenkriegen noch am Leben. Mögliche [[Prätendent]]en wie [[Perkin Warbeck]], die durch unzufriedene Adlige unterstützt wurden, waren ihm ein Dorn im Auge. Heinrich sicherte seine Macht durch erhebliche Geldzuwendungen an die Adligen, hauptsächlich jedoch spaltete er dieden AdelsschichtAdel und sorgte somitso für derendessen Entmachtung.
 
Gekrönt wurde der Herrscher am 30. Oktober 1485 in London.<ref>Peter Wende (Hrsg.): [https://books.google.de/books?id=1K9967XN1vgC&pg=PA15&lpg=PA15&dq=&hl=de#v=onepage&q&f=false ''Englische Könige und Königinnen der Neuzeit.''] S. 15. ISBN 978-3-406-57375-0, abgefragt am 27. Oktober 2011</ref> Die zweifelhafte Frage des Königstitels ließ Heinrich im November 1485 durch das Parlament klären, welches spitzfindig befand, dass dieser der richtige König von England sei, weil er sich auf dem Thron befinde. Gleichzeitig wurde die Rechtfertigung Richards III. als legitimer König, die Erklärung [[Titulus Regius]] von 1484, für ungültig erklärt, was auch den Weg für Heinrichs spätere dynastische Verbindung mit dem Hause York ebnete. Außerdem wurden Richard III. und 28 seiner Hauptanhänger zu [[Hochverrat|Hochverrätern]] erklärt, da man den Beginn von Heinrichs Herrschaft auf den Vorabend von Bosworth zurückdatierte und somitso das königliche Heer in eine Rebellenbande verwandelte. Den Erben Richards III., [[John de la Pole, 1. Earl of Lincoln]], nahm er davon aus. Zwei Jahre später musste er seine Nachsicht bereuen, als Lincoln rebellierte und versuchte, einen möglichen Prätendenten, [[Lambert Simnel]], an Heinrichs Stelle auf den Thron zu setzen. Lincoln wurde beiin der [[Schlacht von Stoke]] getötet, Simnel wurde jedoch geschont und wurde Page am königlichen Hof.
 
EineHeinrich weitere Methode Heinrichs war das Versprechenversprach, [[Elizabeth of York (Königin)|Elizabeth of York]], Tochter und Erbin König Edwards IV., zu heiraten; dies führte zu einer Vereinigung beider verfeindeter Häuser.
[[Datei:Coat of Arms of Henry VII of England (1485-1509).svg|mini|links|[[Wappen]] Heinrichs VII. aus dem Hause Tudor]]
Heinrich ging als Monarch weise mit seinen Finanzen um und stellte durch ein feinstimmiges Steuersystem die Zahlungsfähigkeit des Staates wieder her. Dabei unterstütztunterstützte wurdeihn er durch seinensein Kanzler, den Erzbischof [[John Morton (Erzbischof)|John Morton]], der vor allem die Adligen zu ausreichenden Steuerabgaben nötigte. Neben die königliche Regierung stellte er den [[Privy Council|Kronrat]], der die Adligen in Schach halten sollte.
 
Heinrichs Politik zielte sowohl auf die Friedensbewahrung als auch auf wirtschaftlichen Wohlstand ab. Beides gelang ihm. Er war ein unbegabter Heerführer und versuchte daher nicht, die auf dem Kontinent während der Regentschaft seiner Vorgänger an Frankreich verlorenen Gebiete zurückzuerobern. Stattdessen schloss er einen Friedensvertrag mit [[Frankreich]], der den Staatssäckel [[England]]s wieder füllte. Um die wirtschaftliche Position Englands zu verbessern, subventionierte er den Schiffbau, sodass gleichzeitig eine schlagkräftige Marine und eine große Handelsflotte geschaffen wurden. Als er starb, zählte sein persönliches Vermögen über anderthalb Millionen Pfund; seinem Sohn gelang es in kurzer Zeit, sämtliches Kapital daraus zu vernichten.
 
