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„Friedrich II. (Preußen)“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Friedrich II. (Preußen)“ – Versionsunterschied

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== Rezeption ==
=== Bildnisse und Denkmäler ===
Von Friedrich II. wurde bereits zu seinen Lebzeiten eine große Zahl von [[Porträt]]s angefertigt. Sie waren bei seinen Verehrern und Verehrerinnen auch im Ausland sehr beliebt, er selbst pflegte sie als Anerkennung für ihm geleistete Dienste zu verschenken – ob als lebensgroßes Gemälde, als brillantengefasste [[Miniaturmalerei|Miniatur]], die wie ein Orden getragen wurde, oder auf einer [[Tabatiere]].<ref>Frauke Mankartz: ''Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild.'' In: [[Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg]] (Hrsg.): ''Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung''. Hirmer, München 2012, S. 210–215.</ref> Über die Lebensähnlichkeit dieser Bildnisse gehen die Meinungen seit Beginn ihrer wissenschaftlichen Erforschung auseinander: 1897 beklagte der Kunsthistoriker [[Paul Seidel (Kunsthistoriker)|Paul Seidel]], „ein klares, ungetrübtes Urteil darüber […], wie Friedrich der Große in Wirklichkeit ausgesehen hat“, lasse sich aus den erhaltenen Bildnissen nicht gewinnen.<ref>Paul Seidel: ''Die äußere Erscheinung Friedrichs des Großen.'' In: ''Hohenzollern-Jahrbuch'' 1 (1897), S. 87, zitiert nach Saskia Hüneke: ''Friedrich der Große in der Bildhauerkunst des 18. und 19. Jahrhunderts.'' In: ''Jahrbuch Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg'' 2 (1997/1998), S. 59.</ref> Der Historiker [[Johannes Kunisch]] vermutet in seiner 2004 erschienenen Friedrich-Biographie dagegen, die Bildnisse namentlich des Hofmalers [[Antoine Pesne]] gäben „das Charakteristische seines Erscheinungsbildes wirklichkeitsgetreu wieder“.<ref>Johannes Kunisch: ''Friedrich der Große. Der König und seine Zeit''. C. H. Beck, München 200, S. 90.</ref> Es gibt aber auch die Auffassung, dass Pesne seine Porträts mehr oder weniger frei erfunden hat.<ref>Bernd Krysmanski: [https://doi.org/10.11588/arthistoricum.493.c6566 ''Nur Hogarth zeigt den Alten Fritz wahrheitsgemäß mit krummem 'Zinken' - Die uns vertrauten Bilder von Pesne bis Menzel tun dies nicht'']. In: Maria Effinger et al. (Hrsg.): ''Von analogen und digitalen Zugängen zur Kunst. Festschrift für Hubertus Kohle zum 60. Geburtstag''. Heidelberg: arthistoricum.net, 2019, S. 83–116.</ref>
 
Ein Grund für die Zweifel an der Lebensähnlichkeit der Bildnisse ist, dass diese gar nicht in der Absicht der Auftraggeber von [[Herrscherbild]]ern des 18. Jahrhunderts lag: Es kam vielmehr darauf an, die politische und gesellschaftliche Rolle darzustellen, in der der Porträtierte sich öffentlich präsentieren wollte, also etwa als Herrscher mit [[Szepter]] und [[Hermelinfell|Hermelinmantel]], als kompetenter Heerführer oder als bescheidener, treu sorgender Landesvater.<ref>Johannes Kunisch: ''Friedrich der Große. Der König und seine Zeit.'' C. H. Beck, München 200, S. 90.</ref> Laut der Kunsthistorikerin Frauke Mankartz war die wiedererkennbare „[[Marke (Marketing)|Marke]]“ wichtiger als die Wirklichkeitstreue.<ref>Frauke Mankartz: ''Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild.'' In: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): ''Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung''. Hirmer, München 2012, S. 210–210 u. ö.</ref> Friedrich selbst spottete wiederholt darüber, dass ihm seine Porträts wenig ähnlich sahen.<ref>Frauke Mankartz: ''Die Marke Friedrich: Der preußische König im zeitgenössischen Bild.'' In: Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (Hrsg.): ''Friederisiko. Friedrich der Große. Die Ausstellung''. Hirmer, München 2012, S. 209.</ref> Zudem hegte er eine ausgesprochene Abneigung gegen das Porträtsitzen, das er von seinem Regierungsantritt an konsequent verweigerte, weil er sich als zu hässlich dafür empfand: Man müsse [[Apollon|Apollo]], [[Mars (Mythologie)|Mars]] oder [[Adonis]] sein, um sich malen zu lassen, und er habe keinerlei Ähnlichkeit mit diesen Herren, schrieb er 1774 an [[Jean-Baptiste le Rond d’Alembert|d’Alembert]].<ref>[[Hans Dollinger]]: ''Friedrich II. von Preußen. Sein Bild im Wandel von zwei Jahrhunderten''. List, München 1986, S. 82.</ref>