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„Thomas von Absberg“ – Versionsunterschied – Wikipedia

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[[Datei:Hans Thomas von Absberg.jpg|mini|Ölgemälde in der [[Christuskirche (Absberg)|Christuskirche]] in [[Absberg]]]]
'''Hans Thomas von Absberg''' (* [[1477]]; † [[3. Juli]] [[1531]] in [[Staré Sedliště|Alten-Sedlitz]] <ref> Sterbedatum nach Biedermann, eigentlich das Datum des Auffindens der Leiche </ref>) gilt als typischer [[Raubritter]]. Die Entführung Nürnberger Kaufleute führte 1523 im [[Fränkischer Krieg|Fränkischen Krieg]] zur Zerstörung vieler kleiner Burgen im mitteldeutschen Raum, deren Besitzer mit ihm sympathisierten, durch den [[Schwäbischer Bund|Schwäbischen Bund]].
 
== Biografie ==
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=== Absberger Fehde ===
Absbergs Schlüsselerlebnis war wohl der Überfall auf den Grafen Joachim von [[Haus Oettingen (fränkisch-schwäbisches Adelsgeschlecht)|Oettingen]] in der [[Absberger Fehde]] am Johannistag (24. Juni) 1520 am Hahnenkamm. Der Graf wurde im Handgemenge verwundet und erlag seinen Verletzungen am 6. Juli. Der Vorfall wurde dem [[Schwäbischer Bund|Schwäbischen Bund]] gemeldet und [[Karl V. (HRR)|Kaiser Karl V.]] sprach die [[Reichsacht]] über Hans Thomas aus.
 
Bereits 1507 hatte Vater Hans Georg zusammen mit anderen Raubrittern und seinen Söhnen den Kampf gegen die „Nürnberger Pfeffersäcke“ aufgenommen. Das niedergehende ländliche Rittertum brachte damit seinen Widerwillen gegen die aufstrebenden Handelsstädte zum Ausdruck. Die Nürnberger Kriegsstube dokumentierte die Taten des Hans Thomas von 1519 bis 1530 ausführlich in zahlreichen Akten. Deutlich wird hierbei unter anderem sein umfangreicher Rückhalt bei vielen vormals namhaften fränkischen Geschlechtern, darunter Angehörige der [[Rosenberg (Herrschaft)|Rosenberger]], der von [[Thüngen (Adelsgeschlecht)|Thüngen]], [[Aufseß (Adelsgeschlecht)|Aufseß]], [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]], [[Wirsberg (Adelsgeschlecht)|Wirsberg]] und [[Sparneck (Adelsgeschlecht)|Sparneck]].
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Der Kaiser versuchte daraufhin insbesondere den Schwäbischen Bund für ein zielgerichteteres Vorgehen gegen Absberg und die ihn unterstützenden fränkischen Adelsgeschlechter zu gewinnen und entsandte im September 1521 seinen Sekretär Johann Fernberger mit dem Auftrag zu Graf Wolfgang zu Oettingen, einem führenden Mitglied des Bundes und Vetter des getöteten Grafen Joachim von Oettingen, um in seinem Namen mit diesem die Möglichkeiten eines Eingreifens des Bundes zu besprechen. Es dauerte allerdings noch bis 1523, bis der Schwäbische Bund im sogenannten [[Fränkischer Krieg|Fränkischen Krieg]] in massiver Weise militärisch gegen den Absberger und seine Gesinnungsgenossen vorging. Zu diesem Zeitpunkt war den entführten kaiserlichen Räten bereits die Flucht aus den Händen Absbergs gelungen.
 
