„Depression“ – Versionsunterschied
[gesichtete Version] | [gesichtete Version] |
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Verweise |
→Mögliche weitere Symptome: sich wiederholende links etwas gekürzt https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Verlinken#Häufigkeit_der_Verweise |
||
Zeile 78:
* Gewichtsabnahme
* auch kann sich das sexuelle Interesse vermindern oder erlöschen ([[Libido]]verlust).
Depressive Erkrankungen gehen gelegentlich mit körperlichen Symptomen einher, sogenannten ''Vitalstörungen'', und [[Schmerz]]en in ganz unterschiedlichen Körperregionen, am typischsten mit einem quälenden Druckgefühl auf der Brust. Während einer
Wie eine Übersichtsarbeit von 2019 hervorhebt, können zu den Beeinträchtigungen bei Depressionen zusätzlich zu affektiven Merkmalen auch kognitive Merkmale betroffen sein wie Kontrollvorgänge ([[Exekutive Funktionen|Exekutivfunktionen]]), Lernen, Gedächtnis, Verarbeitungsgeschwindigkeit und Aufmerksamkeit. Der [[Fokus (Linguistik)|Fokus]] bei der Auseinandersetzung mit Depressionen liege jedoch in der Regel auf affektiven Merkmalen, obwohl insbesondere Aufmerksamkeitsstörungen sich sehr negativ auf das Funktionieren im Alltag auswirke. Im Gegensatz zu anderen Symptomen der Depression verbessere sich die Aufmerksamkeit bei den meisten Patienten durch aktuelle Behandlungsformen, insbesondere SSRIs, nicht. Medikamente, die hingegen auf [[Katecholamine]] abzielen (z. B. Dopamin, Noradrenalin), können einer verbesserten Aufmerksamkeitsspanne zugutekommen.<ref>{{Literatur |Autor=Arielle S. Keller, John E. Leikauf, Bailey Holt-Gosselin, Brooke R. Staveland, Leanne M. Williams |Titel=Paying attention to attention in depression |Sammelwerk=Translational Psychiatry |Band=9 |Nummer=1 |Datum=2019-12 |ISSN=2158-3188 |Seiten=279 |DOI=10.1038/s41398-019-0616-1 |PMC=6838308 |PMID=31699968}}</ref>
Zeile 121:
Mitunter wird eine Depression von einer anderen Erkrankung überdeckt und nicht erkannt. <!--Eine Depression kann sich auch vorwiegend durch körperliche Symptome – oft [[Schmerz]]en – äußern und wird dann als „[[larvierte Depression]]“ bezeichnet (die Depression versteckt sich hinter den körperlichen Symptomen wie hinter einer [[Larve (Maske)|Larve]]).-->
In der [[ICD-10]] fallen Depressionen unter den Schlüssel ''F32.–-'' und werden als
=== Fragebogen ===
Zeile 322:
{{Hauptartikel|Lichttherapie}}
Die aktuelle [[Medizinische Leitlinie|Behandlungsleitlinie]] empfiehlt Lichttherapie bei Depressionen, die einem saisonalen Muster folgen.<ref name="S3-03/2017" /> Etwa 60–90 % der Patienten profitierten von einer Lichttherapie nach etwa zwei bis drei Wochen.<ref>{{Literatur |Autor=S. H. Kennedy, R. W. Lam, N. L. Cohen, A. V. Ravindran |Titel=Clinical guidelines for the treatment of depressive disorders. |Sammelwerk=Canadian Journal of Psychiatry |Band=IV. Medications and other biological treatments. |Nummer=46 Suppl 1 |Datum=2001 |Seiten=38S-58S.}}</ref> Nach früheren Ergebnissen war Lichttherapie ebenfalls bei nicht jahreszeitlich bedingten Depressionen wirksam.<ref name="PMID15800134">R. N. Golden, B. N. Gaynes, R. D. Ekstrom, R. M. Hamer, F. M. Jacobsen, T. Suppes, K. L. Wisner, C. B. Nemeroff: ''The efficacy of light therapy in the treatment of mood disorders: a review and meta-analysis of the evidence.'' In: ''The American journal of psychiatry.'' Band 162, Nummer 4, April 2005, S. 656–662, [[doi:10.1176/appi.ajp.162.4.656]]. PMID 15800134 (Free Summary) (Review).