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„Rahvarinne“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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Am 24. Februar 1990 fanden Wahlen zu einem oppositionellen Estnischen Kongress (''Eesti Kongress'') statt. Ihm gehörten alle politischen Oppositionskräfte des Landes und Exilesten an. Exekutivorgan des Estnischen Kongresses war ein 78-köpfiges Estnisches Komitee (''Eesti Komitee'') unter Vorsitz von [[Tunne Kelam]]. Gleichzeitig spaltete sich auf dem 20. Parteitag der EKP im März die Kommunistische Partei in zwei Lager: national gesinnte Reformkommunisten und Moskau-treue Anhänger.
 
Im selben Monat, am 18. März 1990, fanden die ersten halbwegs freien Wahlen zum estnischen Parlament seit den 1930er Jahren statt. Die Kandidaten der ''Rahvarinne'' errangen mit 24 % und 45 Abgeordneten eine relative Mehrheit der 105 Sitze. Der starke Mann der ''Rahvarinne'', [[Edgar Savisaar]], wurde vom neuen Parlament zum Ministerpräsidenten gewählt.
 
Am 30. März 1990 rief das Parlament eine „Phase des Übergangs“ aus, die mit Wiederherstellung der Unabhängigkeit enden sollte. Im Mai wurde die Estnische SSR offiziell in Republik Estland umbenannt und die Verwendung der Staatssymbole der Estnischen SSR verboten. Unionsgesetze besaßen keine Gültigkeit mehr. Spannungen zwischen dem neugewählten Parlament und dem Estnischen Kongress behinderten allerdings die Arbeit der Reformkräfte.
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Am 15. Mai 1990 kam es zu Demonstrationen der kommunistischen Kräfte in Tallinn. Moskau drohte Estland mit einer Wirtschaftsblockade und der Ausrufung des Notstands. Allunionsbetriebe riefen zu Streiks auf. Von parallelen sowjetischen Gewaltaktionen in Riga und Vilnius gegen zivile Ziele blieb Estland jedoch verschont.
 
Die ''Rahvarinne'' wurde inzwischen auch von anti-kommunistischen russischen Reformkräften unterstützt. Im März 1991 organisierte die estnische Regierung ein „antizipatorisches “Referendum über die Wiederherstellung der Unabhängigkeit der Republik Estland. 77,8 % der abgegebenen Stimmen lauteten auf Ja, darunter ein Drittel der russischsprachigen Bevölkerung Estlands.
 
Als im August 1991 sowjetische Militär in Moskau einen [[Augustputsch in Moskau|Staatsstreich]] unternahmen und Gorbatschow stürzen wollten, nahm das estnische Parlament am 20. August 1991 mit Unterstützung der ''Rahvarinne'' eine Erklärung zur Wiederherstellung der estnischen Unabhängigkeit an. Es rief gleichzeitig alle Staaten zur völkerrechtlichen Anerkennung auf. [[Island]] machte am 22. August den Anfang, gefolgt von Russland und [[Ungarn]]. Damit war die endgültige Loslösung von der Sowjetunion vollzogen. Sie wurde nach dem Scheitern des Putsches am 6. September 1991 auch von der Sowjetunion völkerrechtlich anerkennt. Am 17. September 1991 wurden Estland, Lettland und Litauen in die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] aufgenommen.