[[Datei:Uprode1.jpg|miniaturmini|links|[[Burg Uprode|Burgruine Uprode]]]]
Im Herbst 1522 wurden die Geiseln auf den [[Waldsteinburg|Waldstein]] geschleppt, der sichersten Festung im ganzen [[Fichtelgebirge]], die Wolf und Christoph von Sparneck gehörte. Dort mussten sie in dem Verlies auf dem hohen Felsen ausharren, das als ''Mordgrube'' weithin berüchtigt war. Im Januar 1523, nach einem Jahr und 38 Wochen Gefangenschaft, glückte ihnen jedoch die Flucht. Über deren Umstände ist nur bekannt, dass sie „mit Gottes Hilfe“ gelang. Unter einer Brücke beim ''Schwabenholz'' bei [[Stockenroth]] sollen laut einer Sage die Flüchtenden Unterschlupf gefunden und ihre Verfolger abgeschüttelt haben.<ref> Theodor Meister: ''Oberfränkische Sagen''. Münchberg 1903. S. 29. </ref>
 
Inzwischen hatte Hans Thomas weitere Überfälle verübt. Am 30. April 1522 fiel ihm bei [[Schwabach]] der Nürnberger Ratsherr Bernhard Baumgartner in die Hände. Er versteckte ihn erst auf Burg Rosenberg bei [[Sulzbach-Rosenberg|Sulzbach]] und dann auf [[Burg Guttenberg (Oberfranken)|Guttenberg]], wo der [[Patriziat (Nürnberg)|Patrizier]] acht Wochen lang im Turme lag. Nächste Station war die [[Burgruine Nordeck|Burg Nordeck]] bei [[Stadtsteinach]], in deren Verlies es angeblich Würmer gab, die ihn krank machten. Im Sommer 1522 war dann auch für ihn Endstation im kalten Turm des Roten Schlosses auf dem [[Großer Waldstein|Waldstein]]. Dort leisteten ihm bald die beiden kaiserlichen Räte Gesellschaft. Monate später konnten die Drei gemeinsam fliehen und der Kriegsstube in Nürnberg berichten. Damit war das Schicksal der Sparnecker Ritter besiegelt. Sie waren als Helfer des Absbergers enttarnt und ihre Burgen landeten auf der Liste der 23 sogenannten Raubnester, die der Schwäbische Bund zerstören sollte.
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Das einzige erhaltene Bildnis des Raubritters Hans Thomas von Absberg befindet sich in der Christuskirche in Absberg. Das Ölgemälde misst 20 auf 45 Zentimeter und erinnert stark an ein Grabschild. Tatsächlich wurde es am Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Nachfahrin des Absbergers gestiftet. Der Maler orientierte sich bei seiner Ausführung an einer historischen Zeichnung, die seit dem Zweiten Weltkrieg als verschollen gilt.
 
== {{Siehe auch|Wandereisen-Holzschnitte von ==1523}}
* [[Wandereisen-Holzschnitte von 1523]]
 
== Literatur ==
* [[Joseph Baader (Historiker)|Joseph Baader]]: ''Verhandlungen über Thomas von Absberg und seine Fehde gegen den Schwäbischen Bund 1519 bis 1530''. Tübingen 1873.
* Walter Bauer (Hg.): ''Absberg – eine tausendjährige Geschichte''. Wendelsheim 1993.
* [[Johann Gottfried Biedermann]]: ''Geschlechtsregister Der Reichsfrey unmittelbaren Ritterschaft Landes zu Franken Löblichen Orts an der Altmühl...Altmühl…''. Bayreuth 1748. Tafel CLXXII.
* [[Alban von Dobeneck]]: ''Geschichte des ausgestorbenen Geschlechtes der von Sparneck (Teil 1)''. In: Archiv für die Geschichte von Oberfranken. Bayreuth 1905.
* [[Hans Hofner]]: ''Dörfer und Rittersitze entlang der Grenze (Teil 1)''. In: AO. Bayreuth 1967.
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== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=p|GND=11931519X|LCCN=n/98/24932|VIAF=51846769}}
 
{{DEFAULTSORTSORTIERUNG:Absberg, Thomas von}}
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Mann]]