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„Archaische Periode (Amerika)“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Archaische Periode (Amerika)“ – Versionsunterschied

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* Im [[Südwesten der Vereinigten Staaten]] entwickelten sich in der archaischen Periode verschiedene Kulturen räumlich nebeneinander, jedoch zeitlich nur teilweise überlappend: [[Southwestern Archaic]]. Unter dem Namen [[Picosa-Kultur]] wurde von Cynthia Irwin-Williams in den 1960er Jahren versucht, die Region ab der mittleren archaischen Phase (ca. 3050–1050&nbsp;v.&nbsp;Chr.) zu erfassen. Als regionale Untergruppe der Picosa-Kultur definierte sie die [[Oshara-Tradition]]. Die Tradition deckte ursprünglich nur die sogenannte ''Arroyo Cuervo''-Region im Nordwesten des heutigen [[New Mexico]] ab, der Begriff wird heute aber auf den ganzen Norden des amerikanischen Südwestens angewendet und zeitlich ausgeweitet. Oshara reicht jetzt von 5500&nbsp;v.&nbsp;Chr. weit über die andernorts übliche Begrenzung der archaischen Periode hinaus bis ungefähr ins Jahr 500<ref name=mcbrinn /> oder 600.<ref>[[Brian Fagan|Brian M. Fagan]]: ''Ancient North America''. Thames and Hudson Ltd, London/New York 1991, ISBN 0-500-27606-4, S. 247 ff.</ref> Eine Besonderheit des Südwestens ist der Kontakt mit den wesentlich früher entwickelten mesoamerikanischen Kulturen, durch den erste Formen des Ackerbaus früher als andernorts eingeführt wurden. Die Nutzung von Keramik ist jedoch auch hier etwa gleichzeitig mit anderen nordamerikanischen Kulturarealen festzustellen. Die beiden sonst gemeinsam verlaufenden Technologiewandlungen fallen hier also auseinander.</br>Im Südwesten sind wegen des trockenen Klimas hölzerne Artefakte und Baumaterialien erhalten, die über die [[Dendrochronologie]] datiert werden können. Daher ist die zeitliche Zuordnung von Funden wesentlich besser möglich als in anderen Regionen der Welt. Dass dennoch oder deshalb eine klare Periodisierung hier kaum möglich ist, lässt Archäologen am Nutzen übergreifender Zuordnungen zweifeln: <blockquote>„Die Serien der verschiedenen Traditionen sind zwar durch absolute Daten fixiert – und dadurch zeitlich koordiniert –, beginnen und enden aber an verschiedenen Zeitpunkten; es gibt keine übergreifenden Perioden. Ob das an der guten Kenntnis der dortigen Archäologie, dem frühen Einsetzen einer absoluten Chronologie (Dendrochronologie) liegt – was bedeuten würde, daß Periodisierungen nur bei ungenauer Kenntnis möglich sind! –, oder ob es mit großen geographischen und/oder kulturellen Unterschieden erklärt werden kann, läßt sich gegenwärtig nicht entscheiden.“<ref>Wolfgang Haberland: ''Amerikanische Archäologie''. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1991, ISBN 3-534-07839-X, S. 132</ref></blockquote>
 
* Am klarsten entwickelt ist die archaische Phase im sogenannten Östlichen Waldland (engl.: ''eastern woodlands'') vom [[Mississippi River]] zur Küste des [[Atlantischer Ozean|Atlantischen Ozeans]] zwischen dem [[Golf von Mexico]] und den [[Große Seen|Großen Seen]]. Hier sind die Entwicklungslinien aus der [[Dalton-Kultur]] am Übergang zwischen den Paläoindianern und der archaischen Periode zu frühen archaischen Funden mit ''corner notched/bifurcate''-[[Projektilspitze]]n über die ''Middle archaic''-Kulturen wie [[L’Anse Amour Site|L’Anse Amour]], [[Labrador (Kanada)|Labrador]] und [[Neville site]], [[New Hampshire]] zu den spätarchaischen Kulturen, unter denen die [[Poverty Point|Poverty-Point-Kultur]] die prominenteste ist, fast vollständig nachvollziehbar. Die spätarchaischen Kulturen des Östlichen Waldlandes bauten um 4000&nbsp;v.&nbsp;Chr. am Unterlauf des Mississippi die ersten [[Mound]]s; künstliche Hügel, die teilweise als Grabstätten dienten, teilweise in ihrer bewusst die Landschaft verändernden Form als Symbol für die [[Schöpfung]] als [[Magie|magisch]] angesehen werden,<ref>Jon Gibson: ''The Ancient Mounds of Poverty Point''. University of Florida Press, GainsvilleGainesville u. a. 2000, ISBN 0-8130-1833-1, S. 270 f.</ref> aber vor allem durch die koordinierte Zusammenarbeit gemeinschaftsbildend wirkten und als Ort regelmäßiger Zusammenkünfte dienten.<ref>George R. Milner: ''The Moundbuilders – Ancient Peoples of Eastern North America''. Thames & Hudson, New York 2005, ISBN 0-500-28468-7, S. 45</ref> Um 1000&nbsp;v.&nbsp;Chr. beginnt die [[Woodland-Periode]], die durch Sesshaftigkeit geprägt und nicht mehr als archaisch anzusehen ist.
 
* In [[Mittelamerika]] (siehe auch: [[Chronologie des präkolumbischen Mesoamerika]]) ist die archaische Periode durch ein wesentlich früheres Einsetzen von Ackerbau und Keramik wegen der günstigen klimatischen Bedingungen geprägt. Hier endet die Archaische Periode mit den Vorläuferkulturen der [[Maya]] bereits zwischen 2500 und 2000&nbsp;v.&nbsp;Chr.