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„Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5“ – Versionsunterschied – Wikipedia

„Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5“ – Versionsunterschied

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|Stationierungsort =
|Herkunft der Soldaten =
|Historische Stationierungsorte = u. a. [[Chojna|Königsberg]], [[Danzig]], [[Posen]]
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Das '''Grenadier-Regiment „König Friedrich I.“ (4. Ostpreußisches) Nr. 5, Altpreußisches No. 16''' war ein [[Infanterie]][[Verband (Militär)|verband]] der [[Preußische Armee|Preußischen Armee]].
 
== Geschichte ==
Das Regiment wurde am 11. März 1689 gegründet und war von 1820 bis 1848 und von 1851 bis 1890 dem [[I. Armee-Korps (Preußen)|I. Armee-Korps]] unterstellt. Von 1849 bis 1850 war es Teil des [[V. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|V. Armee-Korps]] und von 1890 bis 1914 Teil des [[XVII. Armee-Korps (Deutsches Kaiserreich)|XVII. Armee-Korps]]. Während dieser Zeit gehörte es zur [[2. Division (Deutsches Kaiserreich)|2. Division]] (1820–1848, 1852–1890), zur [[10. Division (Deutsches Kaiserreich)|10. Division]] (1849–1850) und zur [[36. Division (Deutsches Kaiserreich)|36. Division]] (1890–1914). Es gehörte der [[2. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|2. Infanterie-Brigade]] (1820–1848, 1851), der [[10. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|10. Infanterie-Brigade]] (1849–1850), der [[4. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|4. Infanterie-Brigade]] (1852–1890) und der [[71. Infanterie-Brigade (Deutsches Kaiserreich)|71. Infanterie-Brigade]] (1890–1914) an.
 
Am 11. März 1689 wurde das Regiment per [[Kapitulation (Truppenstellungsvertrag)|Kapitulation]] von [[Friedrich I. (Preußen)|Kurfürst Friedrich III von BrandenburgI.]] unter der Leitung von [[Alexander zu Dohna-Schlobitten (1661–1728)|Alexander zu Dohna-Schlobitten]] gegründet – mit einem Bataillon zu Fuß von fünf [[Kompanie (Militär)|Kompanien]]. Diese Kompanien setzten sich aus zwei Kompanien des [[Altpreußisches Infanterieregiment No. 10 (1806)|InfanterieAltpreußischen RegimentsInfanterieregiments v. Kurland, Altpreußisches NrNo. 10]], einer Kompanie des Bataillons von [[AltpreußischesHeinrich Infanterieregiment No. 9 (1806)|Infanterie Regiments v.de Briquemault, Altpreußisches Nr. 9]] und aus zwei aus Kompanien verschiedener Festungsbesatzungen zusammen. Noch im selben Jahr wurde das Regiment durchauf drei weitereacht Kompanien desvergrößert, Infanterie-Regimentsdavon v.noch Kurlanddrei (AltpreußischesKompanien Nr.aus 10)dem aufAltpreußischen achtInfanterieregiments KompanienNo. vergrößert10.
Als Stammlistennummer in der Altpreußischen Armee erhielt das Regiment die Nr. 16. Diese wurde aber nicht offiziell als Regimentsnummer geführt.
 
1691 erhielt das Regiment ein zweites Bataillon zu fünf Kompanien, da es sich in den [[Türkenkriege]]n beteiligen sollte.
Im Jahre seiner Aufstellung zog das Feldbataillion mit fünf Kompanien in den [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]]. Das Regiment befreite [[Kaiserswerth]] und [[Bonn]], nachdem französische Truppen die Städte erobert hatten, anschließend kämpfte es in den [[Spanische Niederlande|Spanischen Niederlanden]] vor [[Charleroi]], [[Huy]] und [[Namur]]. 1698 kehrten es nach Ostpreußen zurück.
 
Da der Kurfürst von Brandenburg dem Kaiser auch Truppen für den [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] zu stellen hatte, wurde 1691 die drei in Ostpreußen verbliebenen Kompanien des Regiments verstärkt durch zwei Kompanien anderer Regimenter nach Ungarn in Marsch gesetzt. Dort kämpfte sie unter dem Oberbefehl des [[Ludwig Wilhelm (Baden-Baden)|Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden genannt der Türkenlouis]] bei [[Schlacht bei Slankamen|Slankamen]] und [[Oradea|Großwardein]]. 1692 kehrten die Regimentsteile zurück.
 