</ref> Dabei sollten die Patienten – um einen Effekt zu gewährleisten – täglich für mindestens 30 Minuten in eine spezielle Lichtquelle schauen, die weißes [[Vollspektrumlicht]] von mindestens 10.000 Lux abgibt.<ref>{{Literatur |Autor=Siegfried Kasper, Hans-Jürgen Möller |Titel=Herbst-/Winterdepression und Lichttherapie |Verlag=Springer-Verlag |Ort=Berlin/Heidelberg |Datum=2011 |ISBN=978-3-7091-0592-4 |Seiten=168 |Online={{Google Buch |BuchID=ep3RBgAAQBAJ |Seite=168}}}}</ref> Es werden 10.000 Lux für 30–40 Minuten als anfängliche Dosis empfohlen, wenigstens zwei bis vier Wochen jeden Morgen und zwar so rasch wie möglich nach dem Erwachen.<ref>{{Literatur |Titel=Nationale VersorgungsLeitlinie – Unipolare Depression |Datum= |Seiten=132 |Online={{Google Buch |BuchID=7o4hBAAAQBAJ |Seite=132}}}}</ref> Nach einer von der [[Cochrane Collaboration]] veröffentlichten [[Systematische Übersichtsarbeit|systematischen Übersichtsarbeit]] von 2015 können keine Schlussfolgerungen zur Wirksamkeit von Lichttherapie zur [[Prävention]] (Verhütung) neuer
=== Stimulationsverfahren ===
Zeile 403:
=== Depressive Grunderkrankung ===
Die meisten behandelten Patienten berichten über Restsymptome trotz scheinbar erfolgreicher Behandlung. Restsymptome, die bei vorübergehendem oder dauerhaftem Nachlassen der Erkrankung auftreten, haben einen starken [[Prognose#Medizin, Zahnmedizin und Tiermedizin|prognostischen]] Wert. Es scheint einen Zusammenhang zwischen diesen Restsymptomen und [[Prodrom|Vorzeichen]] einer erneuten Erkrankung zu geben. Es wird daher für behandelnde Ärzte empfohlen, dass das Konzept der Genesung auch psychisches Wohlbefinden beinhalten sollte.<ref>{{Literatur |Autor=Carlotta Belaise, Chiara Ruini, Giovanni A. Fava |Titel=The concept of recovery in major depression |Sammelwerk=Psychological Medicine |Band=37 |Nummer=3 |Datum=2007 |ISSN=1469-8978 |Seiten=307–317 |DOI=10.1017/S0033291706008981}}</ref>
Zeile 425:
=== Volkswirtschaftliche Relevanz ===
Im Jahr 2015 sind im Gesundheitswesen 8,7 Milliarden Euro Kosten entstanden (5,8 Milliarden für Frauen und 2,9 Milliarden für Männer).<ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Querschnitt/Jahrbuch/jb-gesundheit.pdf?__blob=publicationFile |titel=Statistisches Jahrbuch 2019 |hrsg=Statistisches Bundesamt (Destatis) |seiten=154 |datum=2019-10 |format=PDF |abruf=2020-06-22}}</ref> Schätzungen aus dem Jahr 2008 ergeben Kosten in Deutschland von insgesamt zwischen 15,5 Milliarden Euro und 22,0 Milliarden Euro. Diese Kosten setzen sich aus den direkten Kosten im Gesundheitssystem und den indirekten Kosten wie „Verlust an Produktivitätspotential infolge von [[Morbidität]] und [[Mortalität]]“ zusammen.<ref>Florian Holsboer, Allianz Deutschland (Hrsg.): [https://www.rwi-essen.de/media/content/pages/publikationen/sonstige/Allianz-Report-Depression.pdf rwi-essen.de] (PDF; 884 kB) S. 24–29</ref> Im Jahr 2018 waren nur 12,1 % der Betroffenen, die sich in ambulanter Behandlung befanden, krankheitsbedingt arbeitsunfähig. Frauen und Männer sind im Mittel gleichhäufig betroffen. Menschen mit einer
=== Stigmatisierung ===
|