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„Platz“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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Solange es Städte gibt, gibt es auch zentrale Orte, an denen man sich versammelte und [[handel]]te. In der griechischen [[Antike]] war die [[Agora]] ein von [[Stoa (Architektur)|Säulengängen]] umstandener Versammlungsplatz für die Bürger, gesäumt von [[Tempel]]n und verziert mit [[Monument]]en. In der [[Römische Architektur|römischen Architektur]] übernahm das [[Forum (Platz)|Forum]] diese Funktion. Auch im [[orthogonal]]en Straßenraster römischer Militärlager finden sich Plätze.
 
In allen [[mittelalter]]lichen Stadtgrundrissen findet man Rathausplätze, meist im Zentrum der von [[Stadtmauer]]n umgebenen Stadt. Von den [[Stadttor]]en führen Straßen auf diesen zentralen Platz. Ein Beispiel ist der ''[[Rynek Główny]]'' in Krakau, den man über den [[Krakau#Königsweg|Königsweg]] erreicht. Typisch für die mittelalterliche Stadtarchitektur sind aber auch Platzsysteme, d.&nbsp;h. unregelmäßig gestaltete Abfolgen von durch Straßen verbundenen Plätzen mit teils spezieller Funktion (Viehmarkt, Fischmarkt, Dom- oder Kirchplatz usw.). Dadurch entstehen abwechslungsreiche Perspektiven und überraschende Durchblicke etwa auf Kirchtürme und -fassaden. Beispiele sind [[Bremen]]<ref>Georg Dehio: ''Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bremen Niedersachsen.'' Neubearbeitung 1977, S. 20.</ref> oder [[Görlitz]] sowie viele italienische Städte.
 
In der [[Renaissance]] und im [[Barock]] wurden Plätze aufwendiger, raffinierter und raffiniertersymmetrischer gestaltet. Sie wurden nun von bekannten [[Architekt]]en geplant und mit Bezug auf den Stadtgrundriss angelegt. [[Sichtachse]]n und [[Perspektive|perspektivische]] Verzerrungen spielten eine wichtige Rolle, zum Beispiel beim [[Kapitolsplatz]] von [[Michelangelo]] oder beim [[Petersplatz]] von [[Gian Lorenzo Bernini]] in Rom.
 
Gemeinsam allen traditionellen europäischen Platzkonstruktionen war laut [[Camillo Sitte]] die Geschlossenheit. Er stellt fest, dass Plätze immer auf ein herausragendes Gebäude hin ausgerichtet waren und dass zumindest bei Blickrichtung auf dieses Gebäude das Auge nicht über die Randbebauung hinaus geführt wurde. Straßen mündeten in diesem Blickfeld nie so ein, dass sie eine Sichtachse bildeten. Gerade diese Geschlossenheit macht für ihn die Qualität historischer Plätze aus.<ref>Camillio Sitte: ''Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen''. 1898, S. 36, 92</ref> Im Gegensatz dazu sieht er Plätze in der Blockbebauung, die wegen der durchgehenden Straßenführungen am Rand und den Kreuzungen an den Ecken nur freigehaltene Flächen sind.