Alexander zu Dohna-Schlobitten wurde 1692 Gouverneur von [[Baltijsk|Pillau]] und Oberster der dortigen Garnison, er gab drei Kompanien [[Wilhelm von Brandt]], dem bisherigen Gouverneur von Pillau und verleibte dafür seinem Regiment die drei in Pillau befindlichen Kompanien ein. In der Folge bildete ein Bataillon des Regiments dauernd die Besatzung von Pillau und nahm dadurch den Charakter einer [[Garnison]] an, die Stärke beider Bataillons wechselte je nach der politischen Lage bis 1713.
 
1702 wurde eine Kompanie an das Infanteriedas RegimentsRegiment v.von Sydow, Altpreußisches Nr. 17 abgegeben, die 1703 wieder ersetzt wurde. Anfang 1713 hob Friedrich Wilhelm I. die Garnisonen als solche aus und machte sie zu Feldtruppen, die Stärke dieses Regiments wird, wie das der meisten, dauernd aus zwei Bataillons zu je fünf Kompanien festgesetzt.
 
1735 wurde das Regiment neu geordnet: Die bisher auf die Kompanien verteilten Grenadiere wurden zu zwei Kompanien zusammengezogen., Dasdas Regiment bestand nunmehr aus zwei BataillonenBataillons zu je fünfeinem MusketierGrenadier- und einerfünf GrenadierkompanieMusketierkompanien. Die Grenadierkompanien wurden im Mobilmachungsfall mit den beiden Grenadierkompanien eines anderen Regiments zu einem Grenadierbataillon vereintzusammengezogen.
Im [[Großer Nordischer Krieg|Großen Nordischen Krieg]] war das Regiment "Alt-Dohna", wie es jetzt hieß, zunächst im Grenzschutz in Ostpreußen geblieben. 1705 verlegte dann das Feldbataillion an den Oberrhein, wo es an der Einnahme von [[Hagenau]] im Elsass teilnahm.
 
Von 1706 bis 1713 kämpfte das Regiment in Flandern und der Picardie. Es nahm 1708 an der [[Schlacht bei Oudenaarde]], wo es auf dem rechten Flügel den schwankenden Sieg für die Alliierten entschied, und 1709 an der [[Schlacht bei Malplaquet]] teil. An die Schlacht bei Malplaquet erinnerte bis 1919 das Auszeichnungsschild, das der Regimentstambour als Ringkragen bei Paraden trug. Bei den Belagerungen von Menin 1706, Lille und Gent 1708, Tournay und Mons 1709, Duoay und Aire 1710, Bouchin 1711 und Landreci 1712 war es beteiligt.
1713 marschierte das Regiment zunächst nach Berlin und dann im Folgejahr nach Ostpreußen zurück. Von 1715 bis 1796 lag es in Königsberg in Garnison.
 
Unter [[Friedrich Wilhelm I. (Preußen)|König Friedrich Wilhelm I von Preußen]] wurde das Armeewesen grundlegend reformiert. Gliederung, Ausrüstung und Ausbildung wurden vereinheitlicht und nicht mehr dem Regimentschef überlassen. 1713 wurden die Garnisonsbataillione zu Feldbataillione. Mit Einführung des Kantonsystems bekam das Regiment 1733 Ostpreußen als Kanton für den Rekrutenbedarf zugewiesen.
 
1735 wurde das Regiment neu geordnet: Die bisher auf die Kompanien verteilten Grenadiere wurden zu zwei Kompanien zusammengezogen. Das Regiment bestand nunmehr aus zwei Bataillonen zu je fünf Musketier- und einer Grenadierkompanie. Die Grenadierkompanien wurden im Mobilmachungsfall mit den beiden Grenadierkompanien eines anderen Regiments zu einem Grenadierbataillon vereint.
 
Im 1. Schlesischen Krieg focht das Regiment 1742 in der [[Schlacht bei Chotusitz]] und verblieb bis 1743 in der [[Festung Glatz]].
 
Im 2. Schlesischen Krieg kämpften die Grenadiere des Regiments in der [[Schlacht bei Hohenfriedberg]] am 4. Juni 1745 mit sehr hohen Verlusten. Die Musketiere waren bei der Belagerung von [[Prag]] eingesetzt.
 
Im [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieg]] wurden die Musketiere hauptsächlich gegen schwedische und russische Truppen eingesetzt. Sie nahmen 1758 an der [[Schlacht von Zorndorf]] und 1759 an den verlustreichen Schlachten bei [[Schlacht bei Kay|Kay]] und [[Schlacht bei Kunersdorf|Kunersdorf]] teil. Die Grenadiere des Regiments focht gegen österreichische Truppen bei [[Dresden]], [[Wittenberg]] und [[Gefecht von Maxen|Maxen]], wo ein Großteil in Gefangenschaft geriet.
 
1760 kämpfte es bei [[Schlacht bei Torgau|Torgau]] und in den folgenden Jahren bei und in [[Kołobrzeg|Kolberg]]. Im letzten Kriegsjahr nahm es an der Einnahme von [[Świdnica|Schweidnitz]] teil. 1763 kehrte es als Regiment von Syburg, nach Königsberg zurück.
 
1787 wurden zwei Musketierkompanien in Grenadierkompanien umgewandelt, sodass das Regiment aus einem Grenadier- und zwei Musketierbataillons zu je vier Kompanien bestand.
 
1797 wurden Soldaten zur Bildung des [[Grenadier-Regiment „König Wilhelm I.“ (2. Westpreußisches) Nr. 7|Regiments Nr. 7]] abgezogen. 1807 wurde dem Regiment das III. Bataillon des [[Grenadier-Regiment „König Friedrich der Große“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4|Regiments Nr. 4]] und das Füsilierbataillon vom [[Infanterie-Regiment „von Winterfeldt“ (2. Oberschlesisches) Nr. 23|Regiment Nr. 23]] einverleibt. Dadurch erhielt es den vorgeschriebenen Stand von zwei Grenadierkompanien, zwei Musketier,- sowie einem leichten Bataillon.
 
1806 bei Beginn des [[Vierter Koalitionskrieg|Krieges]] verblieb das Regiment zunächst in der Reserve.
 
1807 wurde dem Regiment das III. Bataillon des [[Grenadier-Regiment „König Friedrich der Große“ (3. Ostpreußisches) Nr. 4|Regiments Nr. 4]] und das Füsilierbataillon vom [[Infanterie-Regiment „von Winterfeldt“ (2. Oberschlesisches) Nr. 23|Regiment Nr. 23]] einverleibt. Dadurch erhielt es den vorgeschriebenen Stand von zwei Grenadierkompanien, zwei Musketier,- sowie einem leichten Bataillon. Die Musketierbataillione wurden in die Festung Danzig verlegt, wo sie sich während der Belagerung durch französische Truppen bewährten. Die Grenadiere wiederum kämpften in der [[Schlacht bei Preußisch Eylau]].
 
Da das Infanterie-Regiment von Diericke nicht kapituliert hatte, war es eines von den Regimentern der [[Preußische Armee|Altpreußischen Armee]], die bei der Reform von 1807 nicht aufgelöst wurden. Es wurde in 4. Ostpreußisches Infanterie-Regiment umbenannt. Uniform, Ausrüstung und Ausbildung wurden modernisiert. Die Prügelstrafe sowie die wirtschaftlichen Privatrechte des Regimentschefs und der Kompaniechefs abgeschafft. Es bestand jetzt aus zwei Musketierbataillionen, einem Füsilierbataillon und zwei Grenadierkompanien.
 
1812 sicherte das I. Musketierbataillion und das Füsilierbataillon mit dem [[Ludwig Yorck von Wartenburg|Yorkchen Korps]] in [[Kurland]] die Flanke der [[Grande Armée]]. Sie nahmen an kleineren Gefechten u.a. bei Dahlenkirchen und vor [[Riga]] teil.
 
1813 kämpfte es im Frühjahr in mehreren Gefechten in und um [[Berlin]]. Focht im Verband des [[Friedrich Wilhelm Bülow von Dennewitz|Korps Bülow]] im Sommerfeldzug in der [[Schlacht bei Großbeeren]] und [[Schlacht bei Dennewitz]]. An der [[Völkerschlacht bei Leipzig]] waren nur die Grenadierkompanien beteiligt. Im Herbst kämpfte das Regiment zunächst vor [[Arnhem|Arnheim]] und [[Antwerpen]] danach 1814 bei [[Laon]] und [[Soissons]]. Den Abschluss des Feldzuges bildete eine Parade vor [[Friedrich Wilhelm III. (Preußen)|König Friedrich Wilhelm III]] in Paris. Im Winter marschierte es nach Schlesien, wo es verschiedene Garnisonen bezog. Am Feldzug 1815 nahm es nicht teil.
 
1818 bezog das nunmehrige 5. Infanterie-Regiment (4. Ostpr.) seine endgültige Garnison in Danzig, wo es bis 1919 stationiert war.
 
1859 fanden starke Abgaben, auch an Offizieren, an das [[8. Ostpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 45|Regiment Nr. 45]] statt. Weitere Abgaben folgten 1866 (13., 14. und 15. Kompanie an das [[1. Hannoversches Infanterie-Regiment Nr. 74|Regiment Nr. 74]]), 1881 (10. Kompanie an das [[Danziger Infanterie-Regiment Nr. 128|Regiment Nr. 128]]), 1887 (2. Kompanie an das [[3. Lothringisches Infanterie-Regiment Nr. 135|Regiment Nr. 135]]) sowie 1897 (IV. Bataillon an das [[9. Westpreußisches Infanterie-Regiment Nr. 176|Regiment Nr. 176]]).
 
=== Benennung ===
* bisBis 1808: nach den Chefs des Regiments
* Ab 7. September 1808: 4. Ostpreußisches Infanterie-Regiment
* Ab 5. November 1816: 5. Infanterie-Regiment (4. Ostpreußisches)
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* Ab 4. Juli 1860: 4. Ostpreußisches Grenadier-Regiment Nr. 5
* Ab 27. Januar 1889: Grenadier-Regiment [[Friedrich I. (Preußen)|König Friedrich I.]] (4. Ostpreußisches) Nr. 5
 
=== Chefs des Regiments bis 1808 ===
1689 01.03. Oberst [[Alexander zu Dohna-Schlobitten (1661–1728)]],
 
1738 13.07. Oberst [[Adam Christoph von Flanß]],
 
1748 14.07. Generalmajor Christoph Graf zu Dohna,
 
1762 19.06. Generalmajor [[Friedrich Wilhelm von Syburg]],
 
1771 07.05. Generalmajor [[Christian Ernst Wilhelm Benedikt von Borcke]],
 
1771 11.01. Generalmajor [[Ludwig von Buddenbrock]],
 
1782 20.05. Generalmajor [[Karl Adolf Schott von Schottenstein]],
 
1785 05.04. Oberst [[Johann Friedrich Wilhelm Moritz von Romberg]],
 
1789 07.02 Oberst [[Ernst Heinrich von Gillern]],
 
1792 20.05. Oberst [[Friedrich Wilhelm Heinrich von Hausen]],
 
1799 01.10. Oberst [[Friedrich Otto von Diericke]],
 
=== Einsätze ===
Das Regiment befreite im [[Pfälzischer Erbfolgekrieg|Pfälzischen Erbfolgekrieg]] [[Kaiserswerth]], nachdem [[Ludwig XIV.]] die Stadt erobert hatte; im [[Großer Türkenkrieg|Großen Türkenkrieg]] kämpfte es in der [[Schlacht bei Slankamen]]. Weitere Kriege waren der [[Erster Schlesischer Krieg|Erste Schlesische Krieg]], der [[Zweiter Schlesischer Krieg|Zweite Schlesische Krieg]], der [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährige Krieg]], der [[Bayerischer Erbfolgekrieg|Bayerische Erbfolgekrieg]] und der [[Deutscher Krieg|Deutsche Krieg]] 1866.
[[Bayerischer Erbfolgekrieg|Bayerische Erbfolgekrieg]] und der [[Deutscher Krieg|Deutsche Krieg]] 1866.
 
=== [[Erster Weltkrieg]] ===
Am 2. August 1914 wurde das Regiment wurde gemäß dem Mobilmachungsplan [[Mobilmachung|mobilisiert]]. Neben dem ins Feld rückende Regiment stellte es ein Ersatzbataillon zu vier Kompanien sowie zwei [[Rekrut]]en-[[Depot (Militär)|Depots]] auf. Im September 1918 erhielt das Regiment eine eigene [[Minenwerfer]]-Kompanie, die aus Teilen der [[Minenwerfer-Kompanie Nr. 36]] gebildet wurde.
 
== Literatur ==