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„Tahiti“ – Versionsunterschied – Wikipedia
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Am 17. August 1773 kehrte James Cook nach Tahiti zurück. In seiner Begleitung befanden sich die beiden naturwissenschaftlich gebildeten Deutschen [[Johann Reinhold Forster]] und [[Georg Forster]]. Die Berichte der frühen Entdecker bestimmten lange Zeit (und teilweise heute noch) das Bild der Europäer von der [[Südsee]].
 
Bougainvilles romantisch angehauchter Reisebericht ''Voyage autour du monde'' sowie Georg Forsters 1777 erschienene Reisebeschreibung ''A Voyage Round The World''<ref>Georg Forster: ''Reise um die Welt'', 2007 als illustrierter Nachdruck erschienen im Eichborn Verlag, ISBN 978-3-8218-6203-3.</ref> schienen [[Jean-Jacques Rousseau]]s Menschenbild vom [[Edler Wilder|„Edlen Wilden“]] zu bestätigen, den die Europäer auf Tahiti gefunden zu haben glaubten.
 
[[Philibert Commerson]], der Botaniker der Bougainville-Expedition, war begeistert von der angeblich friedlich in [[Paradies|paradiesischer]] Natur zusammenlebenden Gesellschaft auf Tahiti, das er in einem Brief an den mit ihm befreundeten Astronomen [[Jérôme Lalande]] als das wirkliche „[[Utopia]]“ bezeichnete. Commersons Korrespondenz wurde im November 1769 in der Zeitschrift [[Mercure de France]] veröffentlicht.<ref>John Dunmore: ''Chasing a Dream – The Exploration of the Imaginary Pacific''. Upstart Press, Auckland 2016, ISBN 978-1-927262-79-5, S. 110</ref>
 
Als Reaktion auf diese enthusiastischen Reiseberichte erschienen mehrere [[Roman]]e, die in der Zeit der [[Romantik]] das gern gesehene, aber völlig falsche Bild des „Paradieses Südsee“ schnell verbreiteten. Der französische Schriftsteller Nicolas Bricaire de la Dixmerie (1730?-1791–1791) betonte – wie andere auch – besonders die [[Erotik|erotischen]] Seiten dieser elysischen Gesellschaft der „Wilden“. Er schrieb, diese Insel, auf der die Natur alle [[Ressource]]n zur mühelosen Verfügbarkeit des Menschen bereithalte, sei „ausschließlich der Verehrung der Liebe gewidmet“.<ref>Nicolas Bricaire de La Dixmerie: ''Le sauvage de Taïti aux Français: avec un Envoi au philosophe ami des sauvages.'' Lejay, Paris 1770</ref> Die Schriftstellerin Joséphine de Monbart bezeichnete in ihrem [[Sentimentalität|sentimentalen]] Briefroman ''Lettres Tahitiennes'' von 1781 Tahiti als „[[Archetyp (Philosophie)|Archetyp]] des Paradieses“ (archétype paradisiaque) und empfahl die Lebensweise der „Wilden“ als einen „neuen Weg zur Entdeckung des Glücks“.<ref>Joséphine De Monbart: ''Lettres Tahitiennes''. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1781</ref><ref>Isabelle Tremblay: ''Les Lettres tahitiennes (1784) de Mme de Monbart ou l’éthique sentimentale''. In: ''Dans Fiction et morale au siècle des Lumières'' (2023), Seite 155–171</ref>
 
Der dritte Besuch Cooks auf Tahiti dauerte von Mitte August bis September 1777. Auf Einladung eines Häuptlings nahm er an einer religiösen Zeremonie an einem Marae teil, die in einem Menschenopfer endete.