Um mit Frankreich gleichauf zu liegen, schloss Heinrich einen Pakt mit [[Spanien]], indem er seinen Sohn [[Arthur Tudor]] mit [[Katharina von Aragon]] verheiratete; mit [[Schottland]] verbündete er sich durch die Heirat seiner Tochter Margaret mit König [[Jakob IV. (Schottland)|Jakob IV.]]; schließlich bildeteschloss er eine Allianz mit dem [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reich]] unter [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]]
 
Zwei kurz aufeinander folgende Schicksalsschläge erschwerten Heinrichs dynastische Planungen und seine Bündnispolitik. 1502 wurde sein Erbe, der soeben verheiratete Arthur, in Schloss [[Ludlow]] Opfer einer Epidemie, wenige Monate später starb auch Heinrichs Frau 1503 im Kindbett. Er fürchtete um die Vereinbarungen, die anlässlich der Ehe zwischen seinem ältesten Sohn und Katharina von Aragon getroffen worden waren. Nach dem [[Kanonisches Recht|römischen Kirchenrecht]] war es nicht zulässig, dass ein Mann die Witwe seines Bruders heiratetezu heiraten. Heinrich gelang es, sichkonnte von Papst [[Julius II.]] einen [[Dispens]] für seinen jüngeren Sohn zu beschaffenerreichen, damit dieser Katharina heiraten könnekonnte, nachdem sie ausgesagt hatte, dass die Ehe mit Arthur nienicht vollzogen worden sei; er verfügte jedoch, dass die Heirat nicht vor seinem Tod geschlossen werden dürfe.
 
Seine älteste Tochter [[Margaret Tudor|Margaret]] war zunächst mit [[Jakob IV. (Schottland)|Jakob IV.]] verheiratet, deren Sohn [[Jakob V.]] wurde, dessen Tochter wiederum war [[Maria Stuart]]. Durch diese Heirat hoffte Heinrich, die [[Auld Alliance]] zwischen Schottland und Frankreich zu brechen, jedoch ohne Erfolg. Margarets zweiter Ehemann war [[Archibald Douglas, 6. Earl of Angus|Archibald Douglas]]; ihr Enkel [[Henry Stuart, Lord Darnley]] heiratete später Maria Stuart, deren Sohn Jakob VI. wurde. Dieser erbte den Thron Englands später unter dem Namen [[Jakob I. (England)|Jakob I.]] nach dem Tode [[Elisabeth I.]]
 
Heinrich VII. starb 1509 nach längerem Siechtum im Richmond Palace. Er liegt in der [[Westminster Abbey|Westminster Abteikirche]] in einer prunkvollen Gruft zusammen mit seiner Gemahlin Elisabeth begraben. Nach seinem Tod folgte ihm sein zweiter Sohn, [[Heinrich VIII. (England)|Heinrich VIII.]], nachauf den Thron.
 
== Nachkommen ==
{{HausTudor}}
Mit [[Elizabeth of York (Königin)|Elisabeth von York]] hatte Heinrich sieben Kinder, von denen jedoch nur vier das Kindesalter überlebten. Der Thronfolger Arthur starb zudem im Jugendalter:
* [[Arthur Tudor]], [[Prince of Wales]], (* 20. September 1486; † 2. April 1502)
* [[Margaret Tudor]] (* 28. November 1489; † 18. Oktober 1541) (Großmutter von [[Maria Stuart]])
* [[Heinrich VIII. (England)|HenryHeinrich TudorVIII.]] (* 28. Juni 1491; † 28. Januar 1547)
* Elizabeth Tudor (* 2. Juli 1492; † 14. September 1495)
* [[Mary Tudor (Frankreich)|Mary Tudor]] (* 18. März 1496; † 25. Juni 1533) (Großmutter von [[Jane Grey]])
* [[Edmund Tudor, 1. Duke of Somerset]] (* 21. Februar 1499; † 19. Juni 1500)
* Katherine Tudor (* 2. Februar 1503; † 1503)
 
Im Gegensatz zu den meisten anderen Monarchen seiner Zeit scheint Heinrich keine Beziehungen zu Mätressen unterhalten zu haben. Es sind dementsprechend auch keine unehelichen Kinder bekannt.
 
== Vorfahren ==
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|5= 5. [[Catherine de Valois (1401–1437)|Katharina von Valois]]
|6= 6. [[John Beaufort, 1. Duke of Somerset]]
|7= 7. [[Margaret Beauchamp, Duchess of Somerset|Margaret Beauchamp]]
|8= 8. Maredydd ap Tudur
|9= 9. Margaret ferch Dafydd