„Martín Almada“ – Versionsunterschied
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'''Martín Almada''' (* [[30. Januar]] [[1937]]<ref>[https://whoswho.de/bio/martn-almada.html ''Martín Almada''],
== Leben ==
=== Jugend und Ausbildung ===
Almada
Nachdem er 1963 sein Studium der [[Pädagogik|Erziehungswissenschaften]] abgeschlossen hatte, gründete er in San Lorenzo gemeinsam mit seiner Frau Celestina Pérez die Bildungseinrichtung „Juan Bautista Alberdi“ sowie das „Centro de Animación Sociocultural“. Die Einrichtung „Juan Bautista Alberdi“ setzte sich für die Förderung von Grundschul-, Sekundarschul- und technischen Bildungsangeboten ein und wurde zu einem wichtigen Zentrum für die soziokulturelle Entwicklung in der Region. Das Institut entwickelte ein Modell der selbstbestimmten Bildung im Rahmen der ersten Kooperativismus-Bewegung.<ref name="vita"
Almada arbeitete am Institut als Grundschullehrer. Parallel nahm er ein Jurastudium auf und schloss es 1968 ab. Er arbeitete fortan als Anwalt und war vor allem für Gewerkschaften tätig.<ref name="vita" /> An der argentinischen [[Universidad Nacional de La Plata]] schloss er 1974 eine pädagogische Dissertation mit dem Titel ''Paraguay, Educación y Dependencia'' (Paraguay, Bildung und Abhängigkeit) ab.
=== Inhaftierung und Folter ===
Seine Dissertation über das Bildungswesen in seinem Heimatland wurde an die Regierung in Paraguay gesandt (ein Akt des Informationsaustauschs im Rahmen der [[Operation Condor]]). Wegen des angeblich subversiven und terroristischen Charakters der Arbeit wurde er verhaftet
Als politischer Gefangener wurde er massiv [[Folter|gefoltert]]. Seine Frau, die unter [[Hausarrest]] gestellt worden war, wurde gezwungen, die Tortur am Telefon mitanzuhören. Sie starb an einem [[Herzinfarkt]], nachdem ihr die Behörden === Exil ===
Eine Kampagne von [[Amnesty International]] und kirchlichen Menschenrechtsorganisationen führte zur Freilassung Almadas im Jahr 1977.<ref name="vita" /> Er ging mit seiner Mutter und seinen Söhnen ins Exil nach [[Panama]]. Dort schrieb er das Buch ''Paraguay, la cárcel olvidada'' (Paraguay, das vergessene Gefängnis), in dem er unter anderem über die Folter berichtete, die er und andere Menschen erlitten hatten. Außerdem prangerte er darin das weitverzweigte Netz der [[Korruption]] in Paraguay an, das sich zu jener Zeit einem absurden [[Antikommunismus]] verschrieben hatte, obwohl es keine nennenswerte kommunistische Bewegung in dem Land gab.
Ab 1986 arbeitete Almada für die [[UNESCO]] in [[Paris]]. Parallel nahm er an mehreren Konferenzen zu Menschenrechtsfragen teil, unter anderem in [[Basel]], [[Oslo]] und [[Stockholm]]. Nach dem Fall der Stroessner-Diktatur im Februar 1989 kehrte Almada in sein Heimatland zurück. 1990 gründete er in
=== Archive des Terrors ===
In Paraguay war Almada maßgeblich daran beteiligt, die Menschenrechtsverletzungen des Stroessner-Regimes aufzuarbeiten.
Nach Entdeckung der Dokumente arbeitete Almada daran, die Archive physisch zu sichern und gleichzeitig Historikern Zugang zu den Unterlagen zu verschaffen. Er setzte sich gemeinsam mit anderen paraguayischen Menschenrechtsaktivisten für das Recht der Opfer auf Entschädigung ein.<ref>[https://www.ultimahora.com/fallece-martin-almada-premio-nobel-alternativo-y-descubridor-de-los-archivos-del-terror ''Fallece Martín Almada, Premio Nobel Alternativo y descubridor de los Archivos del Terror''], Ultima Hora, 30. März 2024.</ref>
2006 eröffnete er gemeinsam mit seiner zweiten Ehefrau, der Pädagogin María Stella Cáceres, das „Museo de las Memorias“ (Museum der Erinnerungen). Das Museum befindet sich in der ehemaligen Zentrale des Polizeigeheimdienstes. Dort waren Almada und viele seiner Landsleute gefoltert worden. Mehrere Räume sind im Originalzustand belassen worden, so etwa die winzigen Zellen im Hinterhof oder das Büro des Folterers Pastor Coronel.<ref>[https://www.amnesty.ch/de/ueber-amnesty/publikationen/magazin-amnesty/2008-4/paraguay ''„Ich will, dass sich etwas ändert“''], Amnesty International Schweiz, November 2008.</ref>
▲Nach Entdeckung der Dokumente arbeitete Almada daran, die Archive physisch zu sichern und gleichzeitig Historikern Zugang zu den Unterlagen zu verschaffen. Er setzte sich gemeinsam mit anderen paraguayischen Menschenrechtsaktivisten für das Recht der Opfer auf Entschädigung ein.<ref>[https://www.ultimahora.com/fallece-martin-almada-premio-nobel-alternativo-y-descubridor-de-los-archivos-del-terror ''Fallece Martín Almada, Premio Nobel Alternativo y descubridor de los Archivos del Terror''], Ultima Hora, 30. März 2024.</ref>
== Auszeichnungen (Auswahl) ==
* 1997 Maiorden der [[Abuelas de Plaza de Mayo]]
* 1999 Preis „Antorcha a la libertad“ der Stiftung Libre
* 2002 [[Right Livelihood Award]] (Alternativer Nobelpreis)
== Weblinks ==
* [https://rightlivelihood.org/the-change-makers/find-a-laureate/martin-almada/ Martin Almada] auf den Seiten des Right Livelihood Awards (englisch)
* [http://www.gerechtigkeit-heilt.de/texte/vita_almada.html#vita Biografie von Martin Almada]
== Einzelnachweise ==
<references/>
{{Normdaten|TYP=p|GND=14083642X|LCCN=
{{SORTIERUNG:Almada, Martin}}
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|GEBURTSORT=[[Puerto Sastre]], [[Paraguay]]
|STERBEDATUM=30. März 2024
|STERBEORT=[[Asunción]